Freitag, 19. August 2016

Bolivia

...im Schnelldurchlauf, denn es kommt ja doch meistens anders, als man denkt.

Wir sind tatsächlich schon mit Bolivien durch! Und das wo wir doch gefühlt gestern erst über die Grenze sind und eigentlich fest damit gerechnet hatten mit der Zeit überhaupt nich auszukommen. Wir sind halt einfach zwei flinke Mäusschen!

Sonnenaufgang !

Titikakasee
Nach Grenzübergang kamen wir in das nächst größere Dorf "Copacabana". Jetzt kramen wir mal alle in der Assoziationskiste...jap genau...aber nee, nix mit Brasilianischen Schönheiten im knappen Bikini, mehr so grimmige Hotelputzfrauen die uns am liebsten wieder rausgeschmissen hätten, weil wir die Dreistigkeit besaßen zu fragen, ob wir uns das Zimmer erst einmal anschauen könnten. Fand sie doof. Ich fand doof,  dass sie so rumzickt also zurück gezickt und letztendlich das Zimmer doch genommen, weil ich konsequent bin (Achtung Ironie!) und sie das billigste Angebot hatte (in der Not vergisst man auch mal seine Prinzipien). Mir ging es an dem Tag leider nämlich immernoch nicht besser also wollte ich nur ins Bett und bin da auch geblieben.
Kaddy hat ganz wagemutig alleine (begleitet von 27367 Einheimischen) den nahegelegenen Berg erklommen um dort Opfergaben in From von kleinen Plastikhäusschen und Autos (was man sich eben so wünscht für die Zukunft) niederzulegen und zu verbrennen. Das mit dem Umweltbewusstsein und dass es relativ unsinnig ist, wenn da nun alle ihre kleinen Plastikopfergaben verbrennen habe ich einfach gar nicht angebracht. Darum macht sich die Menschheit wohl erst Gedanken wenn sie denn dann Häuser und Autos und Luxus (wie in der westlichen Welt -Ui das hört sich ganz schön nach Pocahontas an- ) besitzen.
Anyways, ich habe also abends Kaddys Fischplatte schmachtend betrachtet und mich an Quinoa Suppe gehalten ( der Spaß ist hier auch rotz billig und im Gegensatz zu mir können die den auch Kochen ohne das der noch bitter schmeckt (eigentlich muss man Quinoa vor dem Kochen nämlich mehrmals abwaschen, wer mich kennt, weiß, dass ich für so was zu faul bin, wenns ums Essen geht).

Ach das wichtigste hab ich ja noch gar nicht erwähnt! Copacabana liegt am Titikakasee !!ha! Ja genau der aus dem Lied ! :D ganz nebenbei ist das auch der höchstgelegenste navigierbare See (ist das grammatikalisch so richtig ?! Julia? Help? ) der Welt. Ich glaube auch der größte aber will hier mal keine falschen Fakten vermitteln. Seeeehr beeindruckend und schön anzusehen das Teil. Erinnert durch das dunkelblaue Wasser und die Sonne alles sehr an das Mittelmeer. Quasi wie Urlaub. Haha. halt bei 12 Grad Celsius Aussentemperatur.

Um den See so richtig wertzuschätzen empfahl sich ein Ausflug auf die Isla del Sol, Geburtsstätte des Inkagottes und durchentspanntes kleines Fleckchen Erde mitten auf dem See. Dummerweise muss man da halt mit dem Boot hin (wer hätte das gedacht) und ich hasse (ich gebrauche das Wort "hassen" sonst immer mit Vorsicht aber hier trifft es nun mal zu) es mit dem Boot zu fahren. Überlebt habe ich es trotzdem (so grade) und die Insel war Entschädigung genug. Ein bisschen gewandert sind wir, viel haben wir die Menschenleere genossen und uns romantisch in die Augen geschaut bei Sonnenaufgang um 6 Uhr direkt auf der Terasse. Nä, war das schön!

La Paz
Dann wieder on the road (also erst on the lake natürlich). Copacabana > la Paz !
Boliviens halb Hauptstadt (Präsident und Kongress sind hier, offizielle Hauptstadt ist aber Sucre) ist ziemlich hochgelegten (3600Meter) aber uns alten Wanderkumpanen macht das ja inzwischen gar nix mehr aus!  Na gut, schon aber wenn man die von Abwesenheit von Stadtplanungsmaßnahmen geprägten steilen Straßen und Gassen von la Paz sieht, dann kann man uns auch ein bisschen verstehen. La Paz heißt übersetzt übrigens "der Frieden", ein schöner Name wie ich finde. Ansonsten ist die Stadt geprägt von schlechter Verkehrsführung #suchaGerman, bunten Märkten (auf denen es alles zu kaufen gibt: Obst,Gemüse, Reis, Socken, Nagelscheren, getrocknete Lamaföten etc. das übliche), traditionell gekleidete Frauen und westlich gekleideten Männern, Straßenverkäufern und einem Architekturmix aus Wolkenkratzern im Zentrum und einfachen Flachbauten  am Hang. Achso, la Paz liegt im Tal zwischen Vulkanen und Bergen von deren Flora man aber nix sieht, weil die eben weitestgehend bebaut sind. Wir haben uns zwei Tage Zeit genommen, um uns die Stadt genauer anzusehen und haben dann am 3. Tag noch die Abfahrt der "Most dangerous Road" oder auch liebevoll "Carrera del muerto" also zu Deutsch die Todesstraße gewagt. Mit dem Rad.

Am Anfang war das noch eine schöne breite asphaltierte sich in großen Kurven windende Straße. Richtig Spaß hat das gemacht! Ordentlich fahrt bergab aufnehmen und dann in die Kurven legen, kenn ich, done that before, ab dafür ! Eigentlich ist mein Fallquotient mit Zweirädern ja nicht so beispielhaft (versteh ich auch nicht warum der Kevin mir  in der Vergangenheit erst seinen Roller und dann das Motorrad anvertraut hat...hätte ich ja nicht gemacht #dankenatürlich #theperksofbeingalittlesister)  aber das war wirklich pillepalle. Dachte ich da zumindest noch.

Dann kam die Schotterpiste und die richtige Todesstraße. Da wusste ich dann auch wo der Name her kommt. Links geht's die Schlucht bergab, rechts die Felswand, Schotter und fette Steine und immer ordentlich bergab. Hier ein kleiner Bach zu durchqueren, da ein bisschen Matsch und Schotter, des Zweiradfahrers reinste Freude. Hui-ui-Ui ich hab mich schon auf den nächsten Bildern mit ner Platzwunde im Gesicht gesehen. Trotz Helm. Um das ganze mystisch-Todesnahe Gefühl perfekt zu machen war es dann auch noch richtig nebelig..gut dann siehste zumindest gar nicht erst wo du da runter stürzt...

Aber nein gestorben ist natürlich keiner. Früher war das keine Seltenheit hier (daher ja der Name) aber inzwischen gibt es keinen Gegenverkehr mehr und wenn man sich immer schön an die Anweisungen der Guides hält dann sollte es schlimmeres als Schürf- oder Platzwunden auch nicht geben.
Die Landschaft war übrigens auch ein Traum. Wenn der Nebel sich mal gelichtet hat dann war es grün über grün. Als stolze survivor haben wir dann sogar noch nen Tshirt bekommen. Toll. Immer wenn ich jetzt in Köln mal einen auf dicke Hose machen will zieh ich das einfach an !

Rurrenabaque
Komischer Name I know. Hab auch meine Zeit gebraucht bis ich den behalten konnte.Rurrenabaque oder wie von den locals abgekürzt "Rurre" ist ein schnuckeliges, vom Rest Boliviens abgeschnittenes Dörfchen am Rande des Amazonasgebiets. Der Bus dorthin ist schon eher gefährlich (steile Hänge, 22 Std etc) und weil wir uns ja inzwischen an das Luxustourismusleben gewöhnt haben wählten wir die  Propellermaschine um dorthin zu gelangen. Der Flughafen erinnerte zwar eher an einen  Drive-In bei McDonalds aber der Flieger war schon fast ein richtig großer (17Sitzplätze). In Rurre sind wir allerdings nicht lange geblieben sondern haben direkt eine 3 Tages Tour in den Dschungle gestartet. Dschungle ist definitiv mein favourite habitat. Immer summt oder zwitschert irgendwo irgendwas und alles ist grün und es ist einigermaßen warm. Und es ist schwül aber lieber das als kalt. Kalt hatten wir jetzt wirklich langsam genug #sommerurlaub? #nächteindickensocke. Unser Tourguide hat sich über die kommenden Tage auch alle Mühe gemacht uns davon zu überzeugen, dass Jane ja wegen des Dschungles dort geblieben ist. Weil der eben alles bietet:Medizin, Früchte, gereinigtes Wasser aus Baumwurzeln, Malariaprophylaxe aus Baumharz...etc. etc..ich bin ja dennoch überzeugt, dass Jane wegen Tarzan geblieben ist. So ein nur mit Lendenschurz bekleideter Mann der mit einem durch den Dschungel swingt äääh schwingt scheint mir aus  weiblicher Perspektive ein eher überzeugendes Argument....

Anyways, wir durften dann auch an Lyannen schwingen, viel durch den Dschungel stapfen bei Tag und Nacht und einige haben sich am Piranha fischen versucht (leider erfolglos).
Wir haben so eine Art Nasenbär, Affen und sogar Tukane ( ich liebe Tukane!!) und ganz viele Spinnen und Käfer und sonstiger Krabbelkram gesehen. Ein Franzose aus unsere Gruppe dachte immerhin eines Nachts einen Puma zu hören und schlich sich ganz wagemutig mit Kamera und Taschenlampe raus....war dann aber doch  nur dass Schnarchen der Guides. Gut, den Puma haben wir also leider nicht entdeckt, aber das ganze nennt sich ja auch Dschungel und nicht Zoo.
Alles in allem war es eine super Tour und wir haben so gut und viel gegessen wie lange nicht mehr. In Peru haben wir ja immer noch gedacht "Booa wir wandern so viel wir können essen was wir wollen". Das mit dem "wir essen was wir wollen" haben wir jetzt irgendwie beibehalten ....nur das wandern halt nicht ...Uups.

Dann haben wir mal kurz die Kombinierbarkeit von Transportmitteln getestet: Mit dem Boot zurück nach Rurre (hab ich nix von mitbekommen, vomacur sei dank!)  dort in den Flieger nach La Paz (Flieger kommt aus la Paz, dreht, ausladen, einladen, weiterfliegen) und in la Paz direkt zum Nachtbus nach Sucre (14 Stunden fahrt).

Sucre
Sucre ist eine nette Kolonialstadt weiter südlich(aber wieder recht hoch gelegen) und hat uns mit guten Cafés und viel Geschichte begeistert. Sie ist dann auch die offizielle Hauptstadt übrigens. Sehr schöne Stadt, sehr interessante Museen. Ich war in dem Raum in dem die Unabhängigkeitserklärung unterschrieben wurde und hab mir über die moderne Geschichte Boliviens erzählen lassen. Wir halten fest, dass Bolivien ein wahnsinnig ressourcenreiches Land ist, das nebenbei die schönste Flora und Fauna besitzt aber dummerweise immer an die falschen politischen Führungskräfte gelangt ist und so sein volles Potenzial bis heute nicht richtig ausnutzt/en kann. Mit den Nachbarn Chile und Perú läuft es nicht wirklich gut. Ständig ist man im Klinch über Meereszugang,Vulkane und Flusszugehörigkeiten. Die USA erwähnt man am besten gar nicht erst. Alles nicht so top und wirklich schade. Boliviens offizieller Titel ist seit 2010 übrigens estado plurinacional de Bolivia. So wurden die 36 (!) verschiedenen Kulturen die in Bolivien leben offiziell anerkannt.

Potosí
Weiter ging es dann nach Potosí. Nochmal eine Ecke höher gelegen. Potosí erlangte seinen Reichtum durch seine Silberminen in denen bis heute geschafft wird. Inzwischen aber natürlich kaum mehr so intensiv wie zu Zeiten der Kolonialherrschaft. Wir haben die Minentour allerdings nicht gemacht. Das Thema "Armutsbeschauung"und die extreme emotionale und physische Herausforderungen eines solchen Minenbesuches  haben wir abgelehnt. Man muss ja auch nicht immer alles mit machen.
Die Höhe hat uns eh überraschenderweise schon fertig genug gemacht. Eigentlich waren wir ja der Meinung, dass wir top akklimatisiert sind und uns das bisschen Höhe (3800 oder so) nichts mehr ausmachen sollte. Anscheinend hat uns der Dschungletrip aber voll rausgehauen.
Ich habe überlegt, dass ich da mal eine Selbststudie zu durchführen möchte. Dieses "mit der Höhe klarkommen" ist schon sehr interessant. Mir läuft zum Beispiel immer wahnsinnig die Nase. Das erreicht dann rotzhöchstformen mit 2-3 Klopapierrollenverbrauch am Tag (Taschentücher sind da eindeutig zu teuer). Kaddy hat immer sehr raue Lippen ( Gegenmaßnahme : ein Niveaschnäutzchen wie Bambi bei Nacht #süüüüß). Nasenbluten entwickeln wir beide. Sehr interessant. Wenn der Schwindel noch dazu kommt geht's dir richtig auf die Nerven. Aber bis jetzt hat es sich nach einer Nacht gut schlafen immer wieder auskuriert (also der Schwindel, gerotzt wird immer #sexy).

Salar de Uyuni
Von Potosí ging es nach Uyuni und zu unserem letzten Bolivienstop in die Salzwüste von Uyuni. Der/die/das Salar de Uyuni ist einer der gefährlichsten und atemberaubendsten Plätze dieser Erde. Das liegt daran, dass auf der riesigen Fläche 90% des Salzes auf dieser Erde liegen und es eben riiiiiiesig und mal wieder sehr hoch gelegen ist. Nachts wird es bitterkalt, tagsüber knallt die Sonne von oben und wird vom Salz reflektiert. Wasser gibt es keins. Ich muss zugeben, dass ich mir über die zum Teil extrem schlechten und fahrlässigen Touranbieter kaum Gedanken gemacht habe vor Tourstart. Wir haben uns (wie immer eigentlich) auf die Empfehlungen von anderen Reisenden und die Recherche bei Facebook verlassen und haben letztendlich die teuerste Tour gebucht die man hätte nehmen können. Im Endeffekt bin ich (obwohl ich immer um Rabatt handle,Preise vergleiche und immer zurückstecke bei Komfort etc.) super froh diesen Touranbieter gewählt zu haben. Wir hatten grandiose Guides (die sogar richtig Englisch sprechen konnten), vollständiges Sicherheitsequipment (Oxygen, Satellitentelefon, Medizin) einen verantwortungsbewussten Fahrer, gepflegte Autos (mit funktionierenden Gurten)etc. ..das hätte (und ist in der jüngsten Vergangenheit bei anderen Touranbietern ) eben schon ganz anders gelaufen (und das hatte tödliche Folgen). Da wird mir dann bewusst, dass ich hier nicht in Deutschland bin. Die Regierung kontrolliert hier keine Sicherheitsstandards..die Natur ist unberechenbar. (Thema Natur: ja, das Erdbeben vor ein paar Tagen war genau da an dem Colca Canyon an dem wir auch waren.) Ich muss schon auf mich selbst aufpassen. Mach ich auch! Mach ich ja auch nicht erst jetzt.

Die Tour war aufjedenfall ein absolutes Highlight. Manchmal haben wir nur Salz gesehen, Salz, Salz,Salz. Braucht kein Mensch so viel Salz...ne Julia, kochen kann man auch ganz wunderbar ohne :p. Dann gab es noch karge Sandlandschaft, Vulkane, Geysere, heiße Thermalquellen samt Sternenhimmel...habe mir bei der Gelegenheit dann mal richtig erklären lassen warum Sterne überhaupt leuchten. Die Frage stellte sich mir bereits bevor. Immer gut sein Nerdwissen zu erweitern.

In unserem Jeep waren wir mit zwei Kanadiern, einer Italienerin und einer US-Amerikanerin (die hat mir das auch mit den Sternen erklärt, schlauste Amerikanerin die ich je getroffen habe, alle Vorurteile mal auf leise stellen Kristin) und wir hatten einen heiden Spaß #groupone. Am letzten Abend probierten wir Quinoa Bier und Bolivianischen Rotwein bevor wir uns in unsere Schlafsäcke kuschelten und ich zumindest eine überraschend warme Nacht hatte, vielleicht lag es am Schlafsack, vielleicht lag es am Wein...man weiß es nicht.
Am letzten Tag wurden wir dann nach kurzer Lagunen Besichtigung zur chilenischen Grenze gebracht. Hier endete die Tour und für uns die Zeit in Bolivien.

Abschließend unser Motto für Bolivien ? Mmh, mir fällt nichts ein..kleines Land mit ganz, ganz viel Potential vielleicht 🇧🇴🇧🇴🇧🇴

Samstag, 13. August 2016

Arequipa -Colca Canyon y Adiós Perú


Nachdem wir dann letztendlich nach 12(!) Stunden Busfahrt in Arequipa angekommen sind ging unsere kleine Reise dort weiter. Eigentlich wollten wir direkt zur nächsten Tour starten haben uns in Anbetracht unserer Schmutzwäsche aber für einen Tag Aufenthalt in der Stadt selbst entschieden.
Das war auch gut so, die haben wir uns nämlich dann auch noch etwas angeschaut und festgestellt, dass sie einen hübschen kolonialen Stadtkern und gute Konfiserien besitzt. Eigentlich war die Stadt mal als die Ciudad Blanca (die weiße Stadt) bekannt, dem würde ich aber eher widersprechen und sie die graue Stadt nennen. (Smooooook) Charmant ist sie trotzdem und wir haben den Tag "ausspannen" genossen.

Am nächsten Tag ging es dann nämlich auf zu unserer (anscheinend) neuen Lieblingsbeschäftigung: Wandern ! Diesmal im Colca Canyon, Riesen Teil und im Paket enthalten ist eine Life-freiewildbahn Flugschau von Kondoren (diese  riesigen,hässlichen Vögel). Das war auch wirklich ein entspannter drei Tages Trek und  am Nachmittag des 2. Tages konnten wir sogar noch am Pool chillen ( voll der Luxus !! :D ). Am letzten Morgen ging es um 5 Uhr los den ganzen Canyon den wir ja an den ersten Tagen hinabgestiegen sind wieder hoch. So richtig freut man sich dann nicht über den Abstieg,wenn man weiß, dass man das auch wieder hoch muss. Da mein Magen zu der Zeit ein wenig "rumzickte" war der Aufstieg für mich auch wirklich super die Herrasuforderung (wäre er sonst natürlich überhaupt nicht gewesen *hust*) zwischendurch dachte ich ich kipp da die Klippe wieder runter aber das wäre dann auch irgendwie doof gewesen. Unser Guide hatte dann anscheinend irgendwann Mitleid und hat mir so ein Zauberzeug von sich gegeben. Irgendeine Mischung aus Alkohol und geheimen Zutaten und das sollte ich dann in den Händen verreiben und dreimal tief inhalieren. Danach noch was davon auf die Stirn und den Bauch reiben ...komisches Zeug, ein bisschen geholfen hat es aber. Geschafft haben wir es natürlich am Ende alle und dann gab's erstmal ordentlich Frühstück!! Normalerweise frühstücken wir seit wir hier sind immer im Hostel. Brot mit Marmelade (wahlweise Erdbeer oder Aprikosenmarmelade...macht es aber auch nicht wirklich abwechslungsreicher) aber an dem Tag gab's auch Ei ! Crazy !



Das war dann auch eigentlich schon unsere Zeit in Peru. Gute drei Wochen. So hard gewandert wie nie. Das Motto war ganz klar "da geht noch was" oder viel eher "da wandert noch was" haha (ich Wortfuchs mal wieder ;)).

Von Arequipa ging es dann mit dem Nachtbus an die Grenze nach Bolivien. Erst einen Ausreisestempel für Perú im höchstprofessionellen Büro (Achtung Ironie) der Agencia de Immigración holen und dann schön zu Fuß zur ähnlichen Behörde auf Bolivianischer Seite pilgern. Da stand nicht mal ein großes Willkommensschild oder ähnliches. Wir hätten das mit den Stempeln auch quasi lassen können aber die sehen ja dann doch immer so schön aus im Reisepass.

Hier mache ich jetzt erstmal Pause. Demnächst dann mehr aus Bolivien und von unseren Struggeln mit dem Umrechnungskurs ;)

Freitag, 29. Juli 2016

HUARAZ, CUSCO & MACHU PICCHU

wir wissen ja alle, dass es manchmal im Leben Berg auf und manchmal Berg ab geht. Für uns ging es Berg auf. So richtig.. 3000meter hoch, da geht noch was, 3500 Meter hoch, da geht noch was,4000 Meter, da geht noch was, 4500 da geht immer noch was, 5100 Meter ave-Maria pueeees!

Wir haben uns also auf gemacht zum Wandern nach Hauraz (3090 Meter über dem Meeresspiegel gelegen). Hier wurden wir dann erstmal mit der Realität konfrontiert, dass wir doch ziemliche Waschlappen sind, im Vergleich zu den ganzen "richtigen" Wanderern die da Ihre 6-12 Tages Touren mit Zelt, 30kg Ausrüstung und auf eigene Faust auf rund 6000 Metern beginnen.

Wir haben dann eher die "light Version" gestartet. Und das auch erst nach adäquater Akklimatisierung. Gut, wenn einem beim Aufstehen schwindelig wird kann man auch irgendwie nicht anders als liegen bleiben, aber ihr seht wir passen schön auf uns auf!

Erste Tour: Laguna de Wilcacocha: Der Hilfsbimbo vom  Bus  hat uns gesagt wo wir raus müssen und von da an war es nur noch bergauf laufen. Easy.
Info: es gibt im öffentlichen Nahverkehr hier immer einen Busfahrer und einen Hilfsbimbo (ja, das ist die offizielle Stellenbeschreibung), der sich um die Bezahlung und das "Verkünden" (rausschreien) der Haltepunkte (nix Haltestelle und Fahrplan) kümmert.
Nach dem 7km langem und doch recht steilem Anstieg  erwartete uns dann auf 3700 Metern eine Lagune mit Bergpanorama. Da hat sich der Schweiß und die Kurzatmigkeit gelohnt.

Weil wir ja jetzt quasi bereit für die nächste Herausforderung waren und uns so ein 4 Stunden Wanderausflug schon fast langweilig erschien haben wir uns am nächsten Tag direkt zur nächsten Lagune aufgemacht. Diesmal allerdings mit einer geführten Tour (also ein ganzer Bus voll Touris, mit Alpenidyll hat das dann allerdings nichts mehr zu tun sondern eher mit Volkswanderung). Laguna 69: Hier ging es mit dem Bus um 3 Uhr morgens los. Gewandert wurde von 7-14 Uhr und Ziel war auf 4900 Metern. Da wird die Luft dann schon was dünner. Eigentlich hatte ich ja vor total viel nachzudenken während dieser Reise und wollte versuchen mein inneres  Chaos das dieses Jahr vorherrscht zu sortieren. Problem ist wenn man auf solchen Höhen wandert, dann bleibt kein Sauerstoff mehr fürs Gehirn übrig. Ich hatte wirklich das Gefühl ich hab teils 3 Stunden am Stück an gar nix gedacht (nein, das passiert mir sonst nicht !) aber das ist ja auch manchmal ganz nett. #itsdifficulttobeintelligentsometimes.
Das war für mich auch der körperlich anstrengendste Tag (verstehe auch nicht warum mich das immer wieder erstaunt wie wenig fit ich anscheinend doch bin haha). Ich nehme mal an, dass mich der Tag so geschafft hat, weil ich das irgendwie nicht so krass erwartet hatte ( kann ja keiner ahnen, dass das so anstrengend wird;)).

Mit dem Nachtbus ging es dann zurück nach Lima und von dort aus mit dem Flieger nach Cusco (kurze Kosten-Nutzen-Analyse: Bus 23 Stunden - Flug 1Stunde 90$... Wir nehmen dann den Flieger, das wir gar nicht so die hardcore Backpacker sind haben wir ja bereits erörtert).

Cusco ist das Backpackerhop in Peru. Das Zentrum der Inkakultur und Knotenpunkt für sämtliche Touren. Heute hat es einen sehr gepflegten gut erhaltenen Stadtkern im Kolonialstil und viele internationale Restaurants. Tagsüber wird es  in der 3500 Meter hoch gelegnen Stadt auch schön warm mit Sonnenschein. LSF 50 ist da Standard (siehst du Mama ich pass schon wieder gut auf meine Gesundheit auf :p). Nachts friert man aber doch recht schnell und das ab 18 Uhr, ab da ist es nämlich zappen düster.

Da wir ja inzwischen total die geübten Bergsteiger sind haben wir uns für einen Trek auf 5100(!!) Meter (16km hin und zurück) angemeldet. Nach der Laguna 69 Tour muss ich zugeben, dass ich dem ganzen doch eher mit Respekt entgegenstand aaaber ich kenn mich ja, abgeknickt wird eh nicht, mind over matter, chackalakaka!! Uuunnd es war tatsächlich mein Lieblingstrek bis dahin. Der Trek war nämlich gar nicht so steil und die Aussicht atemberaubend. Außerdem hab ich mir nen Snickers an der Spitze gegönnt....bestes Snickers Ever !! Das war die Rainbow Mountain Tour, so genannt, weil der Mountain den man da besteigt verschiedenen Farben hat.
 Wir waren Abends zwar fix und alle aber dafür stolz wie Holz. Und wenn ich auch nicht viel  während der Wanderung zum Nachdenken gekommen bin, dann konnte ich doch zumindest am Ende die Lektion mitnehmen, dass wie immer im Leben gilt "und du schaffst es doch," ;). (So viele Weisheiten...)

Dann haben wir  noch  mehr oder weniger freiwillig (wir mussten auf freie Tickets für Machu Picchu warten) 3Tage damit verbracht uns die Stadt und ihre vielen Märkte anzusehen. Erstmal haben wir aber wirklich nur geguckt, gekauft wird dann in Bolivien...ist billiger..wir Sparfüchse.

Am 25. sind wir zur Inka Jungle Tour aufgebrochen. Was ein Spektakel. Es war so gut ! 1. Tag: 3 Stunden mit dem Bus durchs Bergpanorama auf 4900Meter hochfahren und von da aus mit dem Mountainbike die Serpentinenstraße auf der anderen Seite wieder runter.geil ! Was ein Spaß! Bisschen kalt war's, aber kann ja keiner ahnen, dass es so hoch so kalt wird...#tüdeldü #otto.

Dann Mittagessen (Suppe und meistens Reis,Gemüse, Kartoffeln(die zählen hier nicht als Beilage) und für die Fleischesser meistens eben noch Fleisch... Also eine gute ,bodenständige Mahlzeit - falls die Oma wieder fragt, ob das Kind denn auch was zu essen bekommt da ;). Nachmittags dann White water Rafting. Das war Level 2-3 (es gibt 1-5) und nachdem ich das beim letzten Mal mit Level 4-5 gemacht hatte und damals ernsthaft dachte ich ertrinke war das nun wirklich einen schöne, entspannte Fahrt bei der man die wunderbare Umgebung bei Sonnenuntergang bewundern konnte. (Na gut, ein bisschen nass geworden sind wir auch #dochnichtsodieprofis).
Im Bett waren wir um 21:00 - tot.
Nächster Tag ...Waaaaandern. 9 (!) Stunden haben uns die Guides gesagt (und wir so "ach da können wir unseren Rucksack ja locker selber tragen und schicken den nicht (wie alle anderen) mit dem Taxi zum nächsten Hostel" (ist natürlich ne Lüge, ich hab einfach verplant meinen Rucksack abzugeben und irgendwie waren wir dann auch schon unterwegs als mir aufgefallen ist, dass der doch echt scheisse schwer ist #werträumtschleppt #bravokristin #asalways). Aus den 9 Stunden sind dann allerdings mehr so 4,5 geworden und nach jeder längeren Strecke gab es eine noch längere Pause...es war also doch okay. Nur heiß war es. Waren ja dann im Jungle. Ich habe die ganze Zeit überlegt was ich anstrengender finde, die Hitze in der Tiefe oder den Sauerstoffmangel in der Höhe. Ich bin zu keiner Entscheidung gekommen...no oxygen for the brain you know ;).
Ziel für den Tag waren dann heiße Quellen. Halleluja, die haben gut getan! Da weiß man seinen gesunden, jungen und einigermaßen fitten Körper wirklich zu schätzen.

Nächster Tag, nächster Adrenalinschub: Ziplining stand auf dem Program! Ich wollte das ja schon seit Costa Rica immer mal machen, aber irgendwie fand ich das dann auch nie so dramatisch, dass es nicht geklappt hat. Ich bilde mir ja manchmal ein ein wenig Höhenangst zu haben...aber auf der anderen Seite ist sowas auch immer soooo cool. Also haben wir's natürlich gemacht. #peopleneedtoleavetheircomfortzones.
Wir durften dann 5 mal eine Schlucht in schwindelerregender Höhe an einem Drahtseile befestigt überqueren (schlechteste Beschreibung Ever haha, schaut euch die Bilder an ! :D ). Es hat natürlich mega Bock (entschuldigt meine  Ausdrucksformen) gemacht und im Zweifel sing ich dann einfach immer...das hat bis jetzt noch immer geholfen #iamabigbiggirlinabigbigworld #nanana....
Rs
Nach dem Mittagessen sind wir dann  nochmal (suprise!) gewandert. Diesmal aber nur entspannte 3 Stunden und an Bahnschienen entlang. Schön, wenn dann der Zug kommt und dich die ganzen mitfahrenden Peruaner schadenfreudig angucken (für die ist das Zugticket nämlich viel billiger als für die Touris...na ja touche).
Ich fand die Strecke auch trotz Rucksack aufm Rücken wirklich gut. Das war ja dann auch nur noch auf 3500 Metern und flaches Gelände. Die Aussicht macht da wirklich viel wett. #maschine.

Der nächste Tag begann früh, sehr früh. Um 3:30 Uhr sind wir zur letzten Etappe los gestapft. Nach kurzem Zweifel haben wir selbst da die Möglichkeit den Bus zu nehmen ausgeschlagen! #jetztodernie #daspackenwirauchnoch.
MACHU PICCHU hieß das Ziel und wir waren unaufhaltsam ! Bis zum 1. offiziellen Eingang. Hier mussten wir uns dann erstmal hinter den anderen 1000 Touris anstellen. 1 Stunde Treppensteigen und weitere 40 Minuten anstehen am 2. offiziellem Eingang später haben wir es dann geschafft gehabt und das berühmte Weltkulturerbe betreten.
Unsere Guides haben uns eine Tour gegeben und später hatten wir noch Zeit uns selbst umzusehen.  Das war wirklich beeindruckend. Wahnsinn. Das ist Menschheitsgeschichte life. Fast unbegreiflich. Ich stand einfach nur da und war beeindruckt. Von den Inkas, der Menschheit, der Natur allem..das ist schon ein ziemlich schönes Erlebnis. Und so beziehe ich das auch auf das ganze Thema Reisen. Das macht Spaß und es bildet. Auf eine andere Weise als Bücher es eben tun aber eben ganz wichtig für die Persönlichkeit. MACHU PICCHU an sich kann ich nur empfehlen. Auch wenn das ganze wirklich grausam durch die Touristenmassen leidet und es dem ganzen auch seine Magie ein wenig zu nehmen scheint. Geht da mal hin! Solange es die Möglichkeit noch gibt.

Von da aus sind wir dann wieder die 3 Stunden (wobei wir flinken Mäusschen das in 2 Stunden geschafft haben) an den Schienen zurück gewandert. Unseren Bus nach Cusco zurück sollten wir dann eigentlich um 14:30 Uhr nehmen. Aber wir sind ja nicht in Deutschland und wenn der Typ von der Bus Gesellschaft sagt, dass der Bus in 5 Minuten da ist, dann wissen wir ja "que no hay problema" und 5 Minuten sind ja quasi 1,5 Stunden....ach die latinos und ihre tranquilidad ;)..

Jetzt sitzen wir gerade im Bus nach Arequipa  (9/10 Stunden schon gefahren). Nach einem kurzem Zwischenstopp in Cusco letzte Nacht ging es heute Morgen direkt weiter...keine Zeit verlieren #vamosvamos #5weekstogo.

Bis dann! Abrazos cariños !!

Sonntag, 17. Juli 2016

Lima


Die erste Etappe ist um. Ich erzähl euch dann mal was wir gemacht haben. Nach einem relativ entspannten Hinflug sind wir nach knapp 26 Stunden in Lima angekommen. Bei der Fahrt vom Aeropuerto zum Hostel wurde selbst mir dann langsam bewusst, dass ich jetzt tatsächlich für 7 Wochen Süd Amerika bereise und nichts anderes tue als das. Ave-Maria, ist das geil.

Die kommenden 2 Tage haben wir uns also die Hauptstadt Perus angesehen und ich muss sagen, ich bin geschockt. Keine neonfarbige Kleidung, keine Pfiffe und anzügliche Bemerkungen auf der Straße und generell ein sehr gediegenes Verhalten. Also in Kolumbien sind wir nicht. That's for sure. Lima an sich hat uns aber nun auch, wie zu erwarten war, nicht so überzeugt. Die Stadt hat ein paar nette Ecken aber es dominiert der Staub,Moloch und das typisch südamerikanische Chaos (wobei das ja auch seinen Charme hat).
Schön war der Parque Kennedy wobei er eigentlich Parque de los Gatos heißen sollte. Gatos sind Katzen und die laufen da zu Hauf rum und lassen sich betüddeln (trotz Tollwut Impfung hab ich die aber lieber mal nicht angefasst. Man muss ja nicht immer  am Limit leben ;)).
Wie die da hin gekommen sind weiß ich nicht aber ich habe mir überlegt, dass das vielleicht eine günstige Maßnahme zur Selbstmordvermeidung sein soll. In Lima ist die Selbstmordrate wohl besonders hoch. Das könnte wiederum an dem Smok liegen durch den die Sonne so gut wie kaum (im Winter) dringt.
Ein bisschen Abhilfe soll da wohl auch die neugestaltet Strandpromenade bringen. Da gibt es dann so kitschige Dinge wie einen Parque Del Amor (amore, amore) wo ganz viele Verliebte abhängen. Das ist allerdings auch an einer Klippe gelegen....nicht ganz zu Ende gedacht meiner Meinung nach ;) .
Tagsüber haben wir am Freitag (ich glaube ich werfe die Tage jetzt schon durcheinander aber who cares?! ( not me for the next 7 weeks! Haha !)) dann eine Stadtführung machen wollen. Der Stadtführer,Franco, hat uns dann nicht so richtig überzeugt also sind wir dann alleine mit dem Reiseführer in der Hand losgepilgert. Unter Anderem waren wir in einer Kirche in der es eine Bibliothek wie bei Harry Potter (be the Nerd !!) und einen ehemaligen unterirdischen Friedhof gibt. Man durfte natürlich keine Fotos machen. Und weil wir ja deutsch sind und uns immer schön brav an alle Regeln halten kann ich euch jetzt auch leider keine Bilder von 500 Jahre alten Knochen und Schädeln zeigen. Schade. Hatte aber ein bisschen was von den Szenen bei Game of Thrones wo die Toten in so einem Kreis hingelegt werden. Nur halt ohne Fleisch und Blut aber dafür mit der Gewissheit, dass das tatsächlich mal echte Menschen waren....charming.

Freitagabend haben wir uns mit Valeria getroffen, die ich in Medellín beim Intercambio kennengelernt habe, und haben uns mit ihr in den Parque de los Gatos gesetzt. Da wurde dann irgendwann Poesie vorgetragen (u.a. Borges ! Ha! Den kenn ich ja sogar!) und nachher hat eine Band gespielt und ein Chor gesungen. Herrlich! Wir waren schon eher die jüngeren aber das wir nicht so supi tanzen können wie so manches Senioren Ehepaar dort hat Gustafo, Julius und Jose nicht gestört. Es wurde getanzt und mitgesungen , nä was war dat schee.
Richtig Crazy einen drauf gemacht haben wir jetzt allerdings nicht. Jetlag lässt grüßen.
Gestern haben wir dann den Nachtbus nach Huaraz (alle mal googeln) genommen. Purer Luxus (im Vergleich zu Kolumbien) ich sach et euch. Ich hab komplett druchgepennt. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt als es Kaddy dann leicht schlecht geworden ist (immer diese Gringas mit den schwachen Mägen ;)). Eigentlich dachten wir, wir starten heute direkt mal durch. Aber man merkt die Höhe dann doch. Also ist erstmal Ausruhe angesagt.

Demnächst dann mehr!
Hasta luego muchachos!!

Samstag, 11. Juni 2016

Cork!!



In den letzten Wochen war ich öfters unterwegs hatte viel Besuch und hab einiges zu berichten.  Aber ihr kennt mich. Ich bin immer für ne Überraschung gut. Also Zäume ich  das Pferd jetzt  von hinten auf. Ha! Dieses Wochenende (also letztes) war das housemate/Kristin reist alleine Weekend. Ich habe nämlich seit Donnerstag auch noch eine neue Mitbewohnerin. Antonia kommt eigentlich aus Manchester lebt jetzt aber eigentlich in Sydney und ist nun für 3 Monate aus Visagründen und Job bedingt in Dublin. Ihr Akzent ist eeeendgut. So richtig britisch (ja den gewöhne ich mir jetzt auch an, kann inzwischen ja eh niemand mehr zuordnen was da bei meiner Aussprache alles mit drin ist - find ich  richtig gut.) Anyways, Freitag Abend waren wir (Badr, Antonia und ich) also dann in einer wahnsinnig hippen Bar im Süden von Dublin ( da hängen halt weniger Touristen ab, ich bin ja inzwischen total der Local , you know). Da gab‘s dann keine Live Music aber dafür nen Bus im Garten stehen in dem ein Restaurant war. Ausgehen in Dublin macht wirklich Spaß. Ich bin ja nicht so die Clubgängerin aber hier geht man halt meistens in den Pub oder die  Bar. Es ist wirklich einfach Leute kennen zu lernen. Viel einfacher als in Köln. Muss man nun mal so sagen. 


Samstag früh sind Badr und ich dann nach Cork gefahren. Badr hat da 4Jahre gelebt und es ist die 2. größte Stadt Irlands (gut, Irland ist halt an sich mini also stelle man sich unter "groß" jetzt mal nicht so viel vor ne) und alle Corker sind auch eigentlich der Meinung, dass sie eher die Hauptstadt sein sollten als Dublin. Ist so ein bisschen wie Köln / DDorf. Nun stiegen wir aus diesem Bus aus und schauten uns ein wenig die Innenstadt an und ich hab ungelogen vielleicht 10 Menschen gesehen. An einem sonnigen Samstagmittag. Cork ist wirklich quite. Da ist nix los. Aber schön ist es trotzdem.
Das Stadtzentrum liegt zwischen zwei Flüssen und da wir bestes Wetter hatten ( befinden wir uns noch in Irland ?!) konnte ich glatt meine kurze Hose auspacken. Halleluja ! Nachmittags sind Badrs Bruder und dessen Frau (die wohnen in Cork) mit uns nach Kinsale gefahren. Kinsale ist ein sehr idyllisch schnuckeliges Dörfchen. Da und am Strand haben wir dann auch die ganzen Bewohner Corks gefunden. Zwischendurch haben wir uns noch die Küste angeschaut. Soooo schön. I love Ireland. Hab ich das schonm mal gesagt?! Abends sind wir dann noch was rumgelaufen etc. war nett.



Am nächsten Morgen stand dann reisen alleine an. Badr musste zurück nach Dublin. Ich muss sagen ich  finde das aber  gar nicht mal schlecht alleine unterwegs zu sein (ich bin halt nicht so die Sozialkompetenteste wenn es ums  Planen geht :D #knowyourweaknesses #embracetheshortcommings #andignorethem). Die Tour war eine Bustour und es waren halt doch einige Kilometer die man da hinter sich bringen musste. Zwischendurch hatten wir immer kurze Stops. Die Landschaft ist super schön. Die Tour an sich war auch wie sie versprochen wurde. Aber ich denke man sollte das wirklich wenn man kann eher in Eigenregie und mit dem Auto machen. Ich wäre eben sehr gerne mal etwas gewandert aber dafür war leider keine Zeit. 
Abends hab ich mir nach der Tour dann ganz Backpackerstyle nen Sandwich mit Sachen aus dem Supermarkt im Park geschmiert, schlecht war das nicht. Auf dem Weg zum Hostel bin ich dann quasi in einen Pub gestolpert #ups. Ich wollte nur mal gucken wer da so spielt und dann saß da meine Sitznachbarin aus dem Tourbus und hat nen Bier getrunken da hab ich gedacht gut kann ich der ja mal was Gesellschaft leisten (völlig uneigennützig natürlich). 

Wie das so ist bin ich dann auf der Damentoilette auch direkt in ein Gespräch mit einer Amerikanerin versunken und da sie und ihre Partnerin nachher neben uns saßen haben wir das dann vertieft. Es ging um Merkel,Afd, Hitler und Trump ..wodrüber man eben so spricht bei nem lockeren Bierchen. Das ist denke ich einer der lehrreichsten Punkte des Reisens. Andere Kulturen und Nationen durch Individuen kennenzulernen und versuchen andere Meinungen zu verstehen (gut, bei den Zwei war das jetzt so ziemlich genau meine Meinung also gab es da nicht so die Herausforderung). Aber ich habe zum Beispiel auch super viel mir Badr und seinen Freunden über die Fastenzeit und den Islam geredet und das ist dann eben  doch schon eher etwas was ich nicht für mich geltend mache aber durchaus verstehe und ganz besonders respektiere. Reisen sind eben angewandte Kulturwissenschaft und Vergleich. Ich glaube im Moment herrscht noch sehr viel vor, dass die Menschen fürchten was anders oder fremd ist. Und da entsteht Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Aber unsere Welt ist im Wandel. Die Globalisierung erreicht immer entlegenere Gebiete. Und all das sollte uns dabei helfen Fremdes nicht als gefährdend sondern einfach als anders anzusehen. Respekt für das Andere und Verständnis das sind hier die wichtigsten Punkte. Und ich bin mir zu 100% sicher, dass wir nichts verlieren werden. Absolut gar nichts. 
Odile, die wildeste Tänzerin Frankreichs und ich :D
Joa und als ich dann so mit den Amis über Politik gequatsch, mit der Japanerin Bier getrunken und der Französin getanzt habe dachte ich, jo this is it. This is life. Egal in welcher Sprache und durch welche kulturelle Brille betrachtet wollen wir alle doch nur glücklich sein und die kleinen Dinge im Leben genießen.

Richtig deep ist der Post geworden huh. Muss ja auch manchmal sein.

Dienstag, 3. Mai 2016

Between formal workdays and casual weekends








 Hey Guys !
nun ja, ich sagte ja, dass ich mich melden wenn was spannendes passiert ist. Joa ist nicht wirklich der Fall gewesen bis jetzt... aber jetzt war ja verlängertes Wochenende :D. 

WORK WORK WORK 
Unter der Woche ist mein Leben im Moment mehr so der Rihanna Song...nur leider nicht dieser: Please don't stop the music (music, music, music)

I wanna take you away
Let's escape into the music—DJ, let it play
I just can't refuse it
Like the way you do this
Keep on rockin' to it
Please don't stop the music  

 .....sondern mehr so der hier:

Work, work, work, work, work, work
Ner ner ner ner ner ner!
When yuh ago learn learn learn learn learn learn!
Before the tables turn turn turn turn turn turn!

also work, work, work und mehr verstehe ich auch eigentlich nicht von dem was ich mit meinem Leben im Moment anfange...
Arbeit ist aber super. Macht richtig Spaß und ich bin gut gefordert. Ich lerne jetzt auch neben Englisch noch den irischen Slang .. Caroline hat mich da mal letztens unterrichtet... Wir haben zum Beispiel "a Wale of a time„ auf der Arbeit ... also eine Zeit wie nen Wal... ist wohl positiv gemeint...Wale haben ja auch durchaus was positives... so was majestätisches... und zugleich ruhig und gelassen. Hab ich sofort verstanden die Connection... Wer noch mehr Slang lernen will, ich gewöhne mir das ja immer gerne an, kann hier mal rein schauen:

 
Letzte Woche saß ich auch am Empfang da geht die Zeit echt in 0,            vorbei   (Null-Komma-Nix, verstehste ? ;) ). Und ich eigne mir natürlich sehr viel internationale Kompetenz an. Akzente zuordnen hab ich ja schon immer gerne gemacht... gibt auch kaum was Amüsanteres als sich drüber lustig zu machen. Kleiner Exkurs in meinen alltäglichen Kulturvergleich: interne Emails sehen immer so aus: "Hi Kristin, 
If you don't mind could you please..." Und ich denk' mir so: Ich bin ja hier zum Arbeiten... es steht in einer Arbeitsanweisungsemail ja nicht wirklich zur Debatte "ob es mir etwas aus machen würde dies oder jenes zu tun  oder nicht" ich mach das so oder so... haha #suchagermangal  nett ist es trotzdem.



Meine Aktivitäten außerhalb des Sklavengewerbes im Translationsgewerbe beschränkten sich auf folgende: 

Das ist übrigens Badr :)


FACEBOOK TOUR . BE THE NERD!!
Ich habe eine private Tour im Headquarter von Facebook bekommen. Badr, mein Mitbewohner, arbeitet da nämlich. Sieht nach nem richtig geilen Lebens/ Arbeitsplatz aus.. Man kann da quasi wohnen. Die haben alles und es gibt auch 3 warme Mahlzeiten am Tag. 
Und 'ne Bar und 'ne Café Lounge und Süßigkeitenspender,
Alle ganz kreativ bei Fb
 ruhe Räume (''ruhe''), Duschen, Billardtische und ganz viel Schnickschnack.
 Hatte ein bisschen was von einem Ausflug in den Freizeitpark. 


Die hatten halt auch so interaktive Bereiche wo man sich ansehen kann was Facebook so alles macht und plant für die Zukunft, wie alles umgesetzt und verbreitet wird etc. War schon interessant. Ich glaube ja, dass das die Zukunft ist. Ob das gut ist weiß ich noch nicht. Da reichen meine BWL Kenntnisse leider nicht für aus. Allein die Docklands, das ist der Stadtteil in dem die ganzen internationalen Firmen angesiedelt sind, ist schon total futuristisch und alle fahren mit ihren Coca Cola Zero Mieträdern rum, tragen Nikes und Anzüge und haben die Ledertasche fesch über die Schulter geschwungen damit sie die Hände frei haben für ihren low-fat-extra-creamy-organic-hazelnut-rasperry-Latte-Machiatto-Grande mit einer Schaumkrone aus Soy Milk. 
Erinnert mich an unseren Flur in der Hood :D





 DANCE BABY DANCE
Ich übe natürlich schön brav jeden Abend die Tanzschritte für unseren neuen Tanz von der KG.. ha, seid stolz auf mich Mädels! :D letztens haben auch die Nachbarn sich beteiligt und im Takt an die Decke geklopft :D

Außerdem hat mich  Clare, meine Kollegin,  mit zu sich ins Tanzstudio genommen. 
Gut, die tanzen da mehr so Hip Hop aber was soll's dachte ich mir, guck ich mir mal an. Alta Schwede, die haben's drauf. Aber auch wenn ich noch leicht überfordert bin macht es schon so viel Spaß. Einfach mal die Sau raus lassen. Ich entdecke ja jetzt meine innere Ghetto Bitch (weil ich lebe ja im Ghetto ... wobei gestern wurden wieder 2 Leute erschossen (irgendso ein Biker Clan Feud) und es war nicht in Finglas. Ha!). Also Videos wie ich tanze werde ich euch hier nicht reinstellen aaaber wir haben zu Dirty Diana und Downtown von Mackelmore getanzt. Es ging ab, Freunde. Es ging ab. Donnerstags ist auch eigentlich Heels Class.. also mit High Heels. Ich hab halt keine dabei... finde das ist eigentlich 'nen guten Grund mal wieder neue Schuhe zu kaufen oder? :D 






Ansonsten trinke ich ridiculously viel Kaffee in zuckersüßen Cafés, denke über die Welt und mein Leben nach und genieße die Atmosphäre in Dublin. #livinthelife #havestillnotfigureditoutthough











An den Wochenenden hab ich bis jetzt immer gearbeitet und am Samstag hatte ich ..Achtung! jetzt wird's interessant, 'nen Date ! (uuuuuh).
haha ja Wahnsinn. Die Kristin lässt nix anbrennen. Wir waren Café trinken und haben Karten gespielt und am Sonntag hab ich den direkt mal mit auf'n Flohmarkt geschleppt. Konnte ich natürlich meine beindruckenden Handelskills präsentieren #sparfuchs #schnappergemacht #halberpreiskeinproblemfürmich  All the boys love a girl who can talk people down, don't they?! :D  Vielleicht auch nicht. Ich habe es aber bei einem Buch und einem Jumpsuit belassen...ist gar  nicht mal so die schlechte Sparmaßnahme wenn man eh keinen Platz  im Koffer für die Rückreise hat. 

BACKPACKS AND RUNNERS AND WIDE JUMPERS 

So und dann war verlängertes Wochenende ! Geiler Scheiß. ( die Tatsache, dass mich das so excited deutet darauf hin, dass ich zu viel arbeite). Zu viele Blazer und zu wenig frische Luft.
Freitag hab ich mich mit David bei ihm in der WG getroffen und wir haben einfach mal spontan mit seiner Mitbewohnerin Eloise beschlossen am Wochenende einen Roadtrip zu starten. 
Also ging es Samstagmorgen los. David ist ja dummerweise der einzige der fahren darf mit über 25. Gott, ich bin soooo ein Kontrollfreak.. Beifahrer sein ist wirklich nicht mein Ding.. Karten lesen anscheinend auch nicht... also ich sollte definitiv eher fahren statt navigieren... irgendwie bilde ich mir ja immer wieder ein, dass ich nen guten Orientierungssinn habe... irgendwie wird das eher selten bestätigt...muss wohl wirklich in Kolumbien hängen geblieben sein...also der Orientierungssinn. Wir sind also über Galway (das guckt ja eh keiner auf der Karte nach, wetten!) nach Clifden. Bis dahin war die Landschaft schon unglaublich schön. In Clifden haben wir übernachtet und sind Samstags dann im Connemara National Park gewandert. Suuuuper mega schön ! Wäre bestimmt noch drei Mal besser gewesen, wenn wir nicht irgendwann im Nebel versunken wären aber was willste machen ... #welcometoireland #ain'tnocaribbean .
Der Aufstieg auf den Berg da hat dem Booty aufjedenfall gut getan. Hat Spaß gemacht. 
Danach ging es weiter zu den Cliffs of Moher. Das Fotomotiv in Irland! Und weil ich ja so klein und federleicht bin, bin ich da auch fast weggeweht worden... war schon eher windig. 






Moooontag hatten wir immer noch frei. Eloise ist an dem Tag aber nach Paris geflogen also haben David und ich den nächsten Trip alleine gemacht. War aber trotzem wizig... ich hab einfach wieder gemerkt wie unglaublich entspannt und gechillt Latinos sind... und wie sehr ich es nicht bin. #maaaaaachdochmalschneller #tranquilo. Wir haben uns das Charleville Castille in Tullamore angeschaut, inklusive Tour mit einem Guide der mich ein wenig an den Glöckner von Nottredam (schreibt man das so?! Irgendwo kommt auch nen Akzent hin… Französisch ist echt nicht meine Stärke…) erinnert hat. Wir haben von der Tour auch nur so die Hälfte verstanden ca., die Vokalauswahl von dem Guide hat sich auf O und U beschränkt #gottaluvugudcountyaccent. 
Oh und vorher waren wir noch in Clonmacnoise und haben uns dort die Ruinen von einem Kloster angesehen... ganz viel keltische Geschichte... Vikinger, Plünderungen, Mönche, Steinkreuze all so nen Kram. War gut!
Das Wetter hat so richtig einen auf #welcometoireland gemacht. 5 Minuten absoluter Sonnenschein und ich hab die Sonnenbrille gerade ausgepackt auf einmal fängt's an zu hageln...#likeseriously?! 


 Morgen kommt mich dann auch schon meine Julia besuchen !! (Freude. Pure Freude.) und dann gibt es nächste Woche bestimmt wieder einiges zu berichten. 

Bis dahin, take care my loves. Make sure not to go all hen's teeth on me <3 


oh und btw es gibt Bilder unter obrigem Link, ne ... einfach mal abchecken :)