Mittwoch, 10. September 2014

Uribia-Manaure-Cabo de la Vela - Taganga - Medellín

 

Buenas queridos ! 

wie versprochen schreibe ich dann jetzt auch mal weiter und berichte euch noch vom Rest unserer Karibikkuestentour:

 

Uribia - Manaure - Cabo de la Vela

Getreu dem Motto ''ganz oder gar nicht'' wollten wir dann noch bis zum nördlichsten Punkt Südamerikas und somit in ein recht untouristisches aber laut lonelyPlanet sehr lohnenswertes Gebiet an der Karibikküste  reisen. Es gab auch sogar organisierte Touren von Santa Marta aus aber die waren uns doch etwas zu teuer in dem Bewusstsein, dass wir das auch günstiger mit öffentlichen Verkehrsmitteln und auf eigne Faust machen können.

Der Besitzer unseres Hostels hat uns also erklärt wie wir fahren müssen, wo umsteigen und was es wo zu sehen gibt und schon waren wir unterwegs. Der Bus von Santa Marta aus sollte uns auf halber Strecke zu seinem Endziel in ''Cuatrovias'' rauslassen. Wir haben also angenommen, das ''Cuatrovias'' (deutsch: vier Wege) ein Dorf ist. Im Endeffekt war es eine Kreuzung von ''vier Wegen'' iiiiirgendwo im Nirgendwo. Es gab ein paar Stände mit Essen und Trinken aber Häuser gab es nicht. Da war ich erstmal ein bisschen irretiert aber da braucht man sich hier ja keine Sorgen zu machen, weil man nicht lange alleine bleibt als kleines, blondes , leicht verloren wirkendes Mädchen.
Sofort waren wir umringt von Kolumbianern die uns fragten wo wir hin wollen und uns zu ihren Colectivos winkten ( das hat immer was von Viehmarkt wenn man da hin und her geschoben und gewunken wird und die sich gegenseitig mit Ortsnamen und Fahrpreisen übertrumpfen). Wir also ins nächste Colectivo (Es kam mir noch kurz der Gedanke, dass die uns jetzt hier auch ganz easy ausrauben und am Straßenrand stehen lassen könnten...aber gut, ne Wahl hatten wir jetzt  ja auch nicht wirklich- immerhin sind wir ja immer zu zweit :D) und auf zur ersten Sehenswürdigkeit: Die Salzfelder  und eine Lagune mit tausenden Flamingos in Manaure.
Manaure war dann ein Minikaff an der Küste das aber sonst nur von Sand und Präri umgeben war. Leider wird einem hier dann auch Kolumbiens Müllproblem viel offensichtlicher bewusst als in den Städten.:/ 
Das Colectivo hat uns dann zunächst in der Nähe des Strandes rausgelassen, weil es dort wohl einige Restaurants zu geben schien und die Salzfelder dort auch normalerweise anfangen. Da es aber seit langer Zeit (7 Jahren) dort nicht mehr geregnet hatte war alles wie ausgestoben. Von den Restaurants hatte eine Strandhütte geöffnet und Cola und Bier waren eigentlich die einzigen Dinge auf der Speisekarte standen. Die Salzfelder waren auch eher unbeeindruckend, weil sie durch die Trockenheit so an Größe verloren hatten. Also dachten wir gehen wir erstmal zurück ins ''Zentrum'' und fragen dort nach einem Tourismusbüro (haha wir naiven Touris - es gab natürlich keins). 
Da uns aber alle Passanten, die wir auf unserer Suche angesprochen haben unbedingt helfen wollten sind wir dann irgendwie in dem Raum des lokalen Radiosenders gelandet der dann einfach mal ne Radiodurchsagen nach einem Tourismusguide gemacht hat. :D 
Leider kam trotzdem kein Guide vorbei ( es gibt da auch wahrscheinlich einfach keinen ) aber die Leute vom Radio haben uns dann zum nächst größeren Hotel gebracht (man stelle sich das jetzt nicht als 4Sterne Resort vor). Dort hat uns die Empfangsdame dann zwei Mototaxis besorgt die mit uns zu den Flamingos fahren sollten. 
Mototaxi heißt Motorrad. Ich musste dann schon leicht lachen als der kleine, flipflops tragende Fahrer meinte er sei 15. Gut, dann vertrau ich dem wohl mal mein Leben an. Sämtliche Dinge die ich je in der Fahrschule oder durch meine verantwortungsbewusst  Motorradfahrende Familie gelernt habe vergessen wir dann halt mal für nen Tag. Aaaber das war alles im Rahmen weil wir wirklich ganz gemütlich gefahren sind und der Jung fuhr ja nu auch schon seit er 5 ist.
Die Tour war atemberaubend.Wir sind dann nämlich ziemlich lange und weit über die Salzfelder gefahren (die richtigen Felder waren nämlich einfach noch ein Stück weiter draussen) und dort waren dann auch riesige Berge von Salz ( wenn auch viel kleiner als im lonelyPlanet beschrieben). Die Flamingos mussten wir zunächst ein wenig suchen ,weil die sich wegen der Trockenheit eben auch immer weiter zurückgezogen haben in die Gebiete wo noch mehr Wasser ist. Die fahrt war aber einfach lässig, über die Dünnen , am Strand lang dann wieder in den ewigen Weiten der Salzfelder. Leben pur :) 


Zurück ging es dann wieder mit dem Colectivo zum nächsten Kaff wo wir schlafen konnten. Unser Colectivofahrer hatte da eine Tante die Zimmer vermietet. 
Die Tante hat uns dann am nächsten Morgen auch zum Mercado gebracht von wo aus die Colectivos nach Cabo de la Vela (unserem nächsten Stop auf dem Weg zum nördlichsten Punkt) abfuhren. Wieder Viehmarkt, nächstes Colectivo, weiterfahren.
In Cabo de la Vela sind wir dann zu einem Hostel aus dem lonelyPlanet. Unser Colectivofahrer hat uns dann erklärt, dass man von hier aus weiter nur mit dem Boot kommt und das nur einmal am Tag morgens um 5 Uhr wegen dem starken Wellengang fährt. Er würde uns den Transport organisieren und uns Nachmittags noch einige Punkte in Cabo de la Vela zeigen. Also haben wir uns dann erstmal für ein paar Stunden an den Strand und in die Hängematte gelegen und sind Nachmittags dann mit ihm zu drei Sehenswürdigkeiten gefahren. Im Grunde ist einfach die Umgebung dort schon spektakulär. Erst sind wir durch die rote Wüste die ans Meer grenzt, dann sind wir den Pilon de Azucar, einen Fels, hoch geklettert, von wo man aus einfach eine wahnsinns Aussicht hatte. Danach gings weiter zu einem kleinen Leuchtturm der noch mehr Aussicht bot. Es sind einfach diese beindruckenden Weiten, das Meer und die Atmosphäre völliger Isolation und Entfernung zur Zivilisation, die den Charm dieser Gegend ausmachen , den man aber leider eben nur sehr schlecht beschrieben kann.
Leider konnten wir dann aber am nächsten morgen auch nicht weiterfahren, weil es ausgerechent in dieser Nacht geregnet hatte und uns kein Auto zum Hafen hätte bringen können und am nördlichsten Punkt eben auch alle Straßen unbefahrbar geworden waren. 
Da wir uns aber auch nicht besonders wohl in unserer Unterkunft gefühlt haben ( das Essen war mies, die Angestellten irgendwie dauer genervt)  und uns auch das Bargeld ausging ( da gibt es nämlich nun mal keine Bankautomaten) haben wir dann beschlossen zurück zufahren. Gelohnt hat es sich aber auf alle Fälle auch nur bis Cabo de la Vela :)


Taganga 2.0

Wie bei unserem ersten Besuch in Taganga bereits beschlossen wollten wir dann noch zum guten Abschluss der Karibikküste tauchen gehen. Eine Tauchschule hatten wir uns ja bereits ausgesucht.
Die Nacht vor dem Kurs verbrachten wir in einem ziemlich hippen, jungen Hostel. Geschlafen haben wir auf der Dachtreasse in Hängematten und da hat der Wind ordentlich gewütet in der Nacht. Der Aufstieg zur Dachterasse war mit dem großen Rucksack gar nicht mal so leicht weil wir teils eine sehr schmale Holzleiter und dann krabbelnd die Stufen hoch mussten. Aber ich fands witzig. :D
Laura nicht so, ihr ist nämlich leider ein Kleidungsstück weggeweht worden :D 

Beim Tauchen am nächsten morgen hatten wir dann eine deutsche Tauchlehrerin die sehr nett war und zusammen mit einem anderen Tauchlehrer und einem Engländer sind wir dann raus mit dem Boot. Nach ein paar Übungen im seichten Wasser sind wir dann 12 Meter tief getaucht und ich muss sagen, dass das eines der schönsten Dinge die ich je gemacht habe war.
Überall waren bunte Fischschwärme durch die wir mittendurch getaucht sind. Die haben sich überhaupt nicht von uns stören lassen :) Es war sooooo cool. Einfach beeindruckend und faszinierend. Da war ich mir sicher, dass ich den 3 Tageskurs und den Schein machen möchte.
Als wir dann allerdings wieder aufgetaucht sind und mit dem Motorboot zu der Insel gefahren sind auf der wir Sandwiches essen sollten wurde es mir richtig übel. Essen konnte ich dann auch nicht wirklich was und habe eine Tablette von der Tauchlehrerin bekommen. So richtig gewirkt hat die allerdings nicht. 
Ewig warten konnten wir aber nun mal auch nicht und da alle meinten das würde unter Wasser besser sein habe ich mich dann dazu entschlossen weiter zu machen. (will mich ja nicht anstelln wie so nen Mädchen ) 
Beim zweiten Tauchgang  unter Wasser ging es mir auch wirklich gut und ich war einfach wieder total begeistert. Ich liebe tauchen. Das sollte meiner Meinung nach jeder mal im Leben machen.

Joa nur als wir dann danach auf der Insel waren auf der wir auch zum Schlafen untergebracht waren ging es mir dann richtig dreckig. Ich habe mich bis zum nächsten Morgen einige male Übergeben und nicht mal Wasser wollte in meinem Magen bleiben. Also lag ich in deliriumsähnlichem Zustand in der Hängematte und bin nur zum Kotzen aufgestanden was aber auch keine wirkliche Besserung gebracht hat.
Als es Laura dann Nachts nach dem Abendessen (Ei) auch zu den Kotzklippen gezogen hat haben wir dann beschlossen am nächsten Morgen den Kurs abzusagen und einfach zurück ans Festland zufahren um dann schnellstmöglich nach Medellín zu kommen.

Das Boot fuhr nun aber leider erst mittags wieder zurück also mussten wir die 4 Stunden auch noch warten (mir war zu diesem Zeitpunkt eigentlich alles egal). Dann ging aber alles ganz schnell (ich hab auch nicht wirklich auf irgendwas anderes als die Tüte in meiner Hand geachtet). Am Busbahnhof wurde mir von einer süßen Kolumbianerin noch Kekse angeboten und die Cola blieb dann auch tatsächlich drin. 


Medellín

Oh Medellín te extraño ! 
Ich vergaß wie angenehm das Klima hier ist und wie entspannt eine Taxifahrt ohne Klimaanlage sein kann. Dann nur noch duschen und ins Bett ... wunderbar :) 
joa und so haben wir quasi die letzten Tage ein bisschen Pause gemacht und uns ''erholt''. Wir haben jetzt auch unsere Cedula , den kolumbianischen Ausweis, und haben auch schon die nächste Reise geplant. Am 18.09 fliegen wir nämlich mit unserem englischen Mitbewohner Frank und seinem Kumpel Rich (oder so) nach Bahía Solano an die Pazifikkueste zum Wahle schauen :D 
Bis dahin fahren Laura und ich noch von heute Abend bis zum 16.09 nach Cali in die 3. größte Stadt Kolumbiens und das Salsazentrum des Landes :) 



Also wir sind dann mal wieder unterwegs, ich melde mich asap ! :) 
Fühlt euch geherzt :)  


Bilder sind unter dem Link ganz oben zu finden ! 


unsere Tour im Überblick :)
 

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