Freitag, 29. Juli 2016

HUARAZ, CUSCO & MACHU PICCHU

wir wissen ja alle, dass es manchmal im Leben Berg auf und manchmal Berg ab geht. Für uns ging es Berg auf. So richtig.. 3000meter hoch, da geht noch was, 3500 Meter hoch, da geht noch was,4000 Meter, da geht noch was, 4500 da geht immer noch was, 5100 Meter ave-Maria pueeees!

Wir haben uns also auf gemacht zum Wandern nach Hauraz (3090 Meter über dem Meeresspiegel gelegen). Hier wurden wir dann erstmal mit der Realität konfrontiert, dass wir doch ziemliche Waschlappen sind, im Vergleich zu den ganzen "richtigen" Wanderern die da Ihre 6-12 Tages Touren mit Zelt, 30kg Ausrüstung und auf eigene Faust auf rund 6000 Metern beginnen.

Wir haben dann eher die "light Version" gestartet. Und das auch erst nach adäquater Akklimatisierung. Gut, wenn einem beim Aufstehen schwindelig wird kann man auch irgendwie nicht anders als liegen bleiben, aber ihr seht wir passen schön auf uns auf!

Erste Tour: Laguna de Wilcacocha: Der Hilfsbimbo vom  Bus  hat uns gesagt wo wir raus müssen und von da an war es nur noch bergauf laufen. Easy.
Info: es gibt im öffentlichen Nahverkehr hier immer einen Busfahrer und einen Hilfsbimbo (ja, das ist die offizielle Stellenbeschreibung), der sich um die Bezahlung und das "Verkünden" (rausschreien) der Haltepunkte (nix Haltestelle und Fahrplan) kümmert.
Nach dem 7km langem und doch recht steilem Anstieg  erwartete uns dann auf 3700 Metern eine Lagune mit Bergpanorama. Da hat sich der Schweiß und die Kurzatmigkeit gelohnt.

Weil wir ja jetzt quasi bereit für die nächste Herausforderung waren und uns so ein 4 Stunden Wanderausflug schon fast langweilig erschien haben wir uns am nächsten Tag direkt zur nächsten Lagune aufgemacht. Diesmal allerdings mit einer geführten Tour (also ein ganzer Bus voll Touris, mit Alpenidyll hat das dann allerdings nichts mehr zu tun sondern eher mit Volkswanderung). Laguna 69: Hier ging es mit dem Bus um 3 Uhr morgens los. Gewandert wurde von 7-14 Uhr und Ziel war auf 4900 Metern. Da wird die Luft dann schon was dünner. Eigentlich hatte ich ja vor total viel nachzudenken während dieser Reise und wollte versuchen mein inneres  Chaos das dieses Jahr vorherrscht zu sortieren. Problem ist wenn man auf solchen Höhen wandert, dann bleibt kein Sauerstoff mehr fürs Gehirn übrig. Ich hatte wirklich das Gefühl ich hab teils 3 Stunden am Stück an gar nix gedacht (nein, das passiert mir sonst nicht !) aber das ist ja auch manchmal ganz nett. #itsdifficulttobeintelligentsometimes.
Das war für mich auch der körperlich anstrengendste Tag (verstehe auch nicht warum mich das immer wieder erstaunt wie wenig fit ich anscheinend doch bin haha). Ich nehme mal an, dass mich der Tag so geschafft hat, weil ich das irgendwie nicht so krass erwartet hatte ( kann ja keiner ahnen, dass das so anstrengend wird;)).

Mit dem Nachtbus ging es dann zurück nach Lima und von dort aus mit dem Flieger nach Cusco (kurze Kosten-Nutzen-Analyse: Bus 23 Stunden - Flug 1Stunde 90$... Wir nehmen dann den Flieger, das wir gar nicht so die hardcore Backpacker sind haben wir ja bereits erörtert).

Cusco ist das Backpackerhop in Peru. Das Zentrum der Inkakultur und Knotenpunkt für sämtliche Touren. Heute hat es einen sehr gepflegten gut erhaltenen Stadtkern im Kolonialstil und viele internationale Restaurants. Tagsüber wird es  in der 3500 Meter hoch gelegnen Stadt auch schön warm mit Sonnenschein. LSF 50 ist da Standard (siehst du Mama ich pass schon wieder gut auf meine Gesundheit auf :p). Nachts friert man aber doch recht schnell und das ab 18 Uhr, ab da ist es nämlich zappen düster.

Da wir ja inzwischen total die geübten Bergsteiger sind haben wir uns für einen Trek auf 5100(!!) Meter (16km hin und zurück) angemeldet. Nach der Laguna 69 Tour muss ich zugeben, dass ich dem ganzen doch eher mit Respekt entgegenstand aaaber ich kenn mich ja, abgeknickt wird eh nicht, mind over matter, chackalakaka!! Uuunnd es war tatsächlich mein Lieblingstrek bis dahin. Der Trek war nämlich gar nicht so steil und die Aussicht atemberaubend. Außerdem hab ich mir nen Snickers an der Spitze gegönnt....bestes Snickers Ever !! Das war die Rainbow Mountain Tour, so genannt, weil der Mountain den man da besteigt verschiedenen Farben hat.
 Wir waren Abends zwar fix und alle aber dafür stolz wie Holz. Und wenn ich auch nicht viel  während der Wanderung zum Nachdenken gekommen bin, dann konnte ich doch zumindest am Ende die Lektion mitnehmen, dass wie immer im Leben gilt "und du schaffst es doch," ;). (So viele Weisheiten...)

Dann haben wir  noch  mehr oder weniger freiwillig (wir mussten auf freie Tickets für Machu Picchu warten) 3Tage damit verbracht uns die Stadt und ihre vielen Märkte anzusehen. Erstmal haben wir aber wirklich nur geguckt, gekauft wird dann in Bolivien...ist billiger..wir Sparfüchse.

Am 25. sind wir zur Inka Jungle Tour aufgebrochen. Was ein Spektakel. Es war so gut ! 1. Tag: 3 Stunden mit dem Bus durchs Bergpanorama auf 4900Meter hochfahren und von da aus mit dem Mountainbike die Serpentinenstraße auf der anderen Seite wieder runter.geil ! Was ein Spaß! Bisschen kalt war's, aber kann ja keiner ahnen, dass es so hoch so kalt wird...#tüdeldü #otto.

Dann Mittagessen (Suppe und meistens Reis,Gemüse, Kartoffeln(die zählen hier nicht als Beilage) und für die Fleischesser meistens eben noch Fleisch... Also eine gute ,bodenständige Mahlzeit - falls die Oma wieder fragt, ob das Kind denn auch was zu essen bekommt da ;). Nachmittags dann White water Rafting. Das war Level 2-3 (es gibt 1-5) und nachdem ich das beim letzten Mal mit Level 4-5 gemacht hatte und damals ernsthaft dachte ich ertrinke war das nun wirklich einen schöne, entspannte Fahrt bei der man die wunderbare Umgebung bei Sonnenuntergang bewundern konnte. (Na gut, ein bisschen nass geworden sind wir auch #dochnichtsodieprofis).
Im Bett waren wir um 21:00 - tot.
Nächster Tag ...Waaaaandern. 9 (!) Stunden haben uns die Guides gesagt (und wir so "ach da können wir unseren Rucksack ja locker selber tragen und schicken den nicht (wie alle anderen) mit dem Taxi zum nächsten Hostel" (ist natürlich ne Lüge, ich hab einfach verplant meinen Rucksack abzugeben und irgendwie waren wir dann auch schon unterwegs als mir aufgefallen ist, dass der doch echt scheisse schwer ist #werträumtschleppt #bravokristin #asalways). Aus den 9 Stunden sind dann allerdings mehr so 4,5 geworden und nach jeder längeren Strecke gab es eine noch längere Pause...es war also doch okay. Nur heiß war es. Waren ja dann im Jungle. Ich habe die ganze Zeit überlegt was ich anstrengender finde, die Hitze in der Tiefe oder den Sauerstoffmangel in der Höhe. Ich bin zu keiner Entscheidung gekommen...no oxygen for the brain you know ;).
Ziel für den Tag waren dann heiße Quellen. Halleluja, die haben gut getan! Da weiß man seinen gesunden, jungen und einigermaßen fitten Körper wirklich zu schätzen.

Nächster Tag, nächster Adrenalinschub: Ziplining stand auf dem Program! Ich wollte das ja schon seit Costa Rica immer mal machen, aber irgendwie fand ich das dann auch nie so dramatisch, dass es nicht geklappt hat. Ich bilde mir ja manchmal ein ein wenig Höhenangst zu haben...aber auf der anderen Seite ist sowas auch immer soooo cool. Also haben wir's natürlich gemacht. #peopleneedtoleavetheircomfortzones.
Wir durften dann 5 mal eine Schlucht in schwindelerregender Höhe an einem Drahtseile befestigt überqueren (schlechteste Beschreibung Ever haha, schaut euch die Bilder an ! :D ). Es hat natürlich mega Bock (entschuldigt meine  Ausdrucksformen) gemacht und im Zweifel sing ich dann einfach immer...das hat bis jetzt noch immer geholfen #iamabigbiggirlinabigbigworld #nanana....
Rs
Nach dem Mittagessen sind wir dann  nochmal (suprise!) gewandert. Diesmal aber nur entspannte 3 Stunden und an Bahnschienen entlang. Schön, wenn dann der Zug kommt und dich die ganzen mitfahrenden Peruaner schadenfreudig angucken (für die ist das Zugticket nämlich viel billiger als für die Touris...na ja touche).
Ich fand die Strecke auch trotz Rucksack aufm Rücken wirklich gut. Das war ja dann auch nur noch auf 3500 Metern und flaches Gelände. Die Aussicht macht da wirklich viel wett. #maschine.

Der nächste Tag begann früh, sehr früh. Um 3:30 Uhr sind wir zur letzten Etappe los gestapft. Nach kurzem Zweifel haben wir selbst da die Möglichkeit den Bus zu nehmen ausgeschlagen! #jetztodernie #daspackenwirauchnoch.
MACHU PICCHU hieß das Ziel und wir waren unaufhaltsam ! Bis zum 1. offiziellen Eingang. Hier mussten wir uns dann erstmal hinter den anderen 1000 Touris anstellen. 1 Stunde Treppensteigen und weitere 40 Minuten anstehen am 2. offiziellem Eingang später haben wir es dann geschafft gehabt und das berühmte Weltkulturerbe betreten.
Unsere Guides haben uns eine Tour gegeben und später hatten wir noch Zeit uns selbst umzusehen.  Das war wirklich beeindruckend. Wahnsinn. Das ist Menschheitsgeschichte life. Fast unbegreiflich. Ich stand einfach nur da und war beeindruckt. Von den Inkas, der Menschheit, der Natur allem..das ist schon ein ziemlich schönes Erlebnis. Und so beziehe ich das auch auf das ganze Thema Reisen. Das macht Spaß und es bildet. Auf eine andere Weise als Bücher es eben tun aber eben ganz wichtig für die Persönlichkeit. MACHU PICCHU an sich kann ich nur empfehlen. Auch wenn das ganze wirklich grausam durch die Touristenmassen leidet und es dem ganzen auch seine Magie ein wenig zu nehmen scheint. Geht da mal hin! Solange es die Möglichkeit noch gibt.

Von da aus sind wir dann wieder die 3 Stunden (wobei wir flinken Mäusschen das in 2 Stunden geschafft haben) an den Schienen zurück gewandert. Unseren Bus nach Cusco zurück sollten wir dann eigentlich um 14:30 Uhr nehmen. Aber wir sind ja nicht in Deutschland und wenn der Typ von der Bus Gesellschaft sagt, dass der Bus in 5 Minuten da ist, dann wissen wir ja "que no hay problema" und 5 Minuten sind ja quasi 1,5 Stunden....ach die latinos und ihre tranquilidad ;)..

Jetzt sitzen wir gerade im Bus nach Arequipa  (9/10 Stunden schon gefahren). Nach einem kurzem Zwischenstopp in Cusco letzte Nacht ging es heute Morgen direkt weiter...keine Zeit verlieren #vamosvamos #5weekstogo.

Bis dann! Abrazos cariños !!

Sonntag, 17. Juli 2016

Lima


Die erste Etappe ist um. Ich erzähl euch dann mal was wir gemacht haben. Nach einem relativ entspannten Hinflug sind wir nach knapp 26 Stunden in Lima angekommen. Bei der Fahrt vom Aeropuerto zum Hostel wurde selbst mir dann langsam bewusst, dass ich jetzt tatsächlich für 7 Wochen Süd Amerika bereise und nichts anderes tue als das. Ave-Maria, ist das geil.

Die kommenden 2 Tage haben wir uns also die Hauptstadt Perus angesehen und ich muss sagen, ich bin geschockt. Keine neonfarbige Kleidung, keine Pfiffe und anzügliche Bemerkungen auf der Straße und generell ein sehr gediegenes Verhalten. Also in Kolumbien sind wir nicht. That's for sure. Lima an sich hat uns aber nun auch, wie zu erwarten war, nicht so überzeugt. Die Stadt hat ein paar nette Ecken aber es dominiert der Staub,Moloch und das typisch südamerikanische Chaos (wobei das ja auch seinen Charme hat).
Schön war der Parque Kennedy wobei er eigentlich Parque de los Gatos heißen sollte. Gatos sind Katzen und die laufen da zu Hauf rum und lassen sich betüddeln (trotz Tollwut Impfung hab ich die aber lieber mal nicht angefasst. Man muss ja nicht immer  am Limit leben ;)).
Wie die da hin gekommen sind weiß ich nicht aber ich habe mir überlegt, dass das vielleicht eine günstige Maßnahme zur Selbstmordvermeidung sein soll. In Lima ist die Selbstmordrate wohl besonders hoch. Das könnte wiederum an dem Smok liegen durch den die Sonne so gut wie kaum (im Winter) dringt.
Ein bisschen Abhilfe soll da wohl auch die neugestaltet Strandpromenade bringen. Da gibt es dann so kitschige Dinge wie einen Parque Del Amor (amore, amore) wo ganz viele Verliebte abhängen. Das ist allerdings auch an einer Klippe gelegen....nicht ganz zu Ende gedacht meiner Meinung nach ;) .
Tagsüber haben wir am Freitag (ich glaube ich werfe die Tage jetzt schon durcheinander aber who cares?! ( not me for the next 7 weeks! Haha !)) dann eine Stadtführung machen wollen. Der Stadtführer,Franco, hat uns dann nicht so richtig überzeugt also sind wir dann alleine mit dem Reiseführer in der Hand losgepilgert. Unter Anderem waren wir in einer Kirche in der es eine Bibliothek wie bei Harry Potter (be the Nerd !!) und einen ehemaligen unterirdischen Friedhof gibt. Man durfte natürlich keine Fotos machen. Und weil wir ja deutsch sind und uns immer schön brav an alle Regeln halten kann ich euch jetzt auch leider keine Bilder von 500 Jahre alten Knochen und Schädeln zeigen. Schade. Hatte aber ein bisschen was von den Szenen bei Game of Thrones wo die Toten in so einem Kreis hingelegt werden. Nur halt ohne Fleisch und Blut aber dafür mit der Gewissheit, dass das tatsächlich mal echte Menschen waren....charming.

Freitagabend haben wir uns mit Valeria getroffen, die ich in Medellín beim Intercambio kennengelernt habe, und haben uns mit ihr in den Parque de los Gatos gesetzt. Da wurde dann irgendwann Poesie vorgetragen (u.a. Borges ! Ha! Den kenn ich ja sogar!) und nachher hat eine Band gespielt und ein Chor gesungen. Herrlich! Wir waren schon eher die jüngeren aber das wir nicht so supi tanzen können wie so manches Senioren Ehepaar dort hat Gustafo, Julius und Jose nicht gestört. Es wurde getanzt und mitgesungen , nä was war dat schee.
Richtig Crazy einen drauf gemacht haben wir jetzt allerdings nicht. Jetlag lässt grüßen.
Gestern haben wir dann den Nachtbus nach Huaraz (alle mal googeln) genommen. Purer Luxus (im Vergleich zu Kolumbien) ich sach et euch. Ich hab komplett druchgepennt. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt als es Kaddy dann leicht schlecht geworden ist (immer diese Gringas mit den schwachen Mägen ;)). Eigentlich dachten wir, wir starten heute direkt mal durch. Aber man merkt die Höhe dann doch. Also ist erstmal Ausruhe angesagt.

Demnächst dann mehr!
Hasta luego muchachos!!