Mittwoch, 19. November 2014

Dinge, die dir in Deutschland nicht passieren würden

   
Queridos, 

-heute gibt es mal wieder einen praxisbezogenen Vergleich aus der von mir durchgeführten Kulturforschung-

(haha ja right also... ) 
wie die Überschrift schon andeutet gibt es immernoch Situationen in denen ich einfach erstaunt, amüsiert oder begeistert bin von den kleinen Dingen,die die eine von einer anderen Kultur unterscheiden...
 

No te preocupes (Mach dir keinen Kopf drum)  

 

Die Situation: Ich brauchte noch eine Verkleidung fuer Halloween und weil ich ja immer sehr frueh dran bin (ihr kennt mich), bin ich dann am Nachmittag des 31.Oktobers bei uns die Strasse runter in eine Art von Schreibwarenladen gepilgert. Die hatten diversen, recht kostenguenstigen Kopfschmuck zur Auswahl. (Prinzessin, Happy Birthday oder Mini Mouse - tough choice). Nach langem Ueberlegen sollten es dann also die Mini Mouse Ohren sein ( Es war mal wieder eine ganz grosse Stunde meines Kreativitaetsvermoegens). 

Dumm nur, dass ich, super vorbereitet wie immer, natuerlich kein Geld dabei hatte (man erwaehne,dass die 4000$ also weniger als 2 Euro gekostet haben ... nicht mal die hatte ich also dabei... und Mama versteht schon nicht wie ich normalerweise "nur" mit 20 Euro im Portmone unbekuemmert durch die Welt laufen kann...). 

Aber ich brauchte die daemmlichen Ohren ja nun mal fuer DIESEN Abend...also hatte ich mich schon mental darauf eingestellt wieder zurueck zur Wohnung und dann wieder ins Geschaeft zu stiefeln, als die Verkaeuferin meinte "Och, du kommst doch oefter hier vorbei oder? Nimm die einfach jetzt mit und komm dann die Tage das Geld vorbei bringen, no te preocupes.." Ich : "what?! ehm sicher ? okay ehm danke..."  da muss ich zugeben war ich ein bisschen perplex.

Kolumbiens Kriminalitaetsrate und durchschnittliches Monatseinkommen sprechen zwar mit Sicherheit nicht dafuer, dass man einfach so Dinge aushaendigt mit denen man ja im Grunde seinen Lebensunterhalt verdient (und 4000$ sind hier auch nicht so wenig Wert wie 2 Euro Zuhause).
Aber genau das finde ich an Kolumbien auch schoen, die Leute sind nicht so skeptisch und Denken nicht immer gleich ans Schlechte... das wuerde ich eher als Deutsch bezeichnen.
In Sachen Geld sind die naemlich allgemein eher entspannt hier. Wenn wir in den Bus einsteigen dann weiss der Busfahrer schon dass er das Geld irgendwann bekommt.. der macht dann keinen Stress oder laesst einen erst rein wenn bezahlt ist, er bekommt sein Geld schon noch. Und das funktioniert auch! 

 

Getting things done...

 

Ihr habt es wahrscheinlich nicht mitbekommen aber letztens hat es heir ziiiemlich gestuermt in Medellín. Da im Moment ja auch Regenzeit ist regnet es auch jeden Nachmittag (was aber eigentlich eine nette Abkuehlung von der Vormittagshitze ist). Bei dem Unwetter hat dann wohl das Dach unserer Wohnung ganz schoen gelitten und aufeinmal regnete es in wirklich jedem Zimmer rein. Zunaechst fand ich das noch ganz witzig und nicht der Aufregung wert. Nachdem es nun aber immer wieder reingeregnet hat (nachdem der Dachdecker / Handwerker-fuer-Alles bereits gefuehlte 5 mal da war) wird es langsam nervig. Meine Oropax halten ja schon viel ab aber so ein Wassertropfen in einen Eimer direkt neben dem Bett ist anscheinend selbst fuer die eine Herrausforderung, der sie nicht gewachsen sind. Bummer. 

Nun hat es, Toi, toi , toi, seit einer Woche nicht mehr reingeregnet. Ich bin optimistisch. 
In Deutschland waere das ganze wahrscheinlich mit einem Dachdecker Besuch gegessen gewesen.



Tranquilo...

 

Medellíner Metro

 

Die Metro ist der ganze Stolz der Medelliner.
Und sie ist grundsaetzlich ueberfuellt. Und trotzdem passt da immer noch wer rein! Ganz bestimmt! Atmen wird ja eh ueberbewertet.

Im Langstreckenbus gilt das gleiche Prinzip. Solange du irgendwie hineinpasst und es dir nichts ausmacht im Gang zu stehen kannst du immer noch mitgenommen werden. In Deutschland wuerde sich wahrscheinlich jeder abfucken darueber, dass sich die Leute da noch zu stellen und es so wahnsinnig eng, warm und laut im Bus wird. (Davon abgesehen, dass das ja gar nicht versichert ist -oha! ) 

Aber hier nicht ! The more the merrier...oder so...

In der Metro werden Witze gemacht (haha, der kommt nicht raus an seiner Station.. muss er wohl weiter mitfahren..haha.. witzig). 

Irgendwie haben alle wahnsinnig Spass an der gequetschten Fahrt. 
Nur Laura und ich nicht.
Ich kaempfe mit dem aufsteigendem Gefuehl der Panik an einem Tot durch zerquetschte Organe oder zumindest eines Uebersteigens meines Adrenalinspiegels, ausgeloest durch die Wut ueber das dumme Grinsen der Anderen, zu sterben. 
So sieht ein voller Bus in Medellín aus...

Das mit dem erst aussteigen lassen und dann einsteigen muessen die hier auch noch was ueben... jaja da kommt das deutsche Effizienzbewusstsein in mir durch... (- #spiessig)

Aber irgendwie ist es auch sehr entspannend nicht staendig genervte Gesichter zu sehen und uebel nimmt es dir auch absolut niemand wenn du ihn mal anstupst/stoesst/den Ellenbogen in den Bauch ramst. 
Die sind einfach alle total tiefenentsspannt hier. 

Ich glaube ich habe noch nicht einen schlecht gelaunten oder wuetenden Kolumbianer  gesehen. Es regt sich einfach niemand auf. Die sind alle total tranquilo...


 

Sonntag, 9. November 2014

Studentenleben im Auslandsemester(+ Rio Claro)

Student im Auslandssemester zu sein...

 ... macht richtig Spaß, 
... könnte nicht besser sein, 
...sollte man auf keinen Fall verpassen! 

Die Intercambios sind quasi die Gemeinschaft aller Austauschtudenten in Medellín. Da es in Medellín mindestens 4 Unis gibt sind wir auch gar nicht mal so wenige. Die Mehrheit bilden (natürlich) die Deutschen und die Mexicaner (aiajajajai) aber es gibt auch Engländer, Franzosen, Studenten aus Dänemark (ja, ich wusste nicht wie die heißen) und Norwegen. Einen Argentinier und eine Studentin aus Peru.

Am Wochenende findet sich also meistens immer irgendwo eine Gelegenheit etwas zu unternehmen. 
Ich werde nun also auch immer auf WGpartys eingeladen (ein Level von coolness das ich lange zu erlangen versucht habe -  haha) -yaay ! 


Finca 

Die Finca war in einem Ort nahe Medellín gelegen und verfügte über Pool, Tischtennisplatte,Billardtische und 30 Betten. Wir (50 intercambios - do the math) verbrachten also das ganze Wochenende bei Traumwetter dort. Es wurde alles gespielt was man irgendwie in Verbindung mit Bier oder Aguadiente und in Gesellschaft spielen kann, getanzt, gequatscht und gelacht. Oh und gechillt. Alle waren sehr gechillt...



vollste Konzertration an der deutschen Front bei Flunkyball (Trinkspiel)

 

Halloween 

Ich liebe es mich zu verkleiden! Halloween wird bei uns ja nicht so groß gefeiert. Hier schon! (die armen haben halt auch kein Karneval um sich zu verkleiden, da kann ich die Aufregung schon verstehen). Und wenn es dann also eine Möglichkeit gibt sich extra kurze Röcke anzuziehen dann wird die natürlich auch riiichtig ausgenutzt. Mittags um 12 sind mir schon die ersten sexy Krankenschwestern (hier geht es nicht darum, gruselig auszusehen.. sexy ist wichtig! ) auf der Straße über den Weg gelaufen. (Kurz und sexy nimmt hier eine ganz andere Dimension an)

Wir sind Abends zu einer WGparty in einer Wohnung von ein paar deutschen Intercambios gegangen und es war natürlich ein Heidenspaß.
 Man muss sagen da haben sich einige schon ganz schön was einfallen lassen als Kostüm. 
Ich bin wie ungefähr 2934 andere kleine Mädchen in Medellín als Mini Mouse gegangen (das war halt einfach und günstig) Laura hat richtig gebastelt und war als Geschenk der Star des Abends ( war auch 'nen hammer Kostüm, muss ich ihr lassen :D ) 




Yadira, unsere mexikansiche Mitbewohnerin, die wir einfach mitgeschleppt haben (die guckt extra so böse, eigentlich ist sie sehr lieb und witzig) Ich und Laura  in unseren Kostümen



Wochenendtrip: Rio Claro 

An den Wochenenden versuchen wir nun also immer ein kleines bisschen etwas von Medellíns Umgebung kennen zu lernen. Ich finde das super, zuhause hängt man, wie ich finde, leider viel zu viel rum, entdeckt nichts Neues mehr und unternimmt so weniger oder eben immer das Gleiche. Gut, das liegt vielleicht auch daran dass wir hier auch irgendwie Touris sind und ich muss sagen ich genieße das sehr. Touri sein ist voll mein Ding! 

Rio Claro also...eines unserer Wochenendziele: 
Wir waren nicht mit der ganzen Truppe dort aber immerhin zu Fünft. Annika, Max und Carmen haben sich uns angeschloßen (bzw wir haben uns Ihnen angeschloßen). 
Rio Claro , also der klare /helle Fluss ist ungefähr 3 Busfahrstunden von Medellín entfernt und ein beliebtes Ausflugsziel. 

Am Tag unsere Ankunft sind wir eigentlich nur einmal den Weg der am Fluss entlangführt abgelaufen und haben die Felsen bewundert die mit der Zeit vom Wasser verformt wurden. 
Dank Max weiß ich nun was Stalaktiten, Stalakmiten und Stalaknate sind (chacka! - #jedentagwasneueslernen #undso).
Nach einem kurzen recht erfrischendem Bad im Fluss haben wir noch die emischen Vögel beobachtet die erst bei Dämmerung aus ihrem Versteck im Fels kamen. Diese Viecher, könnte man denken, wurden direkt aus der Hölle geschickt, da sie aussehen wie eine Kreuzung zwischen Vogel und Fledermaus und einen sehr grellen und verstörenden Laut von sich geben. Außerdem sind sie nachtaktiv und scheuen das Licht ( wenn das mal nicht Beweis genug ist!). 



na gut, im Hellen sehen die nicht so angsteinflößend aus
Am nächsten Tag haben wir uns dann auf eine Tour in genau die Höhle aufgemacht in der diese Vögelviecher die Tageszeit verbringen. Auf dem Weg zur Höhle mussten wir zunächst ordentlich klettern  und ich hatte schon Angst um meine Knöchel wobei uns Mädels immer sehr aufmerksam geholfen wurde von den Guides. Max ist ein Mann, der muss alleine klar kommen. Machismo und so.



Wir haben sogar Affen gesehen! woooho Affen! 
Laura, Annika & Max , die Höhlenmenschen ;)
Vor der Höhle gab es noch 'ne Sicherheitseinweisung und dann ging es ins Dunkle. Zunächst durften wir noch unsere Taschenlampen benutzen ( an dieser Stelle ein riesen Dankeschön an meine Mama die mir die noch eingepackt hat, ihr könnt euch wahrscheinlich gar nicht vorstellen wie wichtig so ne scheiß kleine Lampe auf Reisen sein kann! muy importante! ).
Später mussten wir dann alle die Schultern unseres Vordermannes halten und das Licht wurde komplett ausgeschaltet (wir wollen die Vögelchen ja nicht stören) OHA ! Das war eines der beeindruckensten - out of body experiences - die ich je hatte. Es war komplett dunkel, das Wasser das in dieser Höhle war fing mit jedem Schritt an zu steigen und aufeinmal fangen diese Viecher an zu kreischen. 
Welcome to hell. Gruselig. 

Als wir die Lampen wieder anmachen durften standen wir in einer riesigen Tropfsteinhöhle. Die Wände waren aus marmorartigem Stein (ja gut, war wahrscheinlich Mamor aber ich kenn mich da nicht so aus, deswegen die komische Formulierung)  und ganz glatt polliert vom Wasser.  Der Weg durch die Höhle war auch ein Spaß für sich. Wir mussten springen, schwimmen und durch brusthohes Wasser warten. Das das Wasser mit Vogelkacka angereichert war empfand ich überraschend uneklig. Hat nicht mal gerochen.

Die Wanderung war super! Bilder gibts halt leider nicht (waren ja die ganze Zeit im Wasser). 
Nach der Wanderung habe wir noch schnell 'nen Sprung in den Fluss gewagt. Aber weil wir ja so abenteuerlustig sind (und man vorher nie weiß wie sehr das am Po weh tut ) sind wir vom 8 Meter hohen Felsen gesprungen. So mit Adrenalin geladen konnten wir dann natürlich nicht darauf verzichten auch noch den 10 Meter hohen Felsen zu nutzen (Schmerzen ?! welche Schmerzen ?!) . Crazy !



da aus der Höhle kamen wir (und Abends die Vögel) raus

relajando :)




el hueco


Man soll tun was man gut kann! Also sind wir shoppen gegangen.

Diesmal allerdings nicht in eine von diesen schicken riesen Malls die einem Tempel des Kapitalismus gleichen und in denen man  Zara, Bershka und Mango findet. Nein, diesmal sind wir ins Zentrum vom Zentrum von Medellín: Ins " el hueco". Übersetzte heißt das "das Loch".
Also in den schönsten, saubersten Teil von Medellín in dem es sehr geordnet zugeht (Achtung, Ironie!).

Ivan , unser kolumbianischer Mitbewohner, hat uns noch ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben: "zieht sämtlichen Schmuck aus, nehmt nicht viel Bargeld und ja keine Wertgegenstände mit und tengan muuuucho, mucho cuidado!" und dann sind wir auch schon los. Gekleidet mit den gammeligsten Klamotten die wir besitzen (gut, wenn man mit nur 20 kg für 7 Monate reisen muss dann hat man eh nicht so die Auswahl an highend Mode).

Das ganze nennt man hier übrigens "no da papaya"(dt: nicht die Papaya geben).

eine Papaya
Was gemeint ist: eben nicht den Touri raushängen lassen und Wertgegenstände offen zeigen,  mit der teuren Kamera um den Hals rumrennen , das Smartphone lässig aus der Hosentasche blitzen lassen aber eben auch nicht übervorsichtig und unsicher wirken...also ein bisschen mitdenken.

Aber es war ja nun auch nicht unser erster Trip ins hueco ( soll der Ivan mal nicht so 'nen Stress schieben). Und es ist einfach jedesmal ein neues Erlebnis (und gut, ein bisschen Recht hat der Ivan vllt schon wenn er sagt, dass wir auf uns achten müssen- jajaja).



Zunächst möchte ich euch etwas über das kolumbiansiche Schönheitsideal aufklären. Das ist nämlich durchaus nicht dasselbe überall auf der Welt.
Hier gilt: je mehr umso besser!
also booty, booty, booty! (d.h. Popo á la J.Lo)

J.Lo. und ihr Po


Frauen müssen also Kurven haben (ob nun echt oder operiert spielt da eigentlich keine Rolle).
Ansonsten kleiden sich die Señoritas hier auch sehr figurbetont und geben immer acht auf ihr Aussehen. Schminke, nachgezogenen Augenbrauen (also komplett abrasiert und dann wieder hauchdünn nachgemalt?!) und hohe Schuhe tragen hier alle Angehörigen des weiblichen Geschlechts zwischen schätzungsweie 12 und 75 Jahren. Frau sein heißt feminin sein, heißt begehrenswert sein.

Grundsätzlich finde ich es ja auch gar nicht so schlecht, dass die alle so selbstbewusst sind und ihre Kurven stolz zur Schau stellen. Die andere Seite  ist aber natürlich auch, dass nicht jeder ganz natürlich einen so wohlgeformten Body (und dann auch noch 'ne Taille wie Barbie) haben kann und es hier dann eben auch als normal gilt mit 15 seine erste Nasen- oder Brustop von Papi zum Geburtstag geschenkt zu bekommen (da finde ich meine Bettelei, dass ich ein Pony bekomme durchaus bescheiden im Vergleich).
Medellín gilt übrigens als die Hauptstadt der Schönheitschirugie in Süd Amerika und Schönheitsopreisen nach Kolumbien werden immer beliebter.
Der Standard ist hoch, die Kosten um einiges günstiger als in Europa. (Ich hab mich da mal informiert)

Die Schaufensterpuppen spiegeln dementsprechend also das Ideal wieder:







I do like me some booty :D













Die Prinzipien "Sexy & Auffallend" finden sich auch im Kleidungsstil wieder. Es ist eng (wir reden hier von knalleeng), eine Signalfarbe (ganz beliebt sind Neonpink und Neongelb) , verhüllt möglichst wenig, dann ist es total IN!  Gerne dann noch mit ein bisschen Glitzerglitzer oder Blingbling. Wenn es anfängt weh zu tun in den Augen ist es gerade gut. 












Die Straßen im hueco waren eigentlich mal fuer den Autoverkehr gedacht. Nach und nach hat sich dann dort allerdings ein Straßenhändler nach dem Anderen auf der Straße (quasi illegalerweise) angesiedelt und seinen kleinen Stand aufgebaut. Dummerweise wurde das von offizieller Stelle her nur "leider" erst viel zu spät bemerkt und als man dann auf das "Problem" aufmerksam wurde war es im Grunde schon zu spät. Blöd.

Aber so tranquilo wie hier alle sind wollte sich dann wohl auch niemand über so "Kleinigkeiten" aufregen und man hat sich gedacht "dann macht halt" und die Stände werden nun quasi gebilligt/ignoriert/sind halt jetzt einfach da. 
Das hueco ist also eine riesige Fußgängezone (mit Verkehrsampeln für Autos) in der wahnsinnig viele neonfarbig leuchtende Straßenstände stehen. Es ist laut,eng, voller Menschen, durcheinander, bunt und der absolute Wahnsinn.

nicht meins aber vermittelt denke ich einen Eindruck :)


Ich konnte mal wieder meine Verhandlungstechnik üben und habe ein paar Leggins (2€), ein paar schwarze Schuhe ( 7€ ; der Verkäufer: "hier neonpinke Schuhe, die sind doch total schön, warum willst du die nicht?") und eine Jacke (18 €, die war ein schweres Stück Verhandlungsarbeit, ich sach et euch. Der Typ war so heftig am flirten da hätte der ruhig mal noch weiter runter gehen können mim Preis , Frechheit ) ergattert. Ihr seht also, die Preise im hueco sind schon ziemlich económico.
Ein bisschen verarscht kommt man sich aber trotzdem manchmal vor : "hier der Rock ist fuer 20.000 Pesos" - hääh das ist genau der gleiche wie der den ich möchte der aber 50.000 Pesos kostet nur in einer anderen Farbe ?!
oder "jaja das sind originale Converse Chucks" .. glauben die wahrscheinlich auch selber..

hier bekommt man nicht nur Converse- Schuhe sondern auch Adverse- Schuhe , nicht nur Nikes sondern auch Likes


Es laufen im hueco schon ein paar komische Gestalten umher und ja, das ist hier alles etwas ärmlicher als in der Kölner Innenstadt. Das sieht man auch. Das bekommt man auch zu spüren. 

Aber grundsätztlich ist das natürlich auch das wahre Leben und das Herz von Medellín. Ich habe mich in keinem Moment wirklich bedrängt, unwohl oder unsicher gefühlt. Im Grunde macht es auch wahnsinnig viel Spaß. Jeder Verkäufer hält auch gerne smalltalk, also eigentlich bist du immer mit irgendwem im Gespräch weil dich einfach jeder ständig von der Seite anquatscht (obwohl "im Gespräch sein" kann man das dann wohl nicht nennen?! ).
 
Zusammenfassung: wir sind nicht beklaut worden, haben diveres zwielichtige Angebote bekommen und vielleicht wurde  die Visa Karte auch geknackt, man weiss es noch nicht.. aber es war sehr cool. Me gusta :)





Donnerstag, 6. November 2014

un poco loco

Dinge, die uns in letzter Zeit einfach so passiert sind und uns zum Lachen gebracht haben oder wo wir dachten "Verückt, diese Kolumbianer":

 

 

Diegos Tatoo

Unsere beiden Tanzlehrer sind die Besten! Tanzen ist immer super witzig. Dienstags haben wie Salsa (und nun auch Salsa Caleña) bei Diego und Donerstags Bachata bei Johnny (..wie bei Dirty Dancing.. also fast).

Diego sieht so aus wie er heisst. Italienischer Pizzabaecker ist hier das Stichwort. Samt blingbling Ohrring. Viel eigenartiger und umso witziger finden wir allerdings sein Tatoo auf der rechten Brust, das letztens durch das hautenge, gelbe T-shirt blitzte (als ob das nicht so gewollt war)

I ♥ SEX 

...steht da. haha ja genau so. 

Ich bin ja ueberzeugt,dass er da mal 'ne Wette verloren hat...er hat aufjedenfall ganz selbstbewusst dazu gestanden als wir ihn gefragt haben ob das da wirklich steht.
Jetzt muss ich immer wie so 'nen 12 jaehriges Maedchen das Lachen unterdruecken wenn der sich vor mich stellt.
Cooler Typ aufjedenfall und tanzen kann er, das ist ja schliesslich auch das Wichtigste.
 


Supermercadocaballero

Dienstag nach dem Tanzen sind wir dann noch schnell in unseren Stammsupermarkt um die Ecke und da lachte er uns an: Cowboyhut, zahnloses Laecheln, laessiges (oder leicht heruntergekommenes - wie man das eben sehen moechte-) Outfit:  Der Supermarktcowboy. Und weil wir ja so hermosas sind hat er uns auch direkt mal ein Liedchen getraellert. Vor dem Kuehlregal in der Gemueseabteilung. Ich fands witzig :D Die anderen im Supermarkt anscheinend auch. Da sind wir mal wieder kaum aufgefallen und haben uns super in die Zielkultur integriert. 




Affen in der Uni 

Letztens in der UdeA (diesem magischen Ort voller Freude und Gelassenheit (-ja so wuerde ich unser Unigelaende beschreiben) ..auf einmal huepfen sie zwischen den Baeumen umher: Affen!!! besser noch: Aeffchen!! Die sind ungefaehr so gross wie Eichhoernchen (nein, es waren keine Eichhoernchen) und zuckersuess! Aber doch recht scheu. Laura und ich sind natuerlich total ausgerastet und denen wie so kleine Kinder hinterhergerannt damit wir 'nen besseren Blick ergattern koennen. Die anderen Studenten wirkten eher unbeeindruckt. Versteh ich nicht. 

Das Foto hab ich natuerlich nicht gemacht (war ja viel zu aufgeregt) aber das sind sie ! 



Die Rechere ergab, dass sie "mono titís" sind. Haha ich weiss noch nicht ob ich das Bild suess, gruselig oder einfach nur komisch finde :D