Sonntag, 3. August 2014

Die kleinen Dinge, die den großen Unterschied machen & die ersten Tage


Buen día ! (:

Eigentlich wollte ich ja nicht ständig schreiben, sondern nur wenn es auch was zu erzählen gibt aber ich habe das Gefühl ich habe schon so viele kleine Dinge die erwähnenswert sind zu berichten, dass es sich lohnt heute zu posten ;) 
Wir haben uns vorgestern und gestern mal aufgemacht die Gegend hier etwas näher zu erkunden.

Die kleinen Dinge, die den großen Unterschied machen: 

Etwas, das im Grunde sehr gut für uns aber für Ausländer im Allgemeinen vllt erstmal komsich erscheint, ist das hier wirklich wenig Englisch gesprochen wird. Das ist aber eigentlich für uns im Moment kein Problem, weil wir a) natürlich ein bisschen Spanisch können und
b) alle sehr sehr freundlich und hilfsbereit sind. Also wirklich alle und immer. Im Bus wussten wir eigentlich nicht wirklich wo wir aussteigen müssen aber eine Señora hat für uns mit dem  Busfahrer geredet und uns erklärt wo wir lang müssen. In der Uni hatten wir dann einen Termin mit unserer Koordinatorin von hier und wir (tyisch deutsch ) waren natürlich viel zu früh und sie (typisch kolumbianisch) leicht zu spät. Also standen wir da erstmal etwas planlos vor dem Büro und wurden aber auch direkt 2 mal von Studenten angequatscht ob sie uns helfen können. Nicht, dass die Deutschen unfreundlich wären, wir helfen ja auch wenn wir danach gefragt werden, aber einfach so anbieten erscheint den meisten dann doch eher als aufdringlich ( auch wenn ich das nicht so empfinde und es meiner Meinung nach total falsch ist).

Samstag hatten wir dann auch direkt Hilfe bei Wohnungsbesichtigungen von einem Kolumbianer der im Pacero-Programm von der Uni ist (Das sind kolumbianische Studenten die den Austauschstudenten beim Eingewöhnen zur Seite stehen sollen und halt in so Dingen wie Wohnungssuche, Telefon etc. helfen sollen). Eigentlich haben wir ja eine Unterkunft aber wir wollten uns eben einfach mal umsehen was es sonst noch so gibt. Ich bin auch froh, dass wir das gemacht haben mit dem Pacero, der übrigens Alfonso heißt, weil wir so schon mal die Gegend um die Uni gesehen haben (die allerdings nicht so schön ist, wie die wo wir im Moment wohnen) und uns auch mal umschauen konnten wie man hier so als Student lebt...ich fasse das mal so zusammen, dass man sehr günstig in Uninähe wohnen kann und sehr cool, hipp und teuer in anderen Vierteln die allerdings weiter weg von der Uni sind (so wie wir im Moment eben) .

Die Busfahrt zur  Uni war im Grunde schon ein Erlebnis für sich. Um einen Bus anzuhalten muss man irgendwo an dessen Route einfach Winken um ihn anzuhalten dann springt man schnellstmöglich auf und zahlt 1700 Pesos für eine Fahrt (es ist egal wie lange man mitfährt, man bezahlt immer gleich). 

2500 Pesos sind 1 Euro. Laura und ich rechnen immer nur in der Einheit: über oder unter 1 € , bei kleinen Beträgen :D Mit den ganzen Nullen kommt man allerdings auch ordentlich durcheinander. Bier kostet 800 Pesos, frittierte Kartoffeln am Straßenshop kosten 300, Gebäck 800 Pesos.. ich denke wir werden faul werden und für jeden kleinen Weg den Bus oder das super günstige Taxi nehmen :D

 Der erste Busfahrer fuhr allerdings wirklich ..nennen wir es mal chaotisch. Super schnell, hat sich in jede kleine Lücke gezwängt um zu überholen, im sowieso dichten Straßenverkehr und wie der die Gäng rein geknallt hat war bestimmt nicht gut. 
Ansonsten fahren hier sehr viele Roller und Motorrad (hätte ich ja nicht den Mut zu hier bei dem Verkehr :D ). Mitte der Busfahrt ist dann ein ziemlich hipper Typ mitte 20 (Rastazöpfe, Baggypants, Piratenkopftuch und passendes Piratengrinsen) zu gestiegen der dann seinen kleine Ghettoblaster angeschmießen hat und gerappt hat (und der hatte es wirklich drauf!) auf der Rückfahrt war dann an einer Ampel ein Spiderman (im kompletten Kostüm) der mit einem Tuch akrobatische Vorführungen zeigte (Wie die im Zirkus) und ein Paar das voll kostümiert einen anscheinend typischen Tanz getanzt hat (die verdienen sich so natürlich ein bisschen was dazu). 
Musik wird hier übrigens auch überall und ständig gespielt und es wird gerne mitgesungen. Natürlich nur spansiche Musik, viel von der Küste und irgendwie hören wir ständig "corazón" (Herz > Liebe ) in den Songtexten. Ich find's super ! (Ein Lied, dass ich schon kannte ist zum Beispiel: mr. Black: bandida , könnt ihr ja mal bei youtube oder spotify suchen ;) ) 



An der Uni angekommen waren wir dann erstmal begeister vom Campus. Ein riesen Gelände mit Pool, kleinen Fitnessstudio (also eher Raum statt Studio ;)), vielen Grünflächen, einem riesen Sportplatz, einem Theater... genau so finde ich studieren super. Man verbringt wohl eigentlich den ganzen Tag auf dem Campus, weil sich dort eben auch das Leben abspielt. Unsere Koordinatorin hier hat uns dann auch direkt mit Fabia bekannt gemacht, die auch deutsche ist und seit einem Jahr hier studiert. Das ist wirklich super weil sie uns 'ne menge Tipps geben kann und Sachen sagen, auf die wir achten müssen.

Diese Woche ist in Medellín die Feria de los Flores ( hier viel besser erklärt, als ich es könnte ;) http://www.colombia.travel/de/internationaler-tourist/reisen-aktivitaten/geschichte-und-tradition/volksfeste-festivals-und-messen/august/das-blumenfest-von-medellin ) 
Und am Freitag gab es dann ein Eröffnungskonzert zu dem wir natürlich auch hin sind. Das ganze war open Air und es war ein riesen Event. Leider habe ich keine Fotos ( weil wir aber auch einfach immer ohne Wertsachen rausgehen) aber hier ist eins aus dem Netz.


Es war einfach super. Alle waren am tanzen und haben mitgesungen und da stand wirklich niemand still :) hammer !  
Wir sind, wie immer eigentlich, aufgefallen und wurden begutachtet. Man fällt halt einfach auf hier, wenn man blond ist und relativ helle Haut hat. Das hier alle enge lange Hosen bei 30 grad und nie eine Sonnenbrille tragen, wir aber eben immerhin unsere langen, dünnen und weiten Hosen anhaben (und ich muss nunmal 'ne Sonnenbrille anziehen.. das tut doch sonst auch weh in den Augen..) trägt nun auch nicht positiv zu unserer undercovermission bei.
Wir kriegen Komplimente (mi reina (meine Königin ?!) ) und werden ständig gefragt wo wir herkommen aber ich muss sagen ich finde das bis jetzt nicht aufdringlich und mir fällt es auch anscheinend nur halb so sehr auf wie Laura ( ich bin halt immer am tagträumen und schaue mir die Umgebung an statt die Blicke der Menschen um mich herrum ;D ). Die Leute sind eben auch immer nett und freundlich weshalb ich einfach denke das sie aufrichtig interessiert sind und es eben gar nicht böse meinen wenn sie fragen wo wir her kommen und was wir hier machen. Wie gesagt mir fällt es auch kaum auf, dass sie uns anschauen.

Gestern, also Samstag, waren wir dann nachdem wir uns Wohnungen angesehen haben noch auf einer Ausstellung wo riesige Blumeskulpturen gezeigt wurden. Davon habe ich immerhin ein paar Bilder ;) Die Details und Genauigkeit fand ich beeindruckend:



Wir sind dann auch noch durch das Regierungsviertel gelaufen und da stehen sehr viele Denkmäler und Skulpturen. Da werde ich noch zum richtigen Kunstliebhaber. Eins fand ich sehr beeindruckend einfach weil es riesig ist und sehr detailliert und es hatte einfach so etwas sehr beeindruckendes, dass man stehen bleiben und es betrachten muss. Das war das Monumento al pueblo antioqueño :

Owei. Eigentlich wollte ich nie so lange und viel schreiben (das liest ja niemand bis zum Schluss) aber ich hoffe doch, dass es einige von euch ganz interessant finden und ich euch ein bisschen einen Einblick geben kann. 
Ich fühle mich aufjedenfall sehr wohl hier und freue mich darauf die Stadt und das Land noch besser kennen zu lernen in der nächsten Zeit. 

Seguimos en contacto !
besos Kristin ;)

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