Freitag, 26. September 2014

Bahía Solano



Unser vorerst letzter Stop auf unserer Kolumbientour hat uns vom 18.09 bis zum 23.09 an die Pazifikküste geführt. 

Chocó (das Gebiet (quasi Bundesland) in dem Bahía Solano liegt) galt bis vor kurzem noch als "rote Zone" , d.h. es herrscht ein hohes Risiko von Kidnapping und Gewalt. Inzwischen hat die Armee aber überhand gewonnen und der Tourismus kommt in die Region zurück. 
Das äußert sich dann so, dass wir bevor wir mit unserem kleinen Kahn rausfahren durften erstmal unsere Ausweise zeigen mussten und uns in ein Buch eintragen mussten (was wir hier übrigens immer und überall machen müssen (selbst im Supermarkt müssen wir unsere Ausweisnummer angeben -ist wahrscheinlich 'ne wahnsinnig wichtige Information für den Staat wie viel Milch wir so verbrauchen im Monat), also wirklich verschollen gehen können wir nicht -was ein Glück. 
Da die Mehrheit der Bewohner von Chocó von entflohenen Sklaven abstammt ist die vorherrschende Kultur afrokolumbiansich. Beschrieben wird die Region im Reiseführer so:

 Neben dem Amazonas das wasserreichste Departamento;  mit Flüssen, Lagunen, traumhaften und unverdorbenen Karibik - und Pazifikstränden, Regenwald und nahezu ohne Tourismus

Also hin da ! :  

Wir sind also morgens früh zum Flughafen und sind von dort aus mit einer kleinen Maschine geflogen, in der auch nur für 19 Passagiere Platz war. Flugzeug ist also nicht so wirklich das richtige Wort :D  (Opa weiß wahrscheinlich schon eher bescheid wenn ich sage, dass es eine Y-12E war :) ) ansonsten hier ein Bild :
Unser Flieger

Guck mal Oma hier gibt's auch Hägga Comics :D

Ich muss zugeben, da hatte selbst ich ein wenig bedenken ( Grüße an Lisa an dieser Stelle, du hätteste wahrscheinlich den Flughafen nicht mal betreten)  aber der Flug war dann doch weitesgehend sehr ruhig und die Aussicht natürlich atemberaubend, weil das kleine Teil ja auch nicht so hoch fliegt wie so ein Urlaubsflieger. Der Flug ging ruckizucki ( 50 Minuten) und schon waren wir wieder am anderen Ende des Landes. (und dafür haben wir so viel Geld hingeblättert ?! )
Im Hostel angekommen ging es dann nach einem kleine Frühstück direkt auf Wanderung zum nächstgelegenen Wasserfall. Rodrigo, der Hostelbesitzer hat für uns den Guide gemacht und uns die ganzen Tage immer begleitet. Einfach ein cooler Typ , mit Haifischkette um den Hals und so :).

Bahía Solano - es regnet doch schon öter dort

Um den Wasserfall zu erreichen mussten wir den Fluss hüfthoch durchqueren (das ist ja für uns Abenteurer alles nix besonderes mehr ;D ) und haben Giftfrösche und Spinnen bewundert. Am Wasserfall angekommen sind wir dann natürlich kurz ins eiskalte Nass gesprungen :). 


Am Nächsten Tag sind wir dann morgens mit dem Boot raus gefahren um Wale zu beobachten.Es hat natürlich gerade nachdem wir abgelegt hatten super stark zu regnen angefangen also haben wir recht bald an einem Strandabschnitt gehalten an dem wir uns auf der Terasse eines Ferienhauses unterstellen konnten. 4 Stunden und völlig unterkühlt später ging es dann weiter. Immerhin hat uns eine nette Anwohnerin Kaffee gemacht (eigentlich vertrage ich ja Koffein so gut wie gar nicht aber da war mir das dann auch egal und nach der 3. Tasse Kaffee konnte man auch davon reden, dass ich nicht mehr komplett durchgefroren war). Immerhin hatte sich der Himmel aufgezogen und es regnete nicht mehr. Das war sowieso alles vergessen sobald wir die ersten Rückenflossen gesehen hatten.
Die Highlights waren eine Mama und ihr Kalb, ein Walbulle der nur knapp 4 Meter von unserem Boot entfernt mehrmals aufgetaucht ist und ein anderer Wal der sich sogar aus dem Wasser aufgerichtet hat und dann auf seinen Rücken fallen lassen hat (auf Spanisch haben die immer "springen" dazu gesagt aber das finde ich beschreibt den Bewegungsablauf eines 25 Tonners nicht so wirklich treffend) war aufjedenfall seeeehr cool und beeindruckend.
Anhören tuen sich Wale meiner Meinung nach nach brünftigen Elchen, Laura verglich eher mit einem nassen Pferd.
Wir haben noch Delphine gesehen die aus dem Wasser gesprungen sind und fliegende Fische. So richtige wie in diesen furchtbaren Delphindressurshows nur halt ganz freiwillig und im offenen Meer.
Fotos haben wir davon nur leider nicht. Ich wollte einfach keinen Augenblick verpassen und da war mir das first-hand Erlebnis einfach wichtiger, sorry guys.

Am nächsten Tag sind wir dann zu einem anderen Wasserfall gewandert und haben dort mit Schnorchel und Schwimmbrille ausgestattet ein wenig die "Tiefen" erkundet.

:D
Nachmittags lagen wir eigentlich nur in der Hängematte rum und haben gefaulenzt.( Ich hab mir von Laura nen super spannenden Thriller geliehen (Für Kaddy: Gone Girl von Gillian Flynn, Für alle Lesefaulen: am 03. Oktober kommt der Film raus :D )).
Es war ein sehr entspannter und verregneter Nachmittag :). 
Das Frühstück am folgenden Tag begann für mich mit 2 Tabletten gegen Seekrankheit. (Ich bin ja durchaus lernfähig) denn wir wollten uns an diesem Tag meiner neuen lieblingsaktivität (...trommelwirbel..) Taaaauchen widmen. Wer diesen Blog mehr oder wenig aufmerksam verfolgt hat weiß, dass mein letztes Tauchabenteuer eher unschön geendet hat ABER frei nach dem Motto "wer nicht wagt der nicht gewinnt" hab ich mir gedacht ich probier das einfach nochmal. Und es hat sich gelohnt !
Diesmal war das ganze allerdings ohne Neoprenanzüge aber pff wer braucht die schon , hauptsache Luft aufm Rücken, wir sind ja jetzt eh schon fast Profis :D 
Zum Mittag gabs dann nochmal 'ne Tablette und zum Einschlafen Abends ordentlich Kopfschmerzen aber es war einfach wieder soooooo schön. Absolut worth it ! 
Wir haben ganz viele bute Fischis gesehen, Aale die uns mit offenem Maul angestaart haben (wie wir nachher erfuhren eine Drohgebährde - ups)  , Stockfische und so Krabendinger mit ganz langen Fühlern (die haben bestimmt auch nen richtigen Namen aber ihr wisst ja was ich meine ...hoffe ich :D ).Wir sind 2 mal bis auf 15  Meter Tiefe getaucht. Es war wirklich cool.  Und diesmal gibt's sogar nen Video ! :D

Den letzten Tag wollten wir eigentlich noch weiter zum nächsten Stranddorf aber da es sehr, sehr stark geregent hat war die Straße unpassierbar und dann waren wir auch irgendwie alle nicht mehr so richtig motiviert und sind letztendlich  Kartenspielend und ganz viel Schockolade essend doch in Bahía Solano hängen geblieben.
Das war alles allerdings dann doch schon so entspannt und ruhig, dass ich doch froh bin dass wir nicht länger geblieben sind. 
Das Essen wiederholt sich in Bahía Solano nämlich leider auch sehr (Reis, Platano, Fisch bzw. da ich nicht jeden Tag so 'nen kompletten Fisch (mit Kopf und Augen und allem) essen wollte hab ich die Vegetarierkarte gespielt, was darauf hinauslief, dass ich Reis mit Reis und Platano bekommen habe - yaaay). Das liegt daran, dass die da auch nichts anderes haben ( das muss ja alles eingeflogen werden oder eben aus dem Meer kommen).
Zurück in Medellín haben Laura und ich uns erstmal ein riesen Früchtefrühstück gemacht =D

Abschliessend war der Trip also sehr entspannend, wahnsinnig witzig (Frank und Rich sind nämlich äußerst begabt darin einen deutschen Akzent nachzuäffen (natürlich nicht um uns zu verarschen :D ) und haben unglaublich Spaß daran deutsche Worte im teils völlig falschen Zusammenhang zu benutzen. Laura ist ja sowieso nur am Spökes machen.Ich bin eigentlich ja nicht so witzig. :D 

Was auch noch ganz cool war, war dass wir einen LonelyPlanet Autor kennen gelernt haben. Der hat nämlich bei uns im Hostel gewohnt und zu der Zeit recherchiert für die neuste Version vom Reiseführer. Fand ich total interessant mal mit dem zu quatschen wie das so abläuft. Erst dachte ich "boah voll cool" aber im Grunde ist das echt nicht so  entspannt und locker flockig, weil der ja ALLES anschauen muss und bewerten und er hat auch weder viel Zeit zur Verfügung noch ein großes Budget (LonelyPlanet zeichnet sich schließlich dadurch aus "on a shoestring" zu Reisen). Der Typ war aufjedenfall der Innbegriff von cool (für mich schon fast zu cool) und total crazy und locker drauf :D Wie man sich so einen LonelyPlanet Journalistin halt vorstellt :D ( und er war übrigens, Vorurteil lässt grüßen, auch noch Australier und die sind ja sowieso alle total lässig und mega crazy drauf :D:D )
Im Album gibt es dann auch noch ein paar andere Bilder und wen es interessiert und das Video zu unserem Trip hat Frankys für seinen Blog(welcher übrigens auch durchaus lesenwert ist und um einiges witziger ist als meiner) erstellt. Das ist aber alles leider noch nicht online. Ich reiche den Link dann nach sobald er dann mal online ist :)

Wir sind also nun erstmal wieder in Medellín und waren gestern dann auch mal wieder in der Uni wo wir doch tatsächlich unseren vorläufigen Stundenplan bekommen haben (Freitags frei, 3 Tage um 6 Uhr morgen die erste Vorlesung (-haha ja wir werden mal sehen wie das läuft :D) und uns wurde gesagt, dass der Unterricht am 06. Oktober anfängt (-mich wundert es auch nicht wenn er selbst dann nicht anfängt) mal gucken ob wir solange in Medellín bleiben, ich könnte ja schon wieder los :D 

..to be continued ;) 

P.s Hier ist noch der Link zu dem Blog von Franky (der hat ja auch über den Trip geschrieben, allerdings auf Englisch) und hier ist der Direktlink zum Video ! :) 


Mittwoch, 17. September 2014

San Augustin


Queridos ! 
Wir sind wieder in Medellín. 
Machen allerdings nur einen kleinen Zwischenstop und fliegen morgen weiter an die Pazifikküste (ich wiederholen mich glaube ich :D ). 
Das mag nun erstmal unsinnig erscheinen, weil Cali näher an der Pazifikküste liegt als Medellín aber da es nur einen recht komplizierten und weiter Landweg an die Pazifikküste gibt haben wir uns dazu entschieden zu Fliegen.(Wir befinden uns eben nicht im infrastrukturistischen Wunderland Deutschland ;) ) Und fliegen kann man halt auch nicht von Cali aus sondern nur von Bogotá oder Medellín. 
Aber erstmal zu... 

San Augustin

Da kommen wir nämlich gerade her. Damit ihr überhaupt wisst wo von ich spreche hier eine kleine Einführung:
Vom Gipfel eines Hügels aus schaut die Statue geradeaus. Sie trägt den Mantel eines Jaguars und der mächtige Kopf der Raubkatze ruht auf dem ihrem. Und auf dem Jaguar ruht die Haut eines lächelnden Kaimans.
Diese Statue aus vulkanischem Gestein ist die Darstellung eines alten Eingeborenenrituals, bei dem sich junge Männer mit Tierledern bekleideten, um deren Kräfte aufzusaugen.
Die elegante, hervorragend gehauene Statue ist eine von Hunderten, die man im Staatlichen Archäologischen Park von San Agustín vorfindet, einen Ort, den die UNESCO als Größte Gruppe von religiösen Denkmälern und megalithischen Skulpturen Südamerikas bewertet. Diese großartigen Stücke sind das Überbleibsel einer ästhetisch fortgeschrittenen Kultur, die hier gelebt hat und vor 1.500 Jahren auf mysteriöse Weise verschwunden ist.
Archäologen schätzen, dass die Statuen zwischen 100 und 800 v.Chr. geschaffen wurden.
Viele der Statuen, die zwischen einem und sieben Meter hoch sind und mehr als eine Tonne wiegen können, drücken die Dualität des Lebens, zwischen Sonne und Mond, zwischen Tod und Geburt aus. (http://www.colombia.travel/de)
Um nach San Augustin zu kommen mussten wir nochmal 5 Stunden von Popayan aus mit dem Colectivo fahren. Auf halber Strecke ist dann die Straße nicht mehr asphaltiert (da arbeiten die wohl schon was länger dran (in meinem LonelyPlanet von 2007 steht, dass die Straße schon damals "kurz" vor Vollendung stand -haha ja richtig, Vorurteil lässt grüßen) und es wurden ziiiiemlich ruckelig. Die Landschaft hat aber für die Organverschiebung entschädigt. An den Berghängen wird Kakao, Kaffee, Zuckerrohr , Lullo (-eine für die Region typische Frucht aus der man Saft herstellt) und noch so einiges anderes angebaut (nein, keine Koka- oder Hanfpflanzen ( -na gut, jeder Bauer hat ein paar Sträucher für den Eigenbedarf hinterm Haus stehen :p ).

Das Hostel war super schön genau genommen das schönste Hostel in dem wir bis jetzt waren. Die Atmosphäre war familär und entspannt und die Jungs, die dort auch gewohnt haben waren freundlich und immer hilfsbereit. Wir haben uns da einfach wahnsinnig wohlgefühlt und ich hätte ewig bleiben können. Es gab sogar warmes Wasser zum Duschen! Luxus! 

Harry, unser amigo vom Hostel hat uns dann gefühlte 21 mal erklärt wie genau wir vom Hostel zum Park laufen müssen. Ich hab mich schon ein bisschen verarscht gefühlt und dachte mir ''ja so schwer kann das ja nun nicht sein'' (-ich bilde mir ja auch ein einen recht guten Orientierungssinn zu haben) aber Harry meinte alle würden sich immer verlaufen. (pff aber wir doch nicht) .
Hin haben wir es dann auch irgendwie geschafft. Der Park ist schön gelegen und man hatte ne super Aussicht. Die Statuen haben für mich irgendwie etwas sehr kindliches. Man kann sich finde ich gar nicht richtig bewusst werden darüber, wie alt die wirklich schon sind.
Das Museum hatte leider geschlossen aber auch so sind wir den guten Rest des Nachmittages unterwegs gewesen. Auf dem Rückweg haben wir uns dann natürlich Verlaufen (- shame on me )  und sind irgendwo in den Bergen planlos rumgelaufen bis wir dann mal an einem Haus geklopft haben und uns gesagt wurde dass wir den ganzen Weg den wir eben runtergelaufen sind nun wieder hochlaufen mussten (da waren wir ca 40 Minuten unterwegs, nur bergab). -juhu.
Gut, ne Stunde bis zur Dämmerung hatten wir ja noch und das Gebiet gilt ja auch als ehemaliges Guerillagebiet. Wir haben dann ganz mitleidigschauend einen Motorradfahrer angehalten und der hat uns tatsächlich beide bis zur nächsten Kreuzung mitgenommen. Von dort aus kannten wir den Weg dann wieder und es waren nur noch 10 Minuten bis zum Hostel.  Also alles nur halbsowild. (-Harry haben wir natürlich nicht gesagt, dass wir uns verlaufen haben).

Am nächsten Tag haben wir eine Jeeptour gemacht und sind insegesamt zu  2 Statuenstätten ( irgendwann muss man sagen sehen die alle sehr ähnlich aus), 2 Wasserfällen ( der eine ist der 3. höchste in Südamerika und höchste in Kolumbien), zu einem Museum und zu einer Schlucht gefahren, durch die der Magdalena Fluss fließt. Letztendlich waren wir den ganzen Tag unterwegs und waren Abends auch sehr müde. Haben dann nochwas mit den anderen aus dem Hostel gequatscht und beschlossen am nächsten Tag alle zusammen eine Tour mit Pferden zu machen.

Und die war so gut! Wir sind während der Tour also wieder zu Statuenstätten (-
 yaay mehr Steinfiguren). Das wirkliche Erlebnis waren aber natürlich die Pferde und die super Landschaft. Es wiederholt sich ein Muster: Alles was ich je in knapp 12 Jahren Reiterfahrung über Sicherheit und Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Pferden und beim Reiten gelernt habe,vergessen wir jetzt einfach mal (- ich hatte immerhin geschlossene Schuhe an). Die Ponys kannten die Route anscheinend schon auswendig und wussten auch genau wo sie schneller werden können. Meins hatte da besonders Spaß dran ziemlich steile Berghänge hochzusprinten (nicht dass ich da was gegen unternommen hätte) und so haben wir uns teils richtige Rennen geliefert. Es war so witzig! Einfach ein Heidenspaß :)
Nachdem wir dann allerdings 6 Stunden unterwegs waren tat uns allen allerdings auch der Popo ziemlich weh. Aber that's life :D 

Abends kamen dann 6 Aussis an und es war vorbei mit der Ruhe und Gelassenheit im Hostel - mein Gott sind wir langweilig :D haha 

Gestern bestand der Tag dann im Grunde nur aus Busfahren und Umsteigen. Wir haben in einem Bus aber eine sehr nette Bekanntschaft mit einem kleinen 9 jährigen Mädchen gemacht und haben mit ihr unser Sandwich geteilt. Die war wirklich total süß und hat mir sogar ihre Haarspange geschenkt (ich hab ihr dann im Tausch eines meiner Armbänder gegeben). Sie hat mich dann ein bisschen über Deutschland gefragt und da wurde mir dann auch mal wieder bewusst, wie gut wir es haben. Sie hat nämlich zum Beispiel auch gefragt ob es denn Guerillas bei uns gibt und mir erzählt wie schrecklich sie die findet, weil die ihrer Familie und vielen anderen Familien so viel Schaden zugefügt haben.

Nach insgesamt 18 Stunden Busfahrt und ca. 2 Stunden Aufenthalt in einer kleinen Stadt, in der wir die Hauptatraktion des Tages waren, sind wir dann heute morgen gesund und munter und sogar halbwegs ausgeschlafen (- es gab Decken im Bus... ich habe nicht gefroren. krasser Scheiß )  im wunderschönen Medellín angekommen.



 Zum Thema Hupen

Noch ein kleiner Auszug zum Thema Hupen beim Autofahren (der ist allerdings von Laura geklaut): 
Hupen hat hier andere Zwecke als in Deutschland. Hier heißt hupen: 1.Achtung hier komm ich 2. Achtung
ich überhole 3. Fahr!!! 4. Ich komme von hinten/vorne/der Seite 4. Lass
mich durch 5. Arschloch. oder auch ab und zu 6. einfach Hallo.
[und]Da Santa Marta ein sehr guter Startpunkt für alle Ausflüge drumherum war, fuhren wir mal wieder mit dem Bus dorthin zurück und in unser eigentlich liebgewonnenes Hostel. Auf der Busfahrt erweiterte ich meine Kenntnisse über Hupzeichen. Der Busfahrer hatte nämlich die Angewohnheit jeder Frau, egal wie weit sie vom Bus entfernt war, hinterher zu hupen. Ich füge also meiner Liste der Bedeutungen hinzu: 7. "Ey, geiler Arsch" Er hupte und pfiff einfach ununterbrochen irgendeiner Frau hinterher. Ich sag euch, der hätte die auch alle mal angefasst, wenn der näher dran gewesen wär.

zum Vergrößern draufklicken :)

 
  
Jetzt packe ich dann meinen Rucksack mal wieder auf's Neue...
Hasta muy pronto ! 
Eure Kristin 

p.s. Wer interesse an der Musik hat, die hier im Moment rauf und runter läuft,
 der kann ja mal indiese Playlist reinhören >> Playlistlink  


Freitag, 12. September 2014

Cali - Popayan


Muchachos ! :) 

Wir sind also wieder unterwegs:

Cali 

Gestern sind wir mit dem viiiiel zu kalten Bus (das ist ja nun nichts neues) nach Cali gefahren. Zusammen mit einem Englaender, den wir im Bus kennengelernt haben, haben wir uns dann auf Hostelsuche gemacht und sind schnell im schicken Altstadtviertel San Antonio fuendig geworden. 
Nachdem wir dann nochmal 2 Stuendchen geschlafen haben, haben wir uns um 8:30Uhr auf den Weg gemacht die Stadt zu erkunden. 
Wer schonmal mit mir gereist ist, weiss, dass ich immer alles sehen und lesen muss und auf keinen Fall irgendwas verpassen will. Also sind wir mit dem LonelyPlanet durch die Kolonialstadt und waren in einem Museum mit einer Ausstellung zum Thema Salsa. Salsa ist naemlich das, wofuer Cali eigentlich am bekanntesten ist. 

Bei dem Stadtspaziergang sind wir auch an einigen Kirchen vorbei gekommen. Da hat wirklich die eine die naechste uebertroffen und dann gab es immer noch eine mehr die noch prunkvoller, schicker und festlicher war. Es gibt immer sehr viele kunstvoll verzierte und detailierte Figuren in den Kirchen. Die Figuren von Jesus finde ich allerdings immer ein wenig befremdlich. Es sind durchgaengig katholische Kirchen und wir haben auch oefter mal in eine Messe reingelauscht. Auch wenn ich natuerlich akkustisch und sprachlich nichts verstanden habe ist die Liternei doch sehr aehnlich wie bei uns. Einmal waren wir genau beim Friedensgruss da und da wurde der auch mit uns geteilt :) 
Das ist uebrigens kein Problem da einfach waehrend der Messe rein und raus zulaufen, die machen das alle und das scheint ueblich zu sein. 

Danach sind wir zu einem Park mit Katzenstatuen (Laura mag Katzen sehr gerne :D ) von einem lokalen Kuenstler. Dann wollten wir noch in ein Museum, dass sich mit der Geschichte des kolumbianischen und Internationalen Kinos beschaeftigt. Nach kurzem Nachfragen hat sich dann auch ein netter Passant gefunden der eh in die Richtung musste und uns dann bis dorthin gebracht hat :)
Das ist wirklich schoen hier, alle bemuehen sich immer aufrichtig und ehrlich, wenn man mal nicht weiter weiss. (wenn man das liest hoert sich das wahrscheinlich ein bisschen naiv an und manch einer mag denken ''oh Gott, wie leichtsinnig, die koenne da doch nicht einfach  mitgehen'' aber ich verlasse mich da auf mein Bauchgefuehl, die LonelyPlanet und Hostel Bewertung zum Stadtteil, meinen gesunden Menschenverstand und die staendige Polizeipraesenz in Kolumbiens grossen Staedten). 
Im Museum "Caliwood" haben wir dann eine private Fuehrung bekommen und spaeter noch den Film "el hijo de King Kong" (Der Sohn von King Kong) aus dem Jahre 1933 gezeigt bekommen. Die haben sich da wirklich sehr viel Muehe gegeben und es war seeehr interessant. Kann ich also nur empfehlen ;) 

Danach sind wir dann zurueck zum Hostel und wollten eigentlich noch mit ein paar Anderen zu einem Salsakurs aber da wir ein wenig die Zeit verplant hatten und auch noch Essen wollten haben wir das dann leider nicht mehr geschafft. 
Dafuer sind wir dann ein paar Meter vom Hostel entfernt in einen kleine Park der auf einem Huegel lag und haben uns von dortaus Cali bei Nacht angeschaut. (naja eher bei Dunkelheit, um 6 geht ja schliesslich die Sonne unter). Das war anscheinend auch DER Studententreffpunkt und es dauerte nicht lange da wurden uns selbstgemachte Ohrringe, Armbaender, Marihuana, Heirat und Gitarrenlieder angeboten. Trotz Ablehnens von alledem unsererseits haben wir dann jeder einen coolen selbstgemachten Orhrring bekommen und ein Gitarrenlied :).

Bis jetzt muss ich ja sagen, dass wir ziemlich langweilige Backpacker sind und nicht so richtig die Partymaeusschen. Aber da in Cali eigentlich die Hauptattraktion das Nachtleben ist sind wir dann noch in eine kleine Salsabar in der Naehe gepilgert.
Bis um 9 war da nicht wirklich was los aber sobald die Leute kamen wurde dann auch getanzt. Und wie! wow! Ich bin so begeistert und so neidisch. Ich wurde dann auch gefragt ob ich tanzen moechte und da sag ich ja nun nie nein (auch wenn ich mich da echt ein bisschen Fehl am Platz gefuehlt hab). Aaaaber kolumbianische Maenner koennen ja alle tanzen. Und fuehren. und sowieso ist ja alles "tranquillo" y "no importa". 
Habe jetzt beschlossen, dass ich mich in Medellin mal nach einer Tanzschule erkundigen werde :) 
So ewig sind wir dann aber auch nicht geblieben und haben dann noch ein wenig mit anderen Backpackern auf der Hostelterasse gequatscht bis wir mehr oder weniger frueh ins Bett sind. 

Popayan 

Heute morgen sind wir naemlich dann schon recht frueh zum Terminal gefahren und von dortaus weiter in das Kolonialdorf Popayan. Hier sind wir dann nachdem wir im Hostel eingecheckt haben wieder mit dem LonelyPlanet durch die Kolonialstrassen gelaufen. Die Gebaeude hier sind alle weiss verputzt, was der Stadt eine tolle Atmosphaere gibt. Es gab wieder viele schoene und prunkvolle Kirchen zu bestaunen und wir waren in 2 Museen. 
Sehr angenehm ist das Kilma hier, da es nicht ganz so schwuel und drueckned ist wie an der Kueste aber doch schoen sonnig. Abends sind wir dann mit 2 Jungs aus dem Hostel ( einer aus Neu Seeland, der andere Amerikaner) zum Sonnenuntergangsschauen zum Aussichtspunkt gelaufen und danach beim Mexikaner essen gewesen. 

Was uns hier in der Gegend, also in Cali und Popayan, wesentlich mehr auffaellt als in Medellin, ist,  wie sehr die Leute uns anschauen und die Maenner Kommentare geben. Ich hatte schon fast wieder vergessen, dass wir  "was besonderes" sind.  

Morgen geht es dann frueh weiter zu einer der wichtigesten archeologischen Ausgrabungsstaetten Kolumbiens, nach San Augustin. 



Bei uns ist also alles prima soweit :) 
 Saludos amigos ! 

Mittwoch, 10. September 2014

Uribia-Manaure-Cabo de la Vela - Taganga - Medellín

 

Buenas queridos ! 

wie versprochen schreibe ich dann jetzt auch mal weiter und berichte euch noch vom Rest unserer Karibikkuestentour:

 

Uribia - Manaure - Cabo de la Vela

Getreu dem Motto ''ganz oder gar nicht'' wollten wir dann noch bis zum nördlichsten Punkt Südamerikas und somit in ein recht untouristisches aber laut lonelyPlanet sehr lohnenswertes Gebiet an der Karibikküste  reisen. Es gab auch sogar organisierte Touren von Santa Marta aus aber die waren uns doch etwas zu teuer in dem Bewusstsein, dass wir das auch günstiger mit öffentlichen Verkehrsmitteln und auf eigne Faust machen können.

Der Besitzer unseres Hostels hat uns also erklärt wie wir fahren müssen, wo umsteigen und was es wo zu sehen gibt und schon waren wir unterwegs. Der Bus von Santa Marta aus sollte uns auf halber Strecke zu seinem Endziel in ''Cuatrovias'' rauslassen. Wir haben also angenommen, das ''Cuatrovias'' (deutsch: vier Wege) ein Dorf ist. Im Endeffekt war es eine Kreuzung von ''vier Wegen'' iiiiirgendwo im Nirgendwo. Es gab ein paar Stände mit Essen und Trinken aber Häuser gab es nicht. Da war ich erstmal ein bisschen irretiert aber da braucht man sich hier ja keine Sorgen zu machen, weil man nicht lange alleine bleibt als kleines, blondes , leicht verloren wirkendes Mädchen.
Sofort waren wir umringt von Kolumbianern die uns fragten wo wir hin wollen und uns zu ihren Colectivos winkten ( das hat immer was von Viehmarkt wenn man da hin und her geschoben und gewunken wird und die sich gegenseitig mit Ortsnamen und Fahrpreisen übertrumpfen). Wir also ins nächste Colectivo (Es kam mir noch kurz der Gedanke, dass die uns jetzt hier auch ganz easy ausrauben und am Straßenrand stehen lassen könnten...aber gut, ne Wahl hatten wir jetzt  ja auch nicht wirklich- immerhin sind wir ja immer zu zweit :D) und auf zur ersten Sehenswürdigkeit: Die Salzfelder  und eine Lagune mit tausenden Flamingos in Manaure.
Manaure war dann ein Minikaff an der Küste das aber sonst nur von Sand und Präri umgeben war. Leider wird einem hier dann auch Kolumbiens Müllproblem viel offensichtlicher bewusst als in den Städten.:/ 
Das Colectivo hat uns dann zunächst in der Nähe des Strandes rausgelassen, weil es dort wohl einige Restaurants zu geben schien und die Salzfelder dort auch normalerweise anfangen. Da es aber seit langer Zeit (7 Jahren) dort nicht mehr geregnet hatte war alles wie ausgestoben. Von den Restaurants hatte eine Strandhütte geöffnet und Cola und Bier waren eigentlich die einzigen Dinge auf der Speisekarte standen. Die Salzfelder waren auch eher unbeeindruckend, weil sie durch die Trockenheit so an Größe verloren hatten. Also dachten wir gehen wir erstmal zurück ins ''Zentrum'' und fragen dort nach einem Tourismusbüro (haha wir naiven Touris - es gab natürlich keins). 
Da uns aber alle Passanten, die wir auf unserer Suche angesprochen haben unbedingt helfen wollten sind wir dann irgendwie in dem Raum des lokalen Radiosenders gelandet der dann einfach mal ne Radiodurchsagen nach einem Tourismusguide gemacht hat. :D 
Leider kam trotzdem kein Guide vorbei ( es gibt da auch wahrscheinlich einfach keinen ) aber die Leute vom Radio haben uns dann zum nächst größeren Hotel gebracht (man stelle sich das jetzt nicht als 4Sterne Resort vor). Dort hat uns die Empfangsdame dann zwei Mototaxis besorgt die mit uns zu den Flamingos fahren sollten. 
Mototaxi heißt Motorrad. Ich musste dann schon leicht lachen als der kleine, flipflops tragende Fahrer meinte er sei 15. Gut, dann vertrau ich dem wohl mal mein Leben an. Sämtliche Dinge die ich je in der Fahrschule oder durch meine verantwortungsbewusst  Motorradfahrende Familie gelernt habe vergessen wir dann halt mal für nen Tag. Aaaber das war alles im Rahmen weil wir wirklich ganz gemütlich gefahren sind und der Jung fuhr ja nu auch schon seit er 5 ist.
Die Tour war atemberaubend.Wir sind dann nämlich ziemlich lange und weit über die Salzfelder gefahren (die richtigen Felder waren nämlich einfach noch ein Stück weiter draussen) und dort waren dann auch riesige Berge von Salz ( wenn auch viel kleiner als im lonelyPlanet beschrieben). Die Flamingos mussten wir zunächst ein wenig suchen ,weil die sich wegen der Trockenheit eben auch immer weiter zurückgezogen haben in die Gebiete wo noch mehr Wasser ist. Die fahrt war aber einfach lässig, über die Dünnen , am Strand lang dann wieder in den ewigen Weiten der Salzfelder. Leben pur :) 


Zurück ging es dann wieder mit dem Colectivo zum nächsten Kaff wo wir schlafen konnten. Unser Colectivofahrer hatte da eine Tante die Zimmer vermietet. 
Die Tante hat uns dann am nächsten Morgen auch zum Mercado gebracht von wo aus die Colectivos nach Cabo de la Vela (unserem nächsten Stop auf dem Weg zum nördlichsten Punkt) abfuhren. Wieder Viehmarkt, nächstes Colectivo, weiterfahren.
In Cabo de la Vela sind wir dann zu einem Hostel aus dem lonelyPlanet. Unser Colectivofahrer hat uns dann erklärt, dass man von hier aus weiter nur mit dem Boot kommt und das nur einmal am Tag morgens um 5 Uhr wegen dem starken Wellengang fährt. Er würde uns den Transport organisieren und uns Nachmittags noch einige Punkte in Cabo de la Vela zeigen. Also haben wir uns dann erstmal für ein paar Stunden an den Strand und in die Hängematte gelegen und sind Nachmittags dann mit ihm zu drei Sehenswürdigkeiten gefahren. Im Grunde ist einfach die Umgebung dort schon spektakulär. Erst sind wir durch die rote Wüste die ans Meer grenzt, dann sind wir den Pilon de Azucar, einen Fels, hoch geklettert, von wo man aus einfach eine wahnsinns Aussicht hatte. Danach gings weiter zu einem kleinen Leuchtturm der noch mehr Aussicht bot. Es sind einfach diese beindruckenden Weiten, das Meer und die Atmosphäre völliger Isolation und Entfernung zur Zivilisation, die den Charm dieser Gegend ausmachen , den man aber leider eben nur sehr schlecht beschrieben kann.
Leider konnten wir dann aber am nächsten morgen auch nicht weiterfahren, weil es ausgerechent in dieser Nacht geregnet hatte und uns kein Auto zum Hafen hätte bringen können und am nördlichsten Punkt eben auch alle Straßen unbefahrbar geworden waren. 
Da wir uns aber auch nicht besonders wohl in unserer Unterkunft gefühlt haben ( das Essen war mies, die Angestellten irgendwie dauer genervt)  und uns auch das Bargeld ausging ( da gibt es nämlich nun mal keine Bankautomaten) haben wir dann beschlossen zurück zufahren. Gelohnt hat es sich aber auf alle Fälle auch nur bis Cabo de la Vela :)


Taganga 2.0

Wie bei unserem ersten Besuch in Taganga bereits beschlossen wollten wir dann noch zum guten Abschluss der Karibikküste tauchen gehen. Eine Tauchschule hatten wir uns ja bereits ausgesucht.
Die Nacht vor dem Kurs verbrachten wir in einem ziemlich hippen, jungen Hostel. Geschlafen haben wir auf der Dachtreasse in Hängematten und da hat der Wind ordentlich gewütet in der Nacht. Der Aufstieg zur Dachterasse war mit dem großen Rucksack gar nicht mal so leicht weil wir teils eine sehr schmale Holzleiter und dann krabbelnd die Stufen hoch mussten. Aber ich fands witzig. :D
Laura nicht so, ihr ist nämlich leider ein Kleidungsstück weggeweht worden :D 

Beim Tauchen am nächsten morgen hatten wir dann eine deutsche Tauchlehrerin die sehr nett war und zusammen mit einem anderen Tauchlehrer und einem Engländer sind wir dann raus mit dem Boot. Nach ein paar Übungen im seichten Wasser sind wir dann 12 Meter tief getaucht und ich muss sagen, dass das eines der schönsten Dinge die ich je gemacht habe war.
Überall waren bunte Fischschwärme durch die wir mittendurch getaucht sind. Die haben sich überhaupt nicht von uns stören lassen :) Es war sooooo cool. Einfach beeindruckend und faszinierend. Da war ich mir sicher, dass ich den 3 Tageskurs und den Schein machen möchte.
Als wir dann allerdings wieder aufgetaucht sind und mit dem Motorboot zu der Insel gefahren sind auf der wir Sandwiches essen sollten wurde es mir richtig übel. Essen konnte ich dann auch nicht wirklich was und habe eine Tablette von der Tauchlehrerin bekommen. So richtig gewirkt hat die allerdings nicht. 
Ewig warten konnten wir aber nun mal auch nicht und da alle meinten das würde unter Wasser besser sein habe ich mich dann dazu entschlossen weiter zu machen. (will mich ja nicht anstelln wie so nen Mädchen ) 
Beim zweiten Tauchgang  unter Wasser ging es mir auch wirklich gut und ich war einfach wieder total begeistert. Ich liebe tauchen. Das sollte meiner Meinung nach jeder mal im Leben machen.

Joa nur als wir dann danach auf der Insel waren auf der wir auch zum Schlafen untergebracht waren ging es mir dann richtig dreckig. Ich habe mich bis zum nächsten Morgen einige male Übergeben und nicht mal Wasser wollte in meinem Magen bleiben. Also lag ich in deliriumsähnlichem Zustand in der Hängematte und bin nur zum Kotzen aufgestanden was aber auch keine wirkliche Besserung gebracht hat.
Als es Laura dann Nachts nach dem Abendessen (Ei) auch zu den Kotzklippen gezogen hat haben wir dann beschlossen am nächsten Morgen den Kurs abzusagen und einfach zurück ans Festland zufahren um dann schnellstmöglich nach Medellín zu kommen.

Das Boot fuhr nun aber leider erst mittags wieder zurück also mussten wir die 4 Stunden auch noch warten (mir war zu diesem Zeitpunkt eigentlich alles egal). Dann ging aber alles ganz schnell (ich hab auch nicht wirklich auf irgendwas anderes als die Tüte in meiner Hand geachtet). Am Busbahnhof wurde mir von einer süßen Kolumbianerin noch Kekse angeboten und die Cola blieb dann auch tatsächlich drin. 


Medellín

Oh Medellín te extraño ! 
Ich vergaß wie angenehm das Klima hier ist und wie entspannt eine Taxifahrt ohne Klimaanlage sein kann. Dann nur noch duschen und ins Bett ... wunderbar :) 
joa und so haben wir quasi die letzten Tage ein bisschen Pause gemacht und uns ''erholt''. Wir haben jetzt auch unsere Cedula , den kolumbianischen Ausweis, und haben auch schon die nächste Reise geplant. Am 18.09 fliegen wir nämlich mit unserem englischen Mitbewohner Frank und seinem Kumpel Rich (oder so) nach Bahía Solano an die Pazifikkueste zum Wahle schauen :D 
Bis dahin fahren Laura und ich noch von heute Abend bis zum 16.09 nach Cali in die 3. größte Stadt Kolumbiens und das Salsazentrum des Landes :) 



Also wir sind dann mal wieder unterwegs, ich melde mich asap ! :) 
Fühlt euch geherzt :)  


Bilder sind unter dem Link ganz oben zu finden ! 


unsere Tour im Überblick :)
 

Montag, 8. September 2014

Ciudad Perdida - Tayrona - Taganga - Minca

 Mind over body:

(kleiner Auszug aus dem Quatsch den ich mir manchmal zusammenreime und den ich dann meine Lebenseinstellung nenne)

Meiner Meinung nach ist der Mensch zu wesentlich mehr fähig als er sich selber oft körperlich zutraut. In diesem Sinne mache ich mir in Situationen in denen ich glaube an meine Grenzen zu treten bewusst, dass mein Wille (Mind ) wesentlich stärker ist als ich es körperlich (body) für möglich halte. Das ist zum Einen natürlich nichts neues beim Sport oder bei schwerer körperlicher Arbeit ( ich erinnere an das Costa Rica Workcamp 2012 wo wir 25kg Säcke mit Sägespännen 4 Tage in Folge durch den Regenwald schleppen mussten - wie auch immer wir das geschafft haben). Ich bin aber auch zum Andern davon überzeugt, dass man dieses Prinzip auf Ekel und ähnliches übertragen kann.
Noch wurde mir nicht das Gegenteil bewiesen.


Ciudad Perdida 

 
Die naechsten 4 Tage sind wir mit einer Wandertour in die Berge gefahren und haben uns dort auf die Spuren der Ciudad Perdida (verlorenen Stadt) gemacht. Mind over body !

Die Ciudad Perdida ist neben Machu Picchu eine der größten wiederentdeckten präkolumbischen Städte Südamerikas.Sie wurde erst 1975 durch  Grabräuber wiederentdeckt und geplündert.  Ein Jahr später entsandte die kolumbianische Regierung eine archäologische Expedition, die die Stadt vor weiterer Zerstörung schützen sollte. Heute befindet sich in der Stadt ein permanenter archäologischer Stützpunkt (http://de.wikipedia.org/wiki/Ciudad_Perdida)

Morgens wurden wir von unserem Guide Miller im Hostel zusammen mit noch zwei weiteren Mädels aus Irland abgeholt und fuhren zusammen zum Ausgangspunkt der Tour. Ein Dorf hochoben in der Sierra Nevada. Dort trafen wir dann den Rest unserer Gruppe (Schotten, Irländer, ein Deutscher) und noch 2 weitere Guides von anderen Tourismusagenturen, die unsere Tour begleiten sollten. 
Als mir ein Wanderstock angeboten wurde hab ich den noch großspurig abglehnt ( der nervt später bestimmt eh nur - haha ich war soooo froh dass ich später nochmal einen angeboten bekommen habe :D).
Also los ging es: Wir sahen aus wir Gandalf und Frodo auf dem Weg ins Auenland und waren guten Mutes. Dann kam der erste Aufstieg. In der Mittagshitze und weit und breit kein  Schatten. Bergauf ging es glaube ich bestimmt 1,5 Stunden lang. Mein Puls war durchgehend schätzungsweise auf 190. und mein Anglitz ähnelt inzwischen Gollum.
Nach der Steigung waren wir natürlich noch nicht an unserem Tagesziel angekommen. 
Es ging noch gut 2 Stunden weiter. 
Der Ausblick über die Berge und abgerodeten Kokaplantagen war aufjedenfall super schoen. In diesem Gebiet wurde frueher die Kokapflanze angebaut, die zur Herstellung der allseits bekannten Droge Kokain gebraucht wird. Wir haben dann auch von einem der Guides, der selber in diesem Gebiet groß geworden ist und dessen Vater den Kämpfen der Guerillas und Paramilitärs zum Opfer gefallen ist, einiges über die Geschichte der Gegend erzählt bekommen.
Genächtigt haben wir dann im ersten Lager. Da war es noch recht angenehm mit Bunkerbetten im 30er Fromat. Sich gewaschen wurde am Wasserfall mit natürlichem Pool.Das ganze war sehr rustikal aber man könnte es noch mit wildniss Romantik beschreiben . 
Am nächsten Tag ging es dann frueh los (wie jeden Tag um 6 ) und es wurde weiter gewandert. Erst 4 Stunden Berg auf und wieder ab zur Unterkunft an der es Mittagessen gab und dann weiter 4 Stunden bis zu der Unterkunft in der wir die Nacht verbringen sollten. Auf den letzten 2 Km fing es an zu regnen, wie es in den Bergen eben halt so regnet: richtig stark. Wundervoll. Klingt jetzt vielleicht was poetisch aber für mich gibt es kaum etwas vergleichbar schönes und belebendes wie regenwald Regen. Da weiß man das man lebt. So stelle ich es mir vor von Gott gesegnet zu werden. Man ist eins mit der Welt.Das tut nicht weh, das ist nicht kalt oder eklig. Das ist lebendigsein. 

Doof war dann halt, dass wir ab da in der Höhe waren in der die Luftfeuchtigkeit einfach sehr hoch ist und unsere Klamotten einfach nicht mehr trocken wurden. Nachts habe ich gefroren und einfach nur gehofft dass die Nacht schnell umgeht damit ich nicht länger in diesen muffigen Betten (die ja nun auch nie ganz trocken werden) liegen muss. Morgens komplett durchgefroren also wieder in die noch nassen Klamotten vom Vortag (wir hatten ja nur 2 Sets an Kleidung dabei, die mussten ja auch mitgeschleppt werden) -''uuuh mind over body- mind over body . das bringt dich nicht um das ist nur unangenehm''. 

Die Wanderung von dort zur Ciudad war dann allerdings nicht mehr weit. Es ging steil an Felswänden hoch und wieder runter und 2 mal durch den Fluss. Der war Hüfthoch und ganz schön stark -wir Abenteurer ! :D
Der letzte Anstieg zur Ciudad waren ca 2000 Treppenstufen aus Steinen. Diese Stufen sind schon die Völker 800 n. Chr. hoch gewandert -spaaaaannend. Die Ciudad besteht im Grunde nur noch aus Felskreisen die Fundamente der Hütten waren. Wir hatten dann noch die äußerst seltene Möglichkeit den Anführer des Stammes,der  heute in der Ciudad lebt kenne zu lernen (einer von den Schotten hatte Whiskey als Geschenk dabei :D - das war wohl der Trick) Und ja die leben da wirklich noch völlig abgeschottet und weitgehend unbeeinflusst ( es gibt noch andere Stämme die wirklich komplett ohne Touristenkontakt leben weiter zurück gezogen in der Sierra Nevada). Das war schon beeindruckend. Unsere Guides haben uns dann ganz viel über die Kultur der Stämme erzählt und die Sierra Nevada und Ciudad Perdida. 
Ach und wir haben noch erklärt bekommen wie man Kokain herstellt aus den Kokapflanzen, die Moral der Geschichte: man braucht mindesten 10 extrem giftige Chemikalien (angefangen mit Benzin) und das man das seinem Körper wirklich nicht zumuten sollte. ( nicht dass da bei mir jetzt Überzeugungsarbeit nötig wäre aber interessant wars.) 

Danach ging es quasi den ganzen schweren Weg wieder zurück. 40 kilometer waren das insgesamt und wir sind auf 1200 meter hoch (gestartet bei 400). Also ich wander ja relativ gerne und habe auch kein Problem damit lange und weit zu laufen aber diese Steigungen haben mich echt fertig gemacht. 
Ich bin froh das wir es gemacht haben, es hat sich gelohnt aber es war auch sicherlich kein Spaziergang im Park :)  
angekommen in der Ciudad Perdida :)


Parque Tayrona

Nach der Tour waren wir erstmal richtig müde und erschöpft und wollten die nächsten Tage am liebsten nur noch rumliegen und die Sonne genießen. In Kolumbien ist das natrürlich  alles kein Problem. Vielseitig wie das Land ist sind wir dann am nächsten Morgen nämlich zum Parque Nacional Tayrona aufgebrochen, ein Nationalpark am Karibikstrand. Genau das richtige also dachten wir. Nur mussten wir dann nochmal ne stunde im Parque wandern bis wir zum ersten Camping/Hängemattenplatz am Strand kamen an dem wir schlafen konnten. 
Und es hat angefangen zu regnen. Seit einem Jahr hat es in der Gegend nicht mehr geregent aber natürlich ausgerechnet wenn wir da ankommen um uns in die Sonne zu legen :D aber gut, es war ja nicht kalt. Also sind wir mir ein paar anderen Backpackern trotzdem zum Strand und waren im Regen schwimmen :D 

Am nächsten Morgen hat uns dann wieder die Sonne begrüßt aber so richtig lust auf wandern hatten wir immernoch nicht also haben wir uns ein Pony und ein Maultier 'gemietet'
und sind mit denen zum nächsten Strandabschnitt geritten. Hab natürlich drauf geachtet dass die auch gesund aussahen, sonst hätten wir uns den ''Luxus''( 12 Euro - 1 Stunde ) natürlich nicht gegönnt. 
Der nächste Strand war dann auch das Herzstück des Parques. Karibikstrand mit weißem Sand und türkisfarbenem Wasser. Da wir, clever wie wir sind, nicht am Wochenende da waren war es auch gar nicht mal so voll :) 
Wir sind dann noch ein Stück weiter gelaufen zu einem anderen Abschnitt aber da konnte man wegen dem starken Wellengang nicht ins Wasser ( es gab ein Schild auf dem in 7 Sprachen stand: an diesem Strand sind bereits über 100 Menschen ertrunken beim Schwimmen, sei nicht Teil dieser Statistik! joa gut, dann gehen wir halt 100 meter weiter zum Strand an dem man schwimmen kann). 
Abends sind wir dann mit dem Boot zurück zum Eingang und von da aus mit dem Bus wieder nach Santa Marta.

Taganga 1.0

Und weiter ging's zum nächsten Fischerdorf samt Strand. Das Dorf heißt Taganga und ist mit dem öffentlichen Bus von Santa Marta aus in 20 Minuten zu erreichen. Dort angekommen sind wir erstmal die Promenade runter haben uns in Tauchschulen umgehört wie das Angebot so ist, Fußbänder gekauft  (- ich find mich schon ziemlich lässig mit meiner sonnengebräunten Haut und dem Geklimper am Fußgelenk :D ) und sind dann nach einem leckern Mittagessen an der Promenade nochmal ca. 15 Minuten an Felsen entlang, von denen man aus einen schönen Ausblick auf den Hafen hat, zum nächsten Strand gelaufen. 

Es war ein super warmer Tag und wir haben uns nach kurzer  Preisverhandlung in eine Liege unter einem Sonnensegel fallen lassen und sind da auch eigentlich bis Abends liegen geblieben.
Das waren dann schon richtig faule Tage :D Der Strand muss ich sagen konnte mich nachdem wir am Tag vorher in Tayrona waren aber nicht wirklich begeistern (wir sind da halt jetzt ''besseres'' gewöhnt :D ) 
An dem Tag haben wir aufjedenfall beschlossen, dass wir gerne Tauchen gehen würden und ich wollte auch direkt einen PADI Kurs machen mit dessen Abschluss man eine Lizenz bekommt die einen dazu ermächtigt überall auf der Welt ohne Tauchlehrer zu tauchen (so günstig wie in Taganga kann man das laut Lonely Planet wohl nirgendwo sonst in Kolumbien (und eventuell auf der Welt) machen.) 

Minca

Jetzt mussten wir nach dem vielen rumliegen auch mal wieder was wandern. Also auf über den Mercado central (Wochenmarkt) von Santa Marta zum Abfahrtplatz vom Colectivo nach Minca. Der Mercado war schon ein Erlebnis für sich. Morgens um 9 wird da nämlich so gut wie alles verkauft (Anziehsachen, Drogerieartikel, Haushaltsbedarf, Obst , Gemüse, Waschmaschinen, UNGEKÜHLT Fleisch und Fisch  -ja  das war nicht so angenehm da in Flip Flops durchzulaufen und dabei den Würgereiz zu ignorieren...) 
Colectivo fahren heißt, dass jemand mit seinem Auto in eine bestimmte Richtung fährt und der nimmt dann Leute mit. Wenn das Auto voll ist geht es los. Das Colectivo das  uns mitgenommen hat ist aber als solches schon kaum zu bezeichnen. Lauras Türe war im Grunde nur angelegt und wurde dann mit einem Kabelbinder befestigt. Ich war mir auch ziemlich sicher, dass der Boden unter dem Beifahrer löcherig war und ob die Scheiben nur runtergekurbelt oder garnicht existent waren blieb mir auch ein Rätsel. Aber gut es fuhr und das ziemlich ruckelig aber es  ging auch über steinige Wege hoch ins Bergdorf Minca. Dort sollte das Klima angenehmer und ein Wasserfall zu bestaunen sein. Joa das Klima war genau 2 grad kühler aber der Wasserfall war sehr schön. Wir sind dort ca 1 Stunde hingelaufen und haben dann dort den Kolumbianern dabei zugesehen wie sie sich von den Klippen gestürzt haben ins Wasser. ( Ich bin ja meistens für jeden Spaß zu haben aber das sah mir doch ein bisschen zu felsig aus und ich war mir da nicht so sicher wie sicher das ist kopfüber in so ein nicht sehr tief wirkendes  Bergseechen zu springen ist).  

Dann noch zu einem Aussichtspunkt und zum späten Nachmittag hin sind wir dann wieder zurück gefahren nach Santa Marta. 
Ganz witzig war noch, dass am "Marktplatz" in Minca von wo aus die Colectivos fahren einige  Herren (-joa die waren so Ende 50 / Anfang 60) aufeinmal angefangen haben zu tanzen vor einem Cafe :D 
Das liebe ich einfach an Kolumbien. Irgendwer singt oder tanzt einfach immer mal wieder drauf los. Musik läuft ja auch sowieso immer (eben wie in diesem Cafe) und dann packt es die einfach und die schwingen die Hüften ( - also so richtig schön lateinamerikanisches Hüfteschwingen)


soo jetzt muss ich erstmal schlafen gehen aber ich schreibe ganz bald den Rest unsere Reise bis jetzt, es folgen noch : 

Uribia - Manaure - Cabo de la Vela

Am Ende jeder Zivilisation und Infrastrukturentwicklung. Irgendwo im Nirgendwo. Weiten ohne Ende

 

Taganga 2.0

Taaaauchen und der Horror danach 

Medellín 

zurück in unseren ''sicheren Hafen'' für einen kleinen Zwischenstop.


also bis gaz bald und muchos besos -  Schaut auch nochmal in den Fotoalbum link ganz oben dort sind die ganzen Bilder zum Text !! 
:)


Montag, 1. September 2014

Cartagena de Indias y Santa Marta


Hola meine Lieben :) 

Wir sind auf Reisen. Im Moment befinden wir uns in Santa Marta und nehmen eigentlich alles mit was so geht :D 
Wir haben naemlich auch unseren Semesterplan bekommen (na mal sehen ob der so bleibt) und der ist leider eher uncool. Am 25.09. soll das Semester naemlich erst losgehen und dann haben wir Kurse bis Ende Februar. ( wie wir sollen hier studieren? Ernst des Lebens?! Was soll der Quatsch?! ) ;) 

 Viel Zeit zum Reisen bleibt uns dann wohl also nicht mehr. Also versuchen wir jetzt die Zeit zu geniessen und nutzen. Eigentlich war mein Plan ja so gut wie alles zu sehen was Suedamerika zu bieten hat. Das wird wohl nicht klappen. Man kann davon ausgehen, dass man fuer jedes Land in Suedamerika ungefaehr 4-6 Wochen einplanen muss. Fuer mich steht nun also erstmal Kolumbien im Vordergrund, weil ich hier nun mal auch Leben werde und ich lieber ein Land komplett, richtig und tiefgruendig bereise als viele nur so halb. 

aaaalso so far so good.... Nach 14 Stunden Nachtbusfahrt (haben uns natuerlich vorher informiert, ob das auch sicher ist) sind wir dann im noch heisseren und richtig schwuelen Cartagena de Indias am 16.09 (oder wars der 17.09) angekommen. Die Busfahrt war viel bequemer und komfortabler als gedacht (es stellt sich mal wieder herraus, dass Schlafen im Bus der beste Zeitvertreib ist und ich diese Disziplin ganz wunderbar beherrsche).
Das Hostel haben wir dann auch ganz fix gefunden und am Nachmittag haben wir dann direkt die Altstadt erkundet. 
 Nach der Entdeckung Mittelamerikas durch spanische Seefahrer entstanden mit Santa Marta (gegr. 1527) und Cartagena de Indias (gegr.1533) die ersten kolonialen Stützpunkte an der kolumbianischen Karibikküste.(http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Kolumbiens)
Und genau so sieht es in Cartagena auch heute noch aus. Die Haeuser sind alle sehr gut restauriert und die Atmosphaere ist eine Mischung aus wilden Piratenabenteuern und romantischen Sonnenuntergaengen an der Stadtmauer. Ich bin ja so nen bisschen ein Geschichtsnerd und demensprechend fand ich es dann super spannend dort ins Schifferei Museum zu gehen und die Festung zu begutachten. Aber im Grunde ist es auch schon ein Erlebnis fuer sich einfach durch die Strassen von Cartagena zu wandern und sich mit dem lonely Planet( Reisefuehrer) in der Hand Informationen zu den einzelnen Gebaeuden durchzulesen. 


Playa Blanca 

wenn man ja nun schonmal an der Karibikkueste ist, dachten wir, muessten wir ja auch mal an so einen Traumstrand. Also sind wir morgens zum Hafen und haben uns da, nachdem wir uns erfolglos versucht haben gegen die Flut von Tourismusagenturen durchzusetzten letztendlich eine Rundfahrt durch die Islas Rosarios (Nationalpark der aus Karibikinsel besteht) andrehen lassen. Im Nachhinein war das ganz gut, aber auch nur weil wir einen Uebernachtung mit eingeplant hatten. Ohne die waere es eine einzige, suuper lange und bei mir uebelkeithervorrufende Bootsfahrt und 1 Stunde am voellig ueberfuellten Strand gewesen. Aaaaber wir waren ja clever und haben uns ein kleines "Hostel" am Strand gesucht. Dort haben wir noch 3 andere Deutsche kennen gelernt ( die deutschen wieder :D ) und Nachts zum ersten mal in Haengematten geschlafen.Gut, so chillig und bequem wie sich das anhoert war es nun wirklich nicht aber nachdem ich inzwischen schon 3 mal in Haengematten geschlafen haben muss ich sagen, dass es mit ein wenig Uebung dann doch sehr laessig und auch durchaus bequem ist :) (und so viel billiger ! ;D). 
Die Morgen- und spaeten Nachmittagsstunden waren dann wirklich idyllisch und Entspannung pur weil die Touristenboote zu der Zeit nicht da waren :D
Wie im Katalog ! 

Leider wurde mir dort dann auch , Vorurteil laesst Gruessen, mein Smartphone geklaut. 
Gut, war was doof. Wir konnten unsere Wertsachen halt nur in einen Raum legen der zwar abgeschlossen wurde aber den Schluessel bekam der Hostelbesitzer und dieser haengte den Schlussel dann quasi 2 meter neben die Tuer. Also entweder mussten wir unsere Sachen mit zum Strand nehmen bzw in die Haengematte oder es riskieren und hoffen dass niemand dran geht - und es ist jemand dran gegangen. Immerhin wurden nicht unsere Paesse und Kameras geklaut die man im Grunde auch recht leicht haette klauen koennen. Die hatten wir nur in einem anderen Fach vom Rucksack, welches nochmal ein Vorhaengeschloss hatte, getan. (Das Handy hab ich leichtsinnig wie ich bin einfach so in ein Fach vom Rucksack getan.) Also das wars dann wohl mit dem taeglichen Kontakt nachhause - in den Worten meiner Kommilitoninen: what shalls ! ;) :D 


Wie das nunmal so ist an einem Playa der auf einer Insel liegt und recht abgeschottet ist von der sonstigen Zivilisation gab es auch kein fliessendes Wasser dort. Geduscht wurde dann also entweder gar nicht ( hay mar! - Da gibt es das Meer!)  oder eben mit Wasser aus der Tonne und Eimer. Das Klo funktionierte aehnlich. Fuer eine Nacht finde ich das nicht mal nervig (mit eklig hat das fuer mich auch nix zu tun). Bloed war dann nur dass wir uns echt auf ne Dusche in Cartagena gefreut haben ( einfach weil die Mischung aus Antimueckenspray, Sonnencreme, Sand und Schweiss auf der Haut dann doch irgendwann anfaengt unangenehm zu werden) und dort allerdings das Wasser auch ausgefallen war. In ganz Cartagena. der touristischsten Stadt Kolumbiens. Fuer 2 Tage. Da ist selbst die Eimerdusche purer Luxus. jaja die kleinen Dinge im Leben ;D 

Santa Marta 

weiter gehts die Karibikkueste entlang nach Santa Marta. Wir sind wieder mit dem Bus gefahren: 4 Stunden lang im Eisfach. die Deutschen sind anscheinend die einzigen Menschen dieser Welt die es fuer sinnvoll und angenehm erachten die Temperaturunterschiede auf ein Maximum von 5 -7 Grad zu begrenzen. Das Problem ist allerdings ja nix neues fuer jemanden der schon ein bisschen was rum gekommen ist also hab ich dann mit Tuch, Pulli , 2 Hosen und dicken Socken neben den Kolumbianern im T-Shirt gesessen.Immerhin war mir nur mittelmaessig kalt. 

Santa Marta hat uns dann mit der gleichen Hitze begruesst wie Cartagena aber kann leider nicht halb soviel Kolonialstadtcharm bieten.(wir sind da jetzt vielleicht auch einfach was verwoehnt :D )  Dank lonelyPlanet ist ein Hostel immer schnell gefunden und nach ca.1,5 Stunden Stadtbesichtigung hatten wir auch eigentlich schon alles sehenswerte von Santa Marta gesehen. Abendessen gabs dann am Hafen bzw an der Promenade ( Reis mit Fisch oder Fleisch fuer 2 Euro in der Plastikschale(also vom Handwagen nicht im Restaurant). Hat eigentlich gar nicht so schlecht geschmeckt aber dennoch habe ich mich dann zur spaeterer Stunde dazu entschieden nicht nochmal Fisch von der Strasse zu essen ( ist dann vllt doch was riskant).
Santa Marta an sich mag zwar vielleicht nicht sonderlich viel zu bieten haben aber die Umgebung dafuer um so mehr...


...das ist allerdings eine ganze Menge: Ciudad Perdida, Parque Nacional Tayrona, Taganga, Minca 
Im Grunde wandern, Strand, Wandern, Strand die reinste Freude und pura vida vom Feinsten aber dazu schreibe ich dann die Tage mal mehr... :) 
Bilder gibt es auch sobald wir wieder in Medellín sind und ich die sortieren und komprimieren kann :) 

sonnigste Gruesse !