Donnerstag, 14. August 2014

Tourileben


Buen día :) 

Centro

Die letzten Tage haben wir mal einen kleinen Anfang des Tourilebens gewagt. 
Am Montag sind wir nämlich ins Centro /Zentrum gefahren wo im Grunde das alltägliche Leben blüht. Dort geht es allerdings doch ein wenig hektischer, bunter , lauter und auch weniger schick her als in den Gegenden in denen wir uns bis dahin bewegt haben.
Wir wollten zum Plaza Botero, ein Platz auf dem viele, große Skulpturen des Künstlers Botero, der in Medellín geboren ist, stehen und an den das Museo de Antioquia (Museum von Antioquia) grenzt, welches eine große Sammlung von Zeichungen, Gemälden und Skulpturen von Botero und internationalen Künstlern ausstellt. 
Wir haben also Kulturpur gemacht. Fand ich gut. 

Witzig ist, dass es Glück in der Liebe und im Schlafzimmer bringen soll wenn man die Skulpturen von Botero an den Brüsten,dem Po oder den Genitalien anfasst. 

Man hat bei denen schon richtig gesehen,wie diese Stellen abgegriffen waren :D 
(Wir haben natrülich auch direkt mal den
glücksbringenden Griff gewagt :D )  


Nach dem Museumsbeusch sind wir dann noch was in der Einkausstraße und drumherrum herumgeschlendert und ich habe mir eine Uhr gekauft (das mit dem Handeln üben wir noch was, uns wurde vorher nämlich schon gesagt,dass wir immer handeln sollen weil wir bei unserem Aussehen immer was auf den Preis draufgeschlagen bekommen..Ich konnte immerhin 3000 Pesos raushandeln :D ). Ich wollte dann noch in eine große Kirche am Ende der Straße reinschauen und dafür sind wir dann über einen großen Platz gelaufen. Da saßen ältere Herren beim Schach, Frauen unter selbstgebauten Hütten, Straßenverkäufer, Bettler und Jugendliche von denen einer sogar "Willkommen"(also auf deutsch ) gesagt hat . Mit vorranschreitender Dämmerung sind wir dann doch wieder richtung Metro gegangen.


Santa Fe de Antioquia

Dienstag haben wir uns dann Bernhard, einem deutschen der hier im Moment verweilt weil er keinen Praktikumsplatz bekommen hat, angeschloßen und sind mit ihm nach Santa Fe de Antioquia gefahren. 
Das ist ein kleines Bergdorf im Kolonialstil, das ca 2,5 Busfahrstunden von Medellín enfernt liegt. 
Wir sind also morgens vom großen Busterminal (Reisen á la Backpacker) abgefahren. Hin sind wir mit einem kleineren Bus der 9 offizielle Sitze hatte. Auf dem Weg aus Medellín raus haben wir dann noch Reisende am Straßenrand eingesammelt und dann wurden einfach Sitzwürfel aus dem Kofferraum noch dahin gestellt wo Platz war (im Gang zur Tür hin). Gut, wir hatten ja unsere festmontierten Plätze (wenn auch ohne Anschnallgurte, aber wir wollen ja jetzt auch mal nicht so überbürokratisch sein).

In Santa Fe haben wir uns dann erstmal diverse Kirchen, den Marktplatz und allgemein die schöne Altstadt angeschaut. Zum Mittag gab es eine typisch kolumbiansche Platte (den Namen hab ich natürlich schon wieder vergessen). Optimistisch hab ich noch gefragt "usted tiene algo sin carne?" - " no" (Haben sie auch was ohne fleisch? - Nein )  ich habe aber dann nach kurzem erklären und hin und her mein Gericht statt mit Fleisch mit Ei bekommen und satt wird man hier auch nur mit Beilagen:

hinten Lauras Gericht: (frittiertes Hähnchen (ein komplettes) mit Fritten, Salat etc., Vorne Meins: 2 Spiegeleier, Reis, Bohnen, Salat, Mais Fladen, gepresste und frittierte Platano mit Tomaten/irgendwas Soße >> Alles seeehr lecker :)
Nach dem Essen wollte ich dann noch 6km hin und zurück zur Puente de occidente (Brücke des Westens) wandern, soviel sind 12 km ja nun auch nicht, aber die anderen beiden waren dann doch etwas vernünftiger und meinten das wir in der Hitze (da waren es bestimmt 35 grad) vielleicht doch besser einen der kleinen Fahrservice nutzen sollten. Das war dann auch ganz witzig, weil der Fahrservice so ein motorisiertes Dreirrad/Kutsche war und der Weg auch die Schnellstraße entlang gewesen wäre und wirklich lang. Die Puente war ganz nett und die Aussicht natürlich ein Traum (Bergpanorama) aber umgehauen hat die mich jetzt nicht :D  



Ansonsten sind wir schwer unsere vorlesungsfreie Zeit am genießen, machen Sport und laufen was in der Gegend rum um uns besser auszukennen.
Gestern haben wir dann auch unsere Bustickets für Samstag gebucht. Da gehts dann nämlich erstmal auf Reisen. Nach Cartagena. An die Karibikküste :) 

Hasta luego amigos ! 


Sonntag, 10. August 2014

Fin de semana


Buen día :) 

Was für ein Wochenende ! 
Samstags sind wir ganz früh raus um mit den Intercambios zum Parque Arvi zu fahren.
Um zu diesem Park zu gelangen mussten wir mit der Seilbahn Metrocable aus dem Tal hoch in die Anden fahren und sind dabei über die ärmsten Stadtteile gefahren.
Auf der einen Seite ist es natürlich leicht geschmacklos die Touris über die Comunas zu fahren, weil das etwas von Armutstourimus hat. Auf der anderen Seite muss man aber auch wissen, dass die Metro den Einwohnern der Comunas einen sicheren und einfachen Zugang zum Tal und in das Zentrum ermögtlicht und das mit der Metro und anderen wichtigen und großen Projekten der Regierung die Infrastruktur und das tägliche Leben der ärmeren Einwohner verbessert werden kann. Ein weiteres Projekt , an dem wir auch vorbeigefahren sind, ist zum Beispiel die Bibliothek España. Eine super moderne und große Bibliothek in der die Kinder und Jugend eine Alternative sehen können.
Fünf Bibliotheken sind Teil des Bibliotheken-Parks und alle liegen sie in sozialpolitisch brisanten Gegenden. "Our most beautiful buildings", sagte Fajardo, "must be in our poorest areas." (Unsere schönsten Gebäude müssen in unseren ärmsten Gegenden liegen.) Die Fakten sprechen Bände: Seit 1991 sind die Mordraten in der 2-Millionen-Stadt um den Faktor 13 gesunken. (http://www.architonic.com/de/ntsht/parque-biblioteca-espana/7000385)
Mein persönlicher Eindruck (natüerlich nur von oben aus gesehen) war, dass ich finde, dass man wirklich sieht das hier einiges investiert wird (die Straßen sind sehr gut ausgebaut, es gibt öffentliche Sport- und Spielplätze,die Mehrheit der Häuser war sicherlich nicht luxuriös aber es waren auch keine Papphütten, viele Wände sind gestrichen und buntbemalt).
Metrocable fahrt


Im Park sind wir dann 3 Stunden gewandert. Die Bäume sind leider nicht prehistorisch sondern wieder aufgeforstet aus den USA und Kananda, weshalb der Eindruck zwar sehr, sehr schön war aber es war jetzt kein Regenwald, wie vielleicht einige vermuten könnten. Der Höhepunkt der Wanderrung war die Aussicht auf Medellín. Da wurde mir erstmal bewusst wie groß diese 2,8 Millionen Metropole eigentlich wirklich ist.





Unsere Uni konnte man aber sogar von so weit oben erkennen :) 

Unser Guide hat Witze erzaehlt, die wir deutschen eigentlich generell nicht verstanden haben und einfach mal mit gelacht haben und am Ende gab es noch 'ne christliche Ansprache von einem älteren Herren. Dann sollte es endlich zum Picknickplatz gehen. ''Die  20 Minuten Marsch schaffen wir auch noch!'' ( wurden dann allerdings 45 Minuten - ''aber zurück nehmen wir dann den Bus'' - mh irgendwie fährt hier kein Bus.. dann wohl wieder laufen). 

Abends sind wir dann noch zu einigen Mexikanern nachhause auf ein, zwei Bier. Gonzales, der einzige Argentinier hatte Geburtstag, also gabs auch noch Tequila (mir hat dann einer auch gerreicht, der brannte noch gut 'ne Minute nach). 

Sonntag sind wir dann zum Hauptevent der Feria gegangen, zum Umzug der Silleteros. Silleteros sind traditionell die Träger von Silletos. Und Silettos sind so eine Art Gestelle auf denen früher Besucher oder Waren die Anden hoch und runter getragen wurden. Ich denke die Bilder werden das Prinzip erklären :) 

Gemischt werden diese dann mit Tanzgruppen ( aber hola die Waldfee!) und live musik (me gusta mucho! ). 

Teils sind es Fußgruppen, teils riesige Floats mit wahnsinnigen Boxen drauf. Und die Stimmung am Rand war super. Es war allerdings auch wirklich anstregend. Um 10 Uhr waren wir schon da. Ab 11 stand ich in der 3. Reihe.Vereinzelt kamen immer mal ein paar Floats von großen Firmen, u.A. auch eins der Polizei und der Müllabfuhr, denen laut Beifall geklatscht wurde, sowie der Bürgermeister vorbei. Wirklich los ging es erst um 14:00 Uhr und um 16:00uhr hab ich dann aufgegeben. Der Sonnenhut war das beste Investment seit langem! (Hat uns einer der Mexikaner von 25000 Pesos auf 10000 Pesos runtergehandelt besorgt :D ) 

Achievement des Tages? Kein Sonnenbrand! Chacka!



Freitag, 8. August 2014

Feria de las flores


Hola a todos !

So langsam gewöhnen wir uns einund ich komme mit dem posten nicht
hinterher..

Die Sache mit dem Visum...

in Deutschland haben wir unser Visum zwar schon bekommen aber das muss man immer nocheinmal in Kolumbien vor Ort beim D.A.S. (der Immigrationsbehörde) bestätigen lassen und dann bekommt man eine Art Ausänderausweis der wie ein Personalausweis funktioniert [was eigentlich einen super Sache ist weil man dann nicht immer den Reisepass oder eine Kopie dessen mitnehmen muss (so ein Reisepass ist einiges wert auf dem Schwarzmarkt ;)]

Wir sind dann Dienstag zum D.A.S.. Da der nur die Hauptstraße runter ist dachten wir: ''können wir ja locker laufen''. Sind wir auch.Aber irgendwie ist hier alleine gehen schon super anstrengend. Also so unfit bin ich nun wirklich nicht, dass mich 30 min locker gehen so fertig machen :D
Das liegt meiner Meinung nach am Klima ( um die 27 grad und relativ hohe Luftfeuchtigkeit,wobei ich glaube, dass das eigentliche Problem die Höhe ist in der Medellín gelegen ist. Gut, machen wir eben ein bisschen Höhentraining.

Beim D.A.S. wurde uns dann, wie erwartet, bestätigt, dass ich noch Fotos und einen Blutgruppentest machen musste (Grüße an Julia an dieser Stelle, ich hab extra drauf geachtet, dass die Nadel aus der Verpackung war :D (was sie natürlich war ;) ).
Nachdem wir dann alle unsere Fingerabdrücke abgegeben haben ( sieht also schlecht aus für meine kriminelle Karriere in Nord und Süd Amerika) und nochmal (nachdem wir bereits in Deutschland beim Konsulat gezahlt hatten) einen Betrag gezahlt haben (hoch Lebe die Visa Karte! ) wurde uns dann eine Nummer zugeteilt und sobald man die auf der Internetseite einsehen kann können wir die Ausweise abholen. (Nicht das wir das direkt so verstanden hätten..unsere mexikanischen Mitbewohnerinnen haben uns das dann erklärt :D)


Was wir sonst so die Tage gemacht haben..

Unser Semester fängt nun anscheinend erst Ende September an .. also haben wir doch noch ziemlich viel Zeit hier die wir in dem Projekt von unsere Koordinatorin verbringen können. Im Grunde besteht das Projekt darin, dass wir zum Einen immer eine Stunde laut Spanisch vorlesen sollen und dann von einem kolumbianischen Partner korrigiert werden und dann lesen die eine Stunde laut Deutsch vor und wir sollen sie korrigieren. Hört sich finde ich jetzt nicht so spaßig an. Wir waren also erstmal etwas demotiviert und hatten aber bereits jeder 2 Termine für die nächsten Tage ausgemacht.
Beim ersten Termin von mir sind wir dummerweise zu früh aus dem Bus ausgestiegen (und mir kam das noch so komisch vor aber die Devise beim Bus ist schnell schnell raus, immer hinterher, wer nicht schnell ist fährt weiter mit und selbst wenn er noch ein Bein in der Bustür hat ;) ) So standen wir also erstmal in einem etwas zwielichten Barrio (Stadtteil) und wussten nicht so wirklich wohin. Gut, dass das Taxi nichts kostet, Hand raus , Hola! A la Universidad de Antioquia por fa! Türen abschließen, Stau ! verdammt. Kamen also dann eine Stunde zu spät und 3 € ärmer an der Uni an. Wo natürlich niemand mehr war.
Also nächster Tag, nächstes Glück. Schon wieder falsch ausgestiegen ( ''äh sicher das wir hier raus müssen Laura ?- ah ja stimmt da ist nen Eingang von der Uni, ist bestimmt nur nen anderer Eingang " (die Uni hat 4 Eingänge, übrigens immer mit Sicherheitskontrolle) ...''Laura, auf dem Schild steht Uni Nacional",  ergo falsche Uni ..also wir zwei wieder in den nächsten Bus und 2 Stationen später an der Uni.. ''ich glaub die ist zu... meinte nicht irgendwer es wäre heute nationaler Feiertag?!"- da damm... Joa wir sind also was rumgefahren und haben uns die Gegend um die Uni angeguckt und dabei herrausgefunden dass die Metro wesentlich unkomplizierter, stressfreier,schneller und weniger Übelkeitverursachend fährt...nehmen wir die wohl ab jetzt immer.

Außer rumzufahren waren wir noch unterwegs in der Stadt..

Facebook ist auch hier total verbreitet und es gibt eine Gruppe mit internationalen Studierenden in Medellín zu der wir uns dann auch am Sonntag dazu gesellt haben. Mit denen waren wir dann im Einkaufszentrum los Molinos wo es eine Ausstellung von miniatur Autos gab und einen Kinderwettbewerb im Rappen/Singen. Die Kinder haben immer ein Thema vorgegebn bekommen und mussten dann passend zur Gitarrenmusik immer ganz spontan singen bzw rappen. Immer 2 gegeneinander und eine Juri entscheidet nachher wer besser war. Wir haben nicht wirklich viel verstanden von dem was die da gesungen haben aber war trotzdem witzig.
Dannach sind wir dann durch eine kleine Messe wo man Essen probieren konnte. Mir war das alles etwas zu süß und klebrig weil das meiste doch Süßes war. Was richtig lecker war, war frisch hergestllter Guarapo. Den macht man mit Zuckerrohr, Wasser und Limonen. War richtig lecker ! :)
Guarapo Herstellung
 

Abends sind wir dann mit der Gruppe ( ein Norweger, 3 Deutsche (Die Deutschen sind echt üüüüberall :D ) 5 Mexikaner und ca 4 Kolumbianer) noch auf ein Open Air Konzert gegangen. Da war wieder super Stimmung und richtig was los. Das alles gehörte zum Programm der Feria de las Flores und war umsonst :)

Gestern Abend sind wir dann zur Noche del humor (Nacht des Humors) gefahren (mit dem Taxi > 2 Euro) und haben uns da auch wieder mit einigen Internationalen getroffen. Da gab es Improvisationstheater und Comedians. Das war übrigens auch Open Air.
Hier ist der Link zum offiziellen Video der Feria vllt gibt euch das ja einen Eindruck. Ich hab schon nen Ohrwurm :D https://www.youtube.com/watch?v=13Gh4qhQHOk

Auf dem Konzert -  Im Grunde ist die Feria eine einzige riesen Party :D


Und weil ich so einen Spaß an der Musik hier hab hab ich euch mal 2 Videos von  Gruppen rausgesucht die hier gespielt haben:
crew pelogroso -  die kommen aus Medellín und in dem Video sieht man auch was von einem Stadtteil der nicht so westlich ist:
https://www.youtube.com/watch?v=WDgVWKsS0qY

Groove 82 - kommen von der Küste, deren Flair ist ein wenig anders
https://www.youtube.com/watch?v=mEowdea4Wm8

Am Mittwoch haben wir uns mit der Gruppe zusammen einen Umzug mit Oldtimern angesehen, die waren sehr cool und die Leute am Straßenrand sind total ausgeflippt. Das waren mehr als 100 Autos :) 
Mein Highlight des Tages war allerdings die Suche nach etwas vegetarischem zum Mittagessen. Da gibt es halt nur so Fastfood und den Anspruch "nicht zu fettig oder süß" kann ich sowieso schon vergessen. Ich hab dann tatsächlich eine Pizza nur mir Käse bekommen ( samt Kommentar: aber nur weil du 'ne mona bist ) ( Mona = blondes Mädchen ( soweit mir das erklärt wurde ist es aber nicht abwertend gemeint - glaube ich jetzt einfach mal). 

Einer von vielen Oldtimern ;)


Abends waren wir dann mit unseren beiden mexikanischen Mitbewohnerinen nochmal auf einem Open Air Konzert nur da hat es dann doch tatsächlich zum ersten mal seit einer Woche angefangen zu regnen.

Heute waren wir dann ganz sportlich in der Uni schwimmen, jetzt auch mit eigener Badehaube ( sind natürlich beim ersten mal in den letzten Tagen ohne rein und wurden direkt wieder rausgewunken ..). Dann hatte ich noch eine Stunden Tandem wobei wir nur Deutsch gelesen haben und so unspaßig war das nun auch nicht. Also denke  dass das mit einem Tandem Partner schon ganz cool ist. Und danach sind wir ganz touri in den Botansichen Garten gegangen wo eine riesige Blumenausstellung ist. Ich liebe Blumen! 


Torten aus Blumen :)

heliconias ?! :D

also so ganz perfekt bekomme ich das noch nicht hin die Bilder schön zu platzieren, aber es kann nur besser werden ;) 






hasta luego !

Sonntag, 3. August 2014

Die kleinen Dinge, die den großen Unterschied machen & die ersten Tage


Buen día ! (:

Eigentlich wollte ich ja nicht ständig schreiben, sondern nur wenn es auch was zu erzählen gibt aber ich habe das Gefühl ich habe schon so viele kleine Dinge die erwähnenswert sind zu berichten, dass es sich lohnt heute zu posten ;) 
Wir haben uns vorgestern und gestern mal aufgemacht die Gegend hier etwas näher zu erkunden.

Die kleinen Dinge, die den großen Unterschied machen: 

Etwas, das im Grunde sehr gut für uns aber für Ausländer im Allgemeinen vllt erstmal komsich erscheint, ist das hier wirklich wenig Englisch gesprochen wird. Das ist aber eigentlich für uns im Moment kein Problem, weil wir a) natürlich ein bisschen Spanisch können und
b) alle sehr sehr freundlich und hilfsbereit sind. Also wirklich alle und immer. Im Bus wussten wir eigentlich nicht wirklich wo wir aussteigen müssen aber eine Señora hat für uns mit dem  Busfahrer geredet und uns erklärt wo wir lang müssen. In der Uni hatten wir dann einen Termin mit unserer Koordinatorin von hier und wir (tyisch deutsch ) waren natürlich viel zu früh und sie (typisch kolumbianisch) leicht zu spät. Also standen wir da erstmal etwas planlos vor dem Büro und wurden aber auch direkt 2 mal von Studenten angequatscht ob sie uns helfen können. Nicht, dass die Deutschen unfreundlich wären, wir helfen ja auch wenn wir danach gefragt werden, aber einfach so anbieten erscheint den meisten dann doch eher als aufdringlich ( auch wenn ich das nicht so empfinde und es meiner Meinung nach total falsch ist).

Samstag hatten wir dann auch direkt Hilfe bei Wohnungsbesichtigungen von einem Kolumbianer der im Pacero-Programm von der Uni ist (Das sind kolumbianische Studenten die den Austauschstudenten beim Eingewöhnen zur Seite stehen sollen und halt in so Dingen wie Wohnungssuche, Telefon etc. helfen sollen). Eigentlich haben wir ja eine Unterkunft aber wir wollten uns eben einfach mal umsehen was es sonst noch so gibt. Ich bin auch froh, dass wir das gemacht haben mit dem Pacero, der übrigens Alfonso heißt, weil wir so schon mal die Gegend um die Uni gesehen haben (die allerdings nicht so schön ist, wie die wo wir im Moment wohnen) und uns auch mal umschauen konnten wie man hier so als Student lebt...ich fasse das mal so zusammen, dass man sehr günstig in Uninähe wohnen kann und sehr cool, hipp und teuer in anderen Vierteln die allerdings weiter weg von der Uni sind (so wie wir im Moment eben) .

Die Busfahrt zur  Uni war im Grunde schon ein Erlebnis für sich. Um einen Bus anzuhalten muss man irgendwo an dessen Route einfach Winken um ihn anzuhalten dann springt man schnellstmöglich auf und zahlt 1700 Pesos für eine Fahrt (es ist egal wie lange man mitfährt, man bezahlt immer gleich). 

2500 Pesos sind 1 Euro. Laura und ich rechnen immer nur in der Einheit: über oder unter 1 € , bei kleinen Beträgen :D Mit den ganzen Nullen kommt man allerdings auch ordentlich durcheinander. Bier kostet 800 Pesos, frittierte Kartoffeln am Straßenshop kosten 300, Gebäck 800 Pesos.. ich denke wir werden faul werden und für jeden kleinen Weg den Bus oder das super günstige Taxi nehmen :D

 Der erste Busfahrer fuhr allerdings wirklich ..nennen wir es mal chaotisch. Super schnell, hat sich in jede kleine Lücke gezwängt um zu überholen, im sowieso dichten Straßenverkehr und wie der die Gäng rein geknallt hat war bestimmt nicht gut. 
Ansonsten fahren hier sehr viele Roller und Motorrad (hätte ich ja nicht den Mut zu hier bei dem Verkehr :D ). Mitte der Busfahrt ist dann ein ziemlich hipper Typ mitte 20 (Rastazöpfe, Baggypants, Piratenkopftuch und passendes Piratengrinsen) zu gestiegen der dann seinen kleine Ghettoblaster angeschmießen hat und gerappt hat (und der hatte es wirklich drauf!) auf der Rückfahrt war dann an einer Ampel ein Spiderman (im kompletten Kostüm) der mit einem Tuch akrobatische Vorführungen zeigte (Wie die im Zirkus) und ein Paar das voll kostümiert einen anscheinend typischen Tanz getanzt hat (die verdienen sich so natürlich ein bisschen was dazu). 
Musik wird hier übrigens auch überall und ständig gespielt und es wird gerne mitgesungen. Natürlich nur spansiche Musik, viel von der Küste und irgendwie hören wir ständig "corazón" (Herz > Liebe ) in den Songtexten. Ich find's super ! (Ein Lied, dass ich schon kannte ist zum Beispiel: mr. Black: bandida , könnt ihr ja mal bei youtube oder spotify suchen ;) ) 



An der Uni angekommen waren wir dann erstmal begeister vom Campus. Ein riesen Gelände mit Pool, kleinen Fitnessstudio (also eher Raum statt Studio ;)), vielen Grünflächen, einem riesen Sportplatz, einem Theater... genau so finde ich studieren super. Man verbringt wohl eigentlich den ganzen Tag auf dem Campus, weil sich dort eben auch das Leben abspielt. Unsere Koordinatorin hier hat uns dann auch direkt mit Fabia bekannt gemacht, die auch deutsche ist und seit einem Jahr hier studiert. Das ist wirklich super weil sie uns 'ne menge Tipps geben kann und Sachen sagen, auf die wir achten müssen.

Diese Woche ist in Medellín die Feria de los Flores ( hier viel besser erklärt, als ich es könnte ;) http://www.colombia.travel/de/internationaler-tourist/reisen-aktivitaten/geschichte-und-tradition/volksfeste-festivals-und-messen/august/das-blumenfest-von-medellin ) 
Und am Freitag gab es dann ein Eröffnungskonzert zu dem wir natürlich auch hin sind. Das ganze war open Air und es war ein riesen Event. Leider habe ich keine Fotos ( weil wir aber auch einfach immer ohne Wertsachen rausgehen) aber hier ist eins aus dem Netz.


Es war einfach super. Alle waren am tanzen und haben mitgesungen und da stand wirklich niemand still :) hammer !  
Wir sind, wie immer eigentlich, aufgefallen und wurden begutachtet. Man fällt halt einfach auf hier, wenn man blond ist und relativ helle Haut hat. Das hier alle enge lange Hosen bei 30 grad und nie eine Sonnenbrille tragen, wir aber eben immerhin unsere langen, dünnen und weiten Hosen anhaben (und ich muss nunmal 'ne Sonnenbrille anziehen.. das tut doch sonst auch weh in den Augen..) trägt nun auch nicht positiv zu unserer undercovermission bei.
Wir kriegen Komplimente (mi reina (meine Königin ?!) ) und werden ständig gefragt wo wir herkommen aber ich muss sagen ich finde das bis jetzt nicht aufdringlich und mir fällt es auch anscheinend nur halb so sehr auf wie Laura ( ich bin halt immer am tagträumen und schaue mir die Umgebung an statt die Blicke der Menschen um mich herrum ;D ). Die Leute sind eben auch immer nett und freundlich weshalb ich einfach denke das sie aufrichtig interessiert sind und es eben gar nicht böse meinen wenn sie fragen wo wir her kommen und was wir hier machen. Wie gesagt mir fällt es auch kaum auf, dass sie uns anschauen.

Gestern, also Samstag, waren wir dann nachdem wir uns Wohnungen angesehen haben noch auf einer Ausstellung wo riesige Blumeskulpturen gezeigt wurden. Davon habe ich immerhin ein paar Bilder ;) Die Details und Genauigkeit fand ich beeindruckend:



Wir sind dann auch noch durch das Regierungsviertel gelaufen und da stehen sehr viele Denkmäler und Skulpturen. Da werde ich noch zum richtigen Kunstliebhaber. Eins fand ich sehr beeindruckend einfach weil es riesig ist und sehr detailliert und es hatte einfach so etwas sehr beeindruckendes, dass man stehen bleiben und es betrachten muss. Das war das Monumento al pueblo antioqueño :

Owei. Eigentlich wollte ich nie so lange und viel schreiben (das liest ja niemand bis zum Schluss) aber ich hoffe doch, dass es einige von euch ganz interessant finden und ich euch ein bisschen einen Einblick geben kann. 
Ich fühle mich aufjedenfall sehr wohl hier und freue mich darauf die Stadt und das Land noch besser kennen zu lernen in der nächsten Zeit. 

Seguimos en contacto !
besos Kristin ;)