Mittwoch, 17. September 2014

San Augustin


Queridos ! 
Wir sind wieder in Medellín. 
Machen allerdings nur einen kleinen Zwischenstop und fliegen morgen weiter an die Pazifikküste (ich wiederholen mich glaube ich :D ). 
Das mag nun erstmal unsinnig erscheinen, weil Cali näher an der Pazifikküste liegt als Medellín aber da es nur einen recht komplizierten und weiter Landweg an die Pazifikküste gibt haben wir uns dazu entschieden zu Fliegen.(Wir befinden uns eben nicht im infrastrukturistischen Wunderland Deutschland ;) ) Und fliegen kann man halt auch nicht von Cali aus sondern nur von Bogotá oder Medellín. 
Aber erstmal zu... 

San Augustin

Da kommen wir nämlich gerade her. Damit ihr überhaupt wisst wo von ich spreche hier eine kleine Einführung:
Vom Gipfel eines Hügels aus schaut die Statue geradeaus. Sie trägt den Mantel eines Jaguars und der mächtige Kopf der Raubkatze ruht auf dem ihrem. Und auf dem Jaguar ruht die Haut eines lächelnden Kaimans.
Diese Statue aus vulkanischem Gestein ist die Darstellung eines alten Eingeborenenrituals, bei dem sich junge Männer mit Tierledern bekleideten, um deren Kräfte aufzusaugen.
Die elegante, hervorragend gehauene Statue ist eine von Hunderten, die man im Staatlichen Archäologischen Park von San Agustín vorfindet, einen Ort, den die UNESCO als Größte Gruppe von religiösen Denkmälern und megalithischen Skulpturen Südamerikas bewertet. Diese großartigen Stücke sind das Überbleibsel einer ästhetisch fortgeschrittenen Kultur, die hier gelebt hat und vor 1.500 Jahren auf mysteriöse Weise verschwunden ist.
Archäologen schätzen, dass die Statuen zwischen 100 und 800 v.Chr. geschaffen wurden.
Viele der Statuen, die zwischen einem und sieben Meter hoch sind und mehr als eine Tonne wiegen können, drücken die Dualität des Lebens, zwischen Sonne und Mond, zwischen Tod und Geburt aus. (http://www.colombia.travel/de)
Um nach San Augustin zu kommen mussten wir nochmal 5 Stunden von Popayan aus mit dem Colectivo fahren. Auf halber Strecke ist dann die Straße nicht mehr asphaltiert (da arbeiten die wohl schon was länger dran (in meinem LonelyPlanet von 2007 steht, dass die Straße schon damals "kurz" vor Vollendung stand -haha ja richtig, Vorurteil lässt grüßen) und es wurden ziiiiemlich ruckelig. Die Landschaft hat aber für die Organverschiebung entschädigt. An den Berghängen wird Kakao, Kaffee, Zuckerrohr , Lullo (-eine für die Region typische Frucht aus der man Saft herstellt) und noch so einiges anderes angebaut (nein, keine Koka- oder Hanfpflanzen ( -na gut, jeder Bauer hat ein paar Sträucher für den Eigenbedarf hinterm Haus stehen :p ).

Das Hostel war super schön genau genommen das schönste Hostel in dem wir bis jetzt waren. Die Atmosphäre war familär und entspannt und die Jungs, die dort auch gewohnt haben waren freundlich und immer hilfsbereit. Wir haben uns da einfach wahnsinnig wohlgefühlt und ich hätte ewig bleiben können. Es gab sogar warmes Wasser zum Duschen! Luxus! 

Harry, unser amigo vom Hostel hat uns dann gefühlte 21 mal erklärt wie genau wir vom Hostel zum Park laufen müssen. Ich hab mich schon ein bisschen verarscht gefühlt und dachte mir ''ja so schwer kann das ja nun nicht sein'' (-ich bilde mir ja auch ein einen recht guten Orientierungssinn zu haben) aber Harry meinte alle würden sich immer verlaufen. (pff aber wir doch nicht) .
Hin haben wir es dann auch irgendwie geschafft. Der Park ist schön gelegen und man hatte ne super Aussicht. Die Statuen haben für mich irgendwie etwas sehr kindliches. Man kann sich finde ich gar nicht richtig bewusst werden darüber, wie alt die wirklich schon sind.
Das Museum hatte leider geschlossen aber auch so sind wir den guten Rest des Nachmittages unterwegs gewesen. Auf dem Rückweg haben wir uns dann natürlich Verlaufen (- shame on me )  und sind irgendwo in den Bergen planlos rumgelaufen bis wir dann mal an einem Haus geklopft haben und uns gesagt wurde dass wir den ganzen Weg den wir eben runtergelaufen sind nun wieder hochlaufen mussten (da waren wir ca 40 Minuten unterwegs, nur bergab). -juhu.
Gut, ne Stunde bis zur Dämmerung hatten wir ja noch und das Gebiet gilt ja auch als ehemaliges Guerillagebiet. Wir haben dann ganz mitleidigschauend einen Motorradfahrer angehalten und der hat uns tatsächlich beide bis zur nächsten Kreuzung mitgenommen. Von dort aus kannten wir den Weg dann wieder und es waren nur noch 10 Minuten bis zum Hostel.  Also alles nur halbsowild. (-Harry haben wir natürlich nicht gesagt, dass wir uns verlaufen haben).

Am nächsten Tag haben wir eine Jeeptour gemacht und sind insegesamt zu  2 Statuenstätten ( irgendwann muss man sagen sehen die alle sehr ähnlich aus), 2 Wasserfällen ( der eine ist der 3. höchste in Südamerika und höchste in Kolumbien), zu einem Museum und zu einer Schlucht gefahren, durch die der Magdalena Fluss fließt. Letztendlich waren wir den ganzen Tag unterwegs und waren Abends auch sehr müde. Haben dann nochwas mit den anderen aus dem Hostel gequatscht und beschlossen am nächsten Tag alle zusammen eine Tour mit Pferden zu machen.

Und die war so gut! Wir sind während der Tour also wieder zu Statuenstätten (-
 yaay mehr Steinfiguren). Das wirkliche Erlebnis waren aber natürlich die Pferde und die super Landschaft. Es wiederholt sich ein Muster: Alles was ich je in knapp 12 Jahren Reiterfahrung über Sicherheit und Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Pferden und beim Reiten gelernt habe,vergessen wir jetzt einfach mal (- ich hatte immerhin geschlossene Schuhe an). Die Ponys kannten die Route anscheinend schon auswendig und wussten auch genau wo sie schneller werden können. Meins hatte da besonders Spaß dran ziemlich steile Berghänge hochzusprinten (nicht dass ich da was gegen unternommen hätte) und so haben wir uns teils richtige Rennen geliefert. Es war so witzig! Einfach ein Heidenspaß :)
Nachdem wir dann allerdings 6 Stunden unterwegs waren tat uns allen allerdings auch der Popo ziemlich weh. Aber that's life :D 

Abends kamen dann 6 Aussis an und es war vorbei mit der Ruhe und Gelassenheit im Hostel - mein Gott sind wir langweilig :D haha 

Gestern bestand der Tag dann im Grunde nur aus Busfahren und Umsteigen. Wir haben in einem Bus aber eine sehr nette Bekanntschaft mit einem kleinen 9 jährigen Mädchen gemacht und haben mit ihr unser Sandwich geteilt. Die war wirklich total süß und hat mir sogar ihre Haarspange geschenkt (ich hab ihr dann im Tausch eines meiner Armbänder gegeben). Sie hat mich dann ein bisschen über Deutschland gefragt und da wurde mir dann auch mal wieder bewusst, wie gut wir es haben. Sie hat nämlich zum Beispiel auch gefragt ob es denn Guerillas bei uns gibt und mir erzählt wie schrecklich sie die findet, weil die ihrer Familie und vielen anderen Familien so viel Schaden zugefügt haben.

Nach insgesamt 18 Stunden Busfahrt und ca. 2 Stunden Aufenthalt in einer kleinen Stadt, in der wir die Hauptatraktion des Tages waren, sind wir dann heute morgen gesund und munter und sogar halbwegs ausgeschlafen (- es gab Decken im Bus... ich habe nicht gefroren. krasser Scheiß )  im wunderschönen Medellín angekommen.



 Zum Thema Hupen

Noch ein kleiner Auszug zum Thema Hupen beim Autofahren (der ist allerdings von Laura geklaut): 
Hupen hat hier andere Zwecke als in Deutschland. Hier heißt hupen: 1.Achtung hier komm ich 2. Achtung
ich überhole 3. Fahr!!! 4. Ich komme von hinten/vorne/der Seite 4. Lass
mich durch 5. Arschloch. oder auch ab und zu 6. einfach Hallo.
[und]Da Santa Marta ein sehr guter Startpunkt für alle Ausflüge drumherum war, fuhren wir mal wieder mit dem Bus dorthin zurück und in unser eigentlich liebgewonnenes Hostel. Auf der Busfahrt erweiterte ich meine Kenntnisse über Hupzeichen. Der Busfahrer hatte nämlich die Angewohnheit jeder Frau, egal wie weit sie vom Bus entfernt war, hinterher zu hupen. Ich füge also meiner Liste der Bedeutungen hinzu: 7. "Ey, geiler Arsch" Er hupte und pfiff einfach ununterbrochen irgendeiner Frau hinterher. Ich sag euch, der hätte die auch alle mal angefasst, wenn der näher dran gewesen wär.

zum Vergrößern draufklicken :)

 
  
Jetzt packe ich dann meinen Rucksack mal wieder auf's Neue...
Hasta muy pronto ! 
Eure Kristin 

p.s. Wer interesse an der Musik hat, die hier im Moment rauf und runter läuft,
 der kann ja mal indiese Playlist reinhören >> Playlistlink  


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